Sportskanone im Kuschelfell

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Seine Sprungkraft rettete Kaninchen Muffin vorm Kochtopf

Kaum hat Muffin das letzte Mini-Hürde übersprungen, macht er kehrt und will den Hindernisparcours zurückhoppeln. Lena Lehmann (23) aus Zell am Harmersbach schnappt sich den Mümmelmann und nimmt ihn auf den Arm, damit der Kleine erstmal etwas verschnauft. „Muffin hüpft für sein Leben gerne. Manchmal muss man ihn einfach stoppen, bevor er sich völlig verausgabt.“

Bei seiner Leidenschaft für große Sprünge lag es nahe, ihn zum Kaninhop anzumelden - ein Wettbewerb ähnlich wie bei Springpferden, nur allerdings in kaninchengerechter Größe. Seit zehn Jahren veranstaltet der Landesverband der Kleintierzüchter Mittlerer Schwarzwald diesen Hindernislauf im Mini-Maßstab. Eigentlich sollten damit Nachwuchszüchter für Kaninchen begeistert werden. Bärbel Lehmann, Lenas Mutter, erzählt: „Teenager züchten immer seltener, sie halten sich lieber ein oder zwei Kaninchen zum Kuscheln.

“ Um für die Jugendliches ein spannendes Angebot im Verein zu schaffen, besuchte Bärbel Lehmann Ausbildungs- und Schiedsrichterkurse und gründete die Kaninhop-Gruppe „Hoch + Weit“: Zu ihrer Mannschaft gehören Tochter Lena, deren Schwester Katrin und weitere Mädchen. Die Mädels hatten schnell Erfolg und gewannen zum Beispiel bei einer Europameisterschaft.

Bei Wettkämpfen geht Lena mit Muffin an den Start. »Er ist ein Naturtalent«, schwärmt sie. Durch seine Freude am Hüpfen ist der Löwenkopfmix vor drei Jahren gewissermaßen in letzter Minute dem Kochtopf entflohen. Eigentlich sollte er nämlich geschlachtet werden: Für die Zucht brachte der Kleine nicht die richtigen Gene mit. Doch sein Besitzer erkannte seine Sprungstärke – und gab ihn in die Hände der 23-Jährigen. Inzwischen hat sich das Kaninchen mit der Elvistolle bewährt. „Er ist jetzt fünf Jahre alt und besonders nervenstark“, lobt Lena seine Vorzüge.

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Text und Fotos: Corina Wießler