Warum wird uns schwindelig?

WARUM WIRD UNS SCHWINDELIG?

Manchmal kommen wir aus dem Gleichgewicht und alles dreht sich. Aber warum werden wir eigentlich schwindelig?

Bestimmt habt ihr das auch schon mal erlebt, wenn ihr zu schnell aufgestanden seid oder besonders rasant Karussell gefahren seid: Dann dreht sich alles und es wird einem schwindelig. Das fühlt sich zwar komisch an, ist aber ganz normal und auch weiter harmlos. Es liegt einfach daran, dass unser Gleichgewichtssinn durcheinander gekommen ist.

Was ist der Gleichgewichtssinn?

Unser Gleichgewichtssinn teilt uns mit, wenn der Körper in eine bestimmte Richtung beschleunigt wird: nach oben, unten oder seitwärts. Und auch, ob die Geschwindigkeit der Bewegung zu- oder abnimmt. Um das zu erkennen, brauchen wir das Gehirn, die Augen und besonders unsere Ohren. Denn in den Ohren verlaufen dünne Schläuche, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und auf deren Wänden viele Sinneszellen sitzen. Die Sinneszellen ragen mit feinen Härchen in die Flüssigkeit hinein. Wenn wir unseren Kopf bewegen, gerät auch die Flüssigkeit in den Ohrschläuchen in Bewegung und bewegt die feinen Härchen an den Sinneszellen. Die Zellen erkennen die Bewegung und leiten sie als Signal an unser Gehirn weiter. Zu unserem Gleichgewichtssinn gehören nicht nur die Sinneszellen im Ohr, sondern sie sind über den ganzen Körper verteilt. Sie melden ebenfalls unsere Lage oder Position ans Gehirn, je nachdem ob wir sitzen, liegen oder stehen und wo oben oder unten ist.

Für unser Gleichgewichtsgefühl sind also mehrere Organe und Sinneszellen nötig.

Das Gleichgewichtsorgan schläft nie
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Der Gleichgewichtssinn reagiert verzögert

Wenn wir nach der wilden Karussellfahrt plötzlich still stehen, dreht sich alles und wir sind schwindelig. Grund ist die Flüssigkeit im Innenohr, die sich durch das Drehen in Bewegung gesetzt hat. Sie kommt nicht so schnell zum Stillstand, wenn wir uns nicht mehr drehen, und bewegt sich noch kurze Zeit weiter. Ungefähr so, wie sich Wasser im Glas nach dem Rühren noch weiter dreht.
Das Gleichgewichtsorgan im Ohr sendet darum weiter ans Gehirn das Signal, dass wir uns noch drehen. Die Augen schicken aber andere Signale, weil sie schneller bemerken, dass wir stillstehen. Das bringt natürlich unser Gehirn völlig durcheinander. Wir haben mal kurz einen „Drehwurm“ oder besser gesagt, wir leiden einfach an Schwindel. Manchen Menschen bereiten darum auch Schiffsreisen Probleme und sie werden seekrank. Solche Schwindelanfälle können auch mit Übelkeit verbunden sein. Der Magen dreht sich sprichwörtlich um, weil der Gleichgewichtssinn aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Zum Glück lässt der Schwindel schnell nach, wenn man wieder festen Boden unter den Füßen hat.

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Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (ranczandras, Carloscastilla, voyagerix, j.walther, H Landshoeft, peromarketing, blackday)