Verschwunden, was nun?

Sechs Jahre nach seinem Verschwinden, wurde der Cocker Spaniel "Eav" seinem Besitzer zurückgebracht. Die unglaubliche Geschichte zeigt, das verschwundene Tiere tatsächlich gefunden werden können. Vorausgesetzt man trifft einige Vorsichtsmaßnahmen...

Drei Jahre lang führte "Eav" ein Hundeleben wie aus dem Bilderbuch. Von seinem Züchter wurde er direkt an eine Familie in Emmendingen bei Freiburg verkauft. Vor allem die Tochter liebte den Blauschimmel (schwarz-weiß gefleckt) über alles. Doch dann geschah das Unfassbare: Eav wurde von Unbekannten gestohlen. Zwei Wochen lang haben seine Eigentümer den gesamten Freiburger Raum abgesucht. Sie hängten 120 Such-Plakate auf und sprachen zahllose Fußgänger an. Alles vergebens. Eav blieb spurlos verschwunden und  niemand rechnete damit, den hübschen Hund jemals wieder zu sehen.

Sechseinhalb Jahre später bekam Eavs ehemalige Familie einen Anruf vom Tierheim in Winsen an der Luhe bei Hamburg. Der verdutzten Familie wurde mitgeteilt, dass Eav in einem Industriegebiet an einen Zaun gebunden, entdeckt und gerettet wurde. Identifiziert wurde der Hund durch eine winzige Kontrollnummer, die ihm im Welpenalter ins Ohr tätowiert wurde. So wurde Eav ins Deutsche Haustierregister aufgenommen. Jedes Tier, dass hier mittels Tätowierung oder Mikrochip registriert wird, kann bis an sein Lebensende eindeutig identifiziert werden. Auf diese Weise wurde schon so manchem Tierdieb das Handwerk gelegt.

Eav wurde vermutlich von einem "Liebhaber" für Zuchtzwecke gestohlen. Sein Gesundheitszustand und das Erscheinungsbild waren einwandfrei. Als der Hund dann für die Zucht nicht mehr brauchbar war, wurde er kurzerhand ausgesetzt. Eavs Schicksal ist kein Einzelfall. Doch vielen Tieren ergeht es dabei wesentlich schlimmer. Viele Hunde und Katzen werden für Versuchslabore oder für den Verkauf auf Tier-Schwarzmärkten gestohlen. Der deutsche Tierschutzbund hat durch die Einrichtung eines bundesweiten Tierdiebstahlregisters festgestellt, dass es eine regelrechte Tierklaumafia in Deutschland gibt. Die eingehenden Vermisstenmeldungen zeigen, das in Grenz- und Autobahnnähe besonders viele Tiere gestohlen werden. Mit Hilfe des Haustierregisters kann den Dieben das Leben erschwert gemacht werden. In Deutschland werden keine markierten Tiere für Versuchszwecke verwendet. Die Eigentümer werden unverzüglich über den Verbleib des Tieres informiert. Das Gleiche gilt auch für Tiere, die ins Tierheim gebracht oder von der Polizei beschlagnahmt werden.

Egal ob Hund, Katze, Pferd oder Vogel, jedes Tier kann ins Tierregister aufgenommen werden. Für Vögel gibt es zudem noch die Ringstelle des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe eV. Gut die Hälfte aller entflogenen Piepmätze gelangt auf diese Weise zurück nach Hause. Vorausgesetzt man hat ein beringtes Tier im Fachhandel gekauft. Ähnliches gilt für Hunde und Katzen: Schon beim Kauf sollte man sich erkundigen, ob bereits eine Registrierung im Haustierregister erfolgte. Existiert diese nicht, sollte dies baldmöglichst nachgeholt werden. Neben der Tätowierung gibt es jetzt auch eine neue Kenn-Zeichnungsmethode. Hierbei wird dem Tier ein reiskorngrosser Mikrochip injiziert. Diese Form der Markierung erfolgt schnell und wird schmerzfrei ohne Narkose vom Tierarzt durchgeführt. Alle Tierheime und Tierarztpraxen verfügen über Lesegeräte, mit denen die markierten Tiere identifiziert werden können.

Trotz all dieser Maßnahmen kommt es natürlich immer wieder vor, dass sich unmarkierte Tiere verlaufen oder markierte Tiere von unkundigen Passanten gefunden werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, auch die herkömmlichen Suchmethoden nicht außer acht zu lassen. Als besonders erfolgreich haben sich dabei erwiesen:

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