Die Hunde von Tschernobyl

Überleben im Schatten der Atomruine
Die Hunde von Tschernobyl

ÜBERLEBEN IM SCHATTEN DER ATOMRUINE

(Von Antje Clara Bücker)

Am 26. April 1986 löste die Explosion des Lenin-Kraftwerks in Tschernobyl einen der größten vorstellbaren Unfälle in einem Atomreaktor aus. Zahllose Todesopfer waren unter den Ersthelfern und in der Bevölkerung zu beklagen. 34 Jahre nach der Evakuierung hat die Natur sich die Region zurückerobert. Die 30-Kilometer-Sperrzone rund um das verseuchte Gebiet ist heute ein Biosphärenreservat und Lebensraum für Arten, die anderswo längst ausgestorben sind. Neben dem bedrohten Schwarzstorch und dem Przewalski-Wildpferd leben hier Wölfe, Füchse, Raubvögel, Rehe, Luchse, Hirsche, Wildschweine, Elche und ein Bär. Aber auch für zahllose verwilderte Hunde ist Tschernobyl zur Heimat geworden. In den verlassenen, verfallenen Gebäuden leben sie ein autonomes, vom Menschen weitgehend unbehelligtes Leben.

Anfang März ist noch tiefer Winter in der Ukraine und der Schnee liegt meterhoch. Endlose weiße Ebenen und verschneite Wälder ziehen sich entlang der Straße durch die Sperrzone. Die Landschaft ist so atemberaubend schön, dass man kaum glauben mag, hier von einer unsichtbaren Gefahr umgeben zu sein. Aber trotz der Stille, die von keinem menschlichen Laut, keinem Straßenlärm und keiner Industrie gestört wird; trotz der scheinbaren Harmonie von Landschaft und Natur: die Verseuchung bleibt - für Jahrtausende!

Nur das an- und abschwellende Knattern der Geigerzähler verrät die hohe Strahlung. Da die radioaktive Belastung aufgrund sogenannter Hotspots örtlich sehr unterschiedlich hoch ist, ist ein Dosimeter beim Betreten des Geländes unerlässlich. Nur mit Hilfe der visuellen und akustischen Anzeige ist es möglich, sich relativ gefahrlos in Tschernobyl zu bewegen. Wer die mit den Sinnen nicht wahrnehmbare Strahlung missachtet, der setzt sich gesundheitlichen Schäden aus, die auch Jahre später noch auftreten können.

Seit der Evakuierung von rund 120.000 Personen nach dem Unglück, sind die Orte zu Geisterstädten geworden. Menschen halten sich auch heute noch immer nur für kurze Zeit hier auf. Wissenschaftler haben die verlassenen Gebäude am äußeren Rand der Sperrzone zwar wieder bewohnbar gemacht und betreiben von hier ihre Forschungen im Gebiet rund um den Reaktor am Stadtrand von Prypjat. Dauerhaft leben aber können sie hier nicht. Nach maximal zwei Wochen müssen sie das Gebiet verlassen, um sich für mehrere Monate von der Strahlung zu erholen, bevor sie ihren nächsten Einsatz beginnen können. Wie aber kommt die Natur mit der Radioaktivität zurecht? Wie schaffen es die Tiere hier zu überleben und ein, dem Anschein nach sogar gutes Leben zu führen?

Von der Welt verlassen

In Kiew treffe ich mich mit Juri und Jewgeni, die mich auf meiner Expedition nach Tschernobyl begleiten werden. Ich möchte vor Ort Eindrücke sammeln und Fotos machen für eine Reportage über die Langzeit-Auswirkungen der Atomkatastrophe. Etwa drei Stunden sind wir auf nicht geräumten und vereisten Straßen unterwegs, bis wir die knapp 180 Kilometer nach Tschernobyl hinter uns gebracht haben. An der ersten Grenze zur Sperrzone halten wir an. Schwer bewaffnete Soldaten begutachten unsere Pässe und Einlasspapiere. Die Kontrollen dauern mehr als eine Stunde. Seit 2011 ist es Besuchern gestattet, auf begleiteten Touren die Zone zu erkunden. Die Halbwertzeit von Caesium 137,eines der häufigsten und gefährlichsten Nukleoide, ermöglicht heute den Aufenthalt in Tschernobyl für kurze Zeit.
Ein dauerhaftes Leben wird für Menschen aber auch in den nächsten 20.000 Jahren hier nicht möglich sein.

Je nach Art scheinen Tiere und Pflanzen unterschiedlich gut mit der Radioaktivität zurechtzukommen. Bei den Bäumen ist es die Birke, die wenig Belastungen aufweist. Bei den Tieren scheinen sich Ratten und Mäuse am besten mit den Gegebenheiten arrangiert zu haben. Viele Vögel hingegen zeigen auch äußerlich Tumore und können zudem wegen unnatürlich langer Federn schlecht oder gar nicht fliegen. Den Hunden sieht man äußerlich nichts an. Sie wirken zufrieden, gutmütig und gesund wie Hunde in anderen Teilen der Welt auch. Untersuchungen bestätigen jedoch immer wieder, dass auch sie aufgrund der Strahlung erhebliche genetische Veränderungen in sich tragen, die sie an ihre Nachkommenschaft weitergeben. Die Natur weist in Tschernobyl Anomalien auf wie nirgendwo sonst auf der Welt.

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Angst vor Seuchen machte die überlebenden Streuner zum Problem. Jäger und Soldaten sollten das Problem lösen.

Für die Behörden wurden die überlebenden und nun herumstreunenden Hunde schnell zum Problem. Man befürchtete eine Ausbreitung der Verstrahlung durch die kontaminierten Tiere und hatte zudem Angst vor dem Ausbruch von Seuchen. Jäger wurden daher beauftragt, die Hunde und Katzen zu erschießen. Vielen fiel es unendlich schwer, die zutraulichen Tiere zu töten, die in Erwartung von Futter und Zuwendung freudig auf die Jäger zuliefen. Trächtige und laktierende Hündinnen mit ihren neugeborenen Welpen wurden in den Häusern ausfindig gemacht. Nur wenige Tiere entkamen dem Massaker.

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Überleben in den Geisterstädten

Ihr Zutrauen zum Menschen haben die Hunde trotz aller Widrigkeiten nicht verloren. Ohne Argwohn und Scheu nähern sie sich. Sie sind nicht die ungeliebten Verlierer am Rande menschlicher Siedlungen, wie in vielen südlichen Ländern. Ihr Leben ist hart und voller Entbehrungen – schon aufgrund der extremen Minustemperaturen während der langen Winter – heute aber werden sie in der Zone akzeptiert und toleriert.

Sobald unser Minibus am Straßenrand hält, stürmen sie in Rudeln aus dem Wald auf uns zu und begleiten uns auf Schritt und Tritt. Mir fällt auf, dass keine kleinwüchsigen Hunde darunter sind. Im Tiefschnee hätten sie wohl auch kaum eine Chance. Alle Hunde, die ich sehe, sind groß bis mittelgroß, haben dichtes Fell und lange Beine. Sie scheinen gerüstet für den langen russischen Winter. Kleinwüchsige Hunde mit wenig Unterwolle wie Pinscher, Mops oder Chihuahua, werden auch unabhängig von der Verstrahlung keine Möglichkeit gehabt haben, ohne menschliche Obhut zu überleben. Dies ist nur eine Vermutung, aber wohl wahrscheinlich.

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Am frühen Abend verlassen wir die Sperrzone. Auch jetzt müssen wir wieder mehrere Kontrollen passieren, bei denen diesmal unsere Kleidung auf Kontamination getestet wird. Ein wundervoller Vollmond geht über den Wäldern von Tschernobyl auf. Es fällt mir schwer, die Hunde zurückzulassen. Sie erinnern mich an meine eigene Hündin, die ich vor einem Jahr von einer portugiesischen Tierschutzorganisation übernommen habe. Sie hatte Glück. Die Hunde von Tschernobyl werden es trotz allem lobenswerten Einsatz von Tierfreunden auch weiterhin schwer haben.

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Text und Fotos: Antje Clara Bücker, Journalistin und Fotografin
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