Holz vom Förster

Baumaterial und Brennstoff aus heimischen Quellen
Holz vom Förster

Baumaterial und Brennstoff aus heimischen Quellen

Der Wald ist eine ideale Rohstoffquelle auch für die Gartengestaltung. Das selbstgemachte Rundholz eignet sich vorzüglich für Palisaden, Pergolen oder Gartenzäune und natürlich auch für die Brennstoffgewinnung.

Der Wald oder besser gesagt der Forst braucht Pflege. Das Auslichten ist für seine Verjüngung und Gesunderhaltung wichtig. Im Unterschied zu einem natürlichen Wald (z.B. Naturpark Bayerischer Wald), wo alles wild wachsen darf, ist ein Forst für die wirtschaftliche Nutzung geschaffen. Die meisten Forste wurden schon im letzten Jahrhundert angelegt. Die Forstwirtschaft ist also eine alte Kulturform. In Deutschland sind nahezu alle Wälder von Menschenhand angelegt oder sie unterliegen der forstwirtschaftlichen Pflege. Oft ist dies deutlich an den geraden Baumreihen zu erkennen oder an den Markierungen einzelner Stämme. Das Holz, das bei der nötigen Pflege anfällt, dient unter anderem als Bauholz, für die Papierindustrie oder für die Möbelherstellung. Es wird unter Obhut der Förster ausgewählt und "geerntet". Dabei fällt auch Holz für Privatleute an, zumal ständig reichlich Bäume nachwachsen und die Forste regelmäßig Pflege brauchen, die von den Forstarbeitern kaum zu bewältigen ist.

Dem Forst zuliebe auslichten

Vor allem ist schwaches Stangenholz günstig zu bekommen, das beim Freischneiden schöner erhaltenswerter Bäume weichen muss. Immerhin bleiben von ca. 10 000 Bäumen die ursprünglich auf einem Hektar (100 m x 100 m) angepflanzt wurden oder durch Samen von Mutterbäumen selbst aufgegangen sind, nur 100 ausgewachsene Exemplare erhalten! Die übrigen werden im Lauf der Jahre nach und nach gefällt. Es schadet dem Wald oder besser gesagt dem Forst also nicht, wenn Bäume entfernt werden. Vielmehr ist es nötig, um Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen und die Ausbreitungsgefahr von Waldbränden zu verringern. Schließlich müssen aber auch Sturmschäden beseitigt werden, bevor die geworfenen Bäume Borkenkäfern zum Opfer fallen.

Ein Forststück zuweisen lassen

Im Winter weisen die Förster der regionalen Forstämter oder ihre Vertreter interessierten Privatleuten Forststücke zum Auslichten zu. Die Termine und die Bedingungen sind beim zuständigen Forstamt zu erfahren. Vorher wurden die störenden Bäume von den Forstarbeitern mit Farbe gekennzeichnet. Diese müssen weichen, weil sie krank sind oder wertvollere Exemplare am Aufwachsen hindern. Die Bäume, die gefällt werden müssen und damit auch das Holz, das man bekommt, ist also eindeutig zu erkennen. In der Regel wird es nur als Brennholz genutzt. Selbstverständlich eignen sich ausgewählte Bäume auch als Bauholz etwa für den Garten. Auf Wunsch bekommt man ein ausgewähltes Forststück zugeteilt, wenn beispielsweise eine besondere Holzart benötigt wird (z.B. Lärchenholz für Zaunpfosten). Natürlich kann dies nur geschehen, wenn im Zuge einer Durchforstung ein Forststück mit solchen Bäumen dabei ist. Allerdings müssen nach der Zuteilung auch die anderen störenden Bäume gefällt und beseitigt werden. In der Regel fallen innerhalb einer Parzelle genügend brauchbare Bäume für Bauholz an. Die anderen, weniger gut geeigneten, kann man immer noch für Kaminholz nutzen. Die zugewiesenen Parzellen sind überschaubar, zumal sie in wenigen Wochen durchforstet sein müssen. Dazu ist nur im Winter Gelegenheit. Dann sind die Bäume in der Saftruhe und die sommergrünen Arten unbelaubt. Bis zum Frühjahr, bevor die Brutzeit der Vögel beginnt, muss die Aktion beendet sein. Am besten engagiert man sich zum Durchforsten Helfer, damit es rasch geht. Alleine ist das Fällen, Entasten und Wegtragen der Stämme schlecht möglich. Gemeinschaftlich geht die Arbeit ohnehin leichter, besonders an schönen, klaren Wintertagen. Zum Fällen und Zerteilen der Bäume ist eine Motorkettensäge hilfreich und natürlich jemand der sie bedienen kann. Eine Schutzkleidung ist zur eigenen Sicherheit vorgeschrieben. Die markierten Bäume müssen ganz entfernt werden. Dazu schneidet man sie am Wurzelhals, also direkt in Bodennähe, ab und zwar so, dass sie jeweils in eine Gasse fallen. Erhaltenswerte Bäume dürfen dabei nicht beschädigt werden. Selbstverständlich darf man solche Bäume, die keine spezielle Markierung haben und nicht als fällbar gekennzeichnet sich, auch nicht umschneiden.

Vor der Heimfahrt schätzen lassen

Nach dem Entasten und Ablängen wird das Holz am Waldrand gestapelt.
Unbrauchbare Zweige und Gipfel können liegen bleiben, nachdem sie grob zerkleinert wurden. Schon jetzt kann man das Holz vorsortieren und zwar gerade, dicke Stämme für Bauholz, lange Stangen für Kletterhilfen oder Tomatenpfähle, dürre Stücke für Brennholz und dergleichen. Jedenfalls muss der Förster das gesamte Holz bemessen oder schätzen können. Erst dann darf es abtransportiert werden. Der Preis berechnet sich pro Ster bzw. Kubikmeter und ist recht gering, so dass man günstig zu reichlich Bauholz kommt. Die Arbeitszeit ist allerdings bei der Holzbeschaffung und nachfolgenden Behandlung nicht berechnet. Man sollte die Aktion also sportlich sehen und die Helfer z.B. mit Holz entlohnen. Der Transport geschieht am einfachsten bei kleinen Mengen mit dem PKW-Anhänger. Wenn viel Holz gefällt wurde, lohnt es sich einen Mietcontainer zu bestellen (im Branchentelefonbuch unter "Container"), der per LKW zum Holzplatz befördert und nach dem Aufladen nach Hause transportiert wird. Dies ist jedoch nur möglich, wenn ein befestigter Zufahrtsweg zur Parzelle führt.

Richtig lagern und verarbeiten

Zuhause wird das Holz erst einmal gestapelt bis Zeit zum Verarbeiten ist. Dicke Stämme, die sich zu Brettern oder Balken zerteilen lassen, wird man gleich nach dem Fällen direkt zum Sägewerk befördern. Von dort holt man das zugeschnittene Bauholz dann gegen einen entsprechenden Lohn ab. Eigene Balken und Bretter sind beispielsweise zum Bau einer Holzterrasse, einer massiven Gartenhütte oder einer Pergola brauchbar. Bis zum Bau müssen die Balken luftig und trocken auf einer ebenen Unterlage aufbewahrt werden. Das gilt auch für ganze Stämme und für Brennholz. Brennholz muss übrigens mindestens 2 Jahre gelagert werden. Erst dann ist es gut getrocknet und bei der Verbrennung schadstoffarm. Bauholz für den Garten kann sofort weiterverarbeitet werden, zumal im Winter mehr Zeit dazu ist, als im Sommerhalbjahr. Allerdings schrumpft das frische Holz noch; man sagt es schwindet. Rundhölzer für Zaunpfosten sollten geschält werden, denn unter der Borke siedeln oft Schadpilze, die das Splintholz angreifen und zerstören. Holz, das mit dem Boden in Berührung kommt, morscht besonders schnell, zumal an den Übergangsstellen von der Erde zur Luft. Hier sind die Mirkoorganismen besonders aktiv. Entweder stellt man es auf Fundamente (z.B. Metallpfostenanker) oder es wird imprägniert. Ein ausdauerndes, unbedenkliches Mittel ist dazu Kaltbitumen. Dieses Holzschutzmittel ummanteln das Holz dicht und wird nicht ausgewaschen. Recht haltbar ist auch eine Kesseldruckimprägnierung in einer Industrieanlage (siehe im Branchentelefonbuch "Holzschutz"). Sie lohnt sich besonders bei Holzbauteilen an Balkons, Terrassen, bei Zäunen und dergleichen, die stets dem Wetter ausgesetzt sind und dennoch lange halten sollen. Bei einfachen Holzelementen ist eine Imprägnierung überflüssig oder sogar schädlich und unerwünscht. Keinesfalls sollten z.B. Tomatenpfähle oder Bohnenstangen mit Holzschutzmitteln behandelt werden. Die giftigen Stoffe gelangen sonst in den Gemüsegarten. Solche Rank- und Stützhilfen lassen sich sehr gut aus dem Forstholz machen. Die geraden Gipfel der gefällten Bäume sind ideal dafür. Auch die Zweige lassen sich übrigens nutzen und zwar nicht für Bauholz, sondern nach dem Häckseln für eigene Substrate, insbesondere für saures Moorbeetsubstrat oder für Rhododendron-Erde. Wenn einige dicke Baumstämme in der Forst-Parzelle stehen, die stören. weil sie z.B. schief gewachsen sind, hat man damit einen willkommenen Baustoff für rustikale Gartenmöbel. Sie eignen sich für Hocker, Tische oder Bänke. Ihr Zuschnitt erfolgt mit der Motorsäge oder beim Sägewerk. Auch Blumentröge lassen sich aus Baumstämmen bauen. Wo der Sturm einen Baum mitsamt dem Wurzelstock umgedrückt hat, kann man das Holz und auch den Wurzelstock nutzen. In einem Heidebeet im Garten wirkt das urige Wurzelwerk als Gestaltungselement. Beispiele für andere Nutzungsmöglichkeiten mit selbstgemachtem Holz gibt es genügend. Der Forst ist also ein echter, immerwährender Rohstoffproduzent, wenn er richtig gepflegt wird und dazu trägt auch das Durchforsten unter Aufsicht eines Försters bei.

Text und Fotos: Peter Himmelhuber

INTERESSE AN DIESEM THEMA?
Zu jedem Thema können wir auf Wunsch 20-50 Fotos zur Auswahl liefern. Der Text wird entsprechend Ihren Wünschen umgeschrieben und erweitert. Klicken Sie bei Interesse bitte auf den großen "Bestellen" Button (unverbindliche Kontaktaufnahme).
Medienübersicht
  • Text
  • Foto
  • Illustration
  • Grafik
  • Animation
  • Ton
  • Film
Holz vom Förster Unsere Preise für Text, Fotos und Grafik pro Thema
Individuelle Preisvereinbarung: info@reportagen.de
+49 (0)40 390 92 91
Blog & Social Media
Der Preis wird individuell mit Ihnen vereinbart. Er ist abhängigkeit davon wie lange Sie den Beitrag veröffentlichen wollen, wie häufig oder wie viele Beiträge Sie erwerben und ob Sie eine Exklusivität (Unique Content) wünschen. In der Regel werden zum Festpreis drei Fotos oder ersatzweise Grafiken, Illustrationen sowie der kompletten Text geliefert. Copyrighthinweise müssen entweder unter dem Text bzw. Fotos oder im Impressum genannt werden.

Hinweis: Wir produzieren als ABO regelmäßige Blogbeiträge passend zu Ihrer Zielgruppe die wir "Just-In-Time" liefern. Sprechen Sie uns bei Interesse an!
Absprache
Internet & Online-Magazin
Der Preis wird individuell mit Ihnen vereinbart. Er ist abhängigkeit davon, wie lange Sie den Beitrag veröffentlichen wollen, wie häufig oder wie viele Beiträge Sie erwerben und ob Sie eine Exklusivität (Unique Content) wünschen. In der Regel werden zum Festpreis drei Fotos oder ersatzweise Grafiken, Illustrationen sowie der kompletten Text geliefert. Copyrighthinweise müssen entweder unter dem Text bzw. Fotos oder im Impressum genannt werden.

Hinweis: Sie können als regelmäßig passende Beiträge mit Text und Fotos von uns erhalten. Wir vereinbaren gerne individuelle Preise. Sprechen Sie uns bei Interesse an.
Absprache
Tageszeitung Komplettpreis
Wir verhandeln in der Regel Pauschalpreise für komplette Reportagen (Texte, Fotos, Grafiken) je nach Auflage und Umfang mit unseren Kunden. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Interesse an einem Thema haben. Klicken Sie dafür einfach auf den "Bestellen" Button.
VB
Print bis Auflage 300.000 pro Seite
Wir verhandeln in der Regel Pauschalpreise für komplette Reportagen (Texte, Fotos, Grafiken) je nach Auflage und Umfang mit unseren Kunden. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Interesse an einem Thema haben. Klicken Sie dafür einfach auf den "Bestellen" Button.
VB
Print > 300.000 pro Seite
Wir verhandeln in der Regel Pauschalpreise für komplette Reportagen (Texte, Fotos, Grafiken) je nach Auflage und Umfang mit unseren Kunden. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Interesse an einem Thema haben. Klicken Sie dafür einfach auf den "Bestellen" Button.
VB
Merchandising Lizenz
Sie können viele Texte, Fotos, Videos, Grafiken und Illustrationen auch für Bücher, Kalender, Software, Spiele, Werbegeschenke, Sammelalben oder sonstige Handelsprodukte erwerben. Hierfür vereinbaren wir mit Ihnen individuelle Preise je nach Vorhaben.
Absprache
TV & Video, Hörfunk
Videos, Filme und Tonbeiträge können bei Reportagen.de derzeit nur mit Screenshoots und textlicher Beschreibung dargestellt werden. Wenn Sie Interesse daran haben, einen Film zu veröffentlichen, dann sprechen Sie uns bitte an. Wir liefern Ihnen zuerst einige Videos zur Vorabansicht. Bei weiterhin vorhandenem Interesse erfolgt eine Preisabsprache und anschließend die Produktion bzw. Auslieferung des Endproduktes gemäß Vereinbarung.
Absprache

Reportage kaufen