Sogar Flamingos haben beste Freunde

SOGAR FLAMINGOS HABEN BESTE FREUNDE!

Flamingos sind doch ziemlich außergewöhnliche Tiere. Natürlich sind sie vor allem für ihre hervorragende Fähigkeit bekannt, stundenlang auf einem Bein zu balancieren. Und natürlich für die ausgefallene Farbe ihres Gefieders. Außerdem sind die Vögel sehr sozial und leben schon mal in Kolonien von bis zu 200.000 Paaren. In einer neuen Studie haben Wissenschaftler entdeckt, dass Flamingos - obwohl sie in großen Gruppen leben - doch nur wenige gute Freunde haben. Und manchen Artgenossen gehen sie lieber aus dem Weg.

Kompliziertes Zusammenleben

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler vier verschiedene Arten von Flamingos in einem englischen Naturreservat: den Kubaflamingo, den Chileflamingo, den Andenflamingo und den Zwergflamingo. Die Forscher entdeckten, dass weibliche und männliche Flamingos Paare bilden, aber Vögel des gleichen Geschlechts Freundschaft schließen oder Freundesgruppen von drei oder vier Artgenossen bilden. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass das Zusammenleben der Flamingos ziemlich kompliziert ist.

Verschiedene soziale Beziehungen

Die Flamingoforscher entdeckten verschiedene soziale Bindungen. Sie beobachteten sowohl Paare, die gerne Zeit miteinander verbrachten, aber auch Grüppchen von drei oder vier Artgenossen, die regelmäßig beieinander zu finden waren. Das bedeutet, dass Flamingos ganz schön wählerisch sind und ihre Zeit am liebsten mit nur wenigen guten Freunden verbringen. Dafür halten einmal geschlossene Freundschaften für viele Jahre, denn Flamingos haben ein langes Leben.

Und das zeigt, dass Flamingos - genau wie wir - lange Freundschaften bevorzugen.

Freund oder Feind
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Mehr Freundschaften im Sommer

Die Studie hält jedoch noch eine Überraschung bereit. Die Größe der untersuchten Flamingo-Kolonien reichte von zwanzig bis zu mehr als 140 Tieren. Die Ergebnisse zeigen nun, dass es umso mehr soziale Kontakte gibt, je größer die Kolonie ist. Und sogar die Jahreszeiten beeinflussen die Freundschaften. Die meisten neuen Freundschaften werden demnach im Frühjahr und Sommer, während der Brutzeit, geschlossen.

Gemeinsam ist besser als alleine

Die Forschungen bestätigen, was wir Menschen schon lange wissen: Gemeinsam ist besser als allein. Und dass überschreitet sogar Grenzen unterschiedlicher Tierarten. Der Wilson-Wassertreter ist ein Schnepfenvogel aus Nordamerika, der an den salzigen Seen Nordchiles überwintert. Dort gehen diese Vögel sowohl alleine als auch zusammen mit Chileflamingos auf Futtersuche. Während die Flamingos eifrig mit ihren Füßen trampeln, um Nahrung im Wasser aufzuwirbeln, drehen sich die Wilson-Wassertreter nahe bei den Flamingos schnell im Kreis auf der Suche nach Ruderfusskrebsen. Forschungen haben ergeben, dass die Vögel in der Nähe von Flamingos mehr als doppelt so viel Nahrung finden als ihre einsam angelnden Artgenossen. Zusammen ist man eben immer stärker!

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Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (mattcudanature, Artush, Raimund Linke, Jürgen Feuerer, Raimund Linke)