Voller Einsatz für ein Hundeleben

Voller Einsatz für ein Hundeleben

EXPOSÈ von Corina Wießler

Einmal Sahara und zurück: Aus Tierliebe wagte eine Familie aus Achern eine abenteuerliche Fahrt!
Rund 6800 Kilometer auf dem Tacho, sechs Tage und Nächte im Wohnmobil, Schweißausbrüche und Panikattacken – das ist die Bilanz einer Odyssee, die ihren Anfang im Juni 2010 nimmt – in einem UN-Camp bei Smara mitten in der von Marokko besetzten West-Sahara.

Hier freundet sich das Hundemädchen Sahara mit einigen Campmitarbeitern an. Besonders der UN-Militärbeobachter Christian Dauber aus Achern schließt die Hundedame in sein Herz. Doch als der ansonsten so friedliche Vierbeiner nach einem Arbeiter schnappt, kennt der Kommandant kein Pardon – und das, obwohl Sahara sich nur gewehrt hat, als sie mit Steinen beworfen wird. Das Tier wird in der Wüste ausgesetzt. Dauber und zwei Kameraden suchen sie. „Als wir sie am nächsten Tag fanden, war Sahara schon so weit dehydriert, dass sie drei Liter Wasser auf einen Schlag gesoffen hat“, erinnert sich Dauber. Bei dieser Aktion riskieren die Männer Kopf und Kragen und ein Disziplinarverfahren.

Als das Ende seiner Dienstzeit naht, muss sich Dauber etwas einfallen lassen. Mittlerweile hat Sahara auch noch Nachwuchs bekommen! Dauber beschließt zusammen mit seiner Frau, die Hündin samt Kleinen in einem Wohnmobil herauszuholen. Nach drei Tagen Fahrt nehmen sie die Hundefamilie in Empfang. „Nervös fragten wir uns, wie wir die quengelnde Rasselbande unbemerkt über die Grenzen mit Polizei und Zoll bekommen sollte“, sagt Dauber.

An der spanischen Grenze wäre die Aktion fast aufgeflogen. „Uns rutschte das Herz in die Hose, als der Beamte fragte, ob er ins Fahrzeug schauen dürfe. Er öffnete die Tür und sah direkt auf die drei Transportboxen. Er verharrte einen Augenblick und erlöste uns mit den Worten „Weiterfahren!““, so Dauber. Mit zitternden Händen fährt das Paar davon – und kommt schließlich wohlbehalten zu Hause an. Sahara und ihre Welpen haben es geschafft – und längst alle ein gutes Zuhause gefunden. Hope, einer der Kleinen, ist bei Familie Dauber geblieben.

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Text und Fotos: Corina Wießler