Wo Kinder Tischventilatoren und kleine Solarautos bauen

An der Jugendtechnikschule Fellbach Dr. Karl Eisele warten spannende Technikprojekte auf kleine Forscher
Wo Kinder Tischventilatoren und kleine Solarautos bauen

An der Jugendtechnikschule Fellbach Dr. Karl Eisele warten spannende Technikprojekte auf kleine Forscher

Moderne Technik betrachtet der Mensch mitunter als zweischneidiges Schwert. Da gibt es einerseits komplette Technikverweigerer, die dem technischen Fortschritt in allen Lebens- und Arbeitsbereichen aus Prinzip skeptisch gegenüberstehen. Andererseits leben auf diesem Planeten auch zahlreiche „Technikjünger“, die sich stets die neuesten elektronischen Geräte anschaffen und wissen, wie diese bedient werden. Allerdings machen sich Besitzer von trendigen Smartphones oft wenig Gedanken, wie das kleine Wunderwerk der Technik überhaupt entstanden ist. Wie Technik funktioniert und wie Kinder spielerisch und vorurteilsfrei der Technik und den Naturwissenschaften begegnen können, zeigt das vielfältige Kursangebot der Jugendtechnikschule Fellbach Dr. Karl Eisele.

„Die Jugendtechnikschule Fellbach versteht sich als außerschulische Bildungseinrichtung, die die technische Grundausbildung von Kindern und Jugendlichen fördert“, sagt Dr. Gerhard Peter. Die Idee, eine Jugendtechnikschule im Rems-Murr-Kreis aufzubauen, kam dem Fellbacher durch seine Hochschultätigkeit. „Als Rektor der Hochschule Heilbronn habe ich mit Kollegen nach einer besseren Auslastung der Ingenieurstudiengänge gesucht. Wir benötigen eine größere Nachfrage nach den Studiengängen im Technikbereich“, betont Gerhard Peter. Es sei aus seinen Augen daher wichtig, den Nachwuchs frühzeitig zur Technik hinzuführen. Die Werbung in der gymnasialen Oberstufe für Technik und Naturwissenschaften erfolge für den Professor für Medizinische Informatik zu spät. „Es geht auch darum, das Thema Technik im Schulalltag überhaupt zu besetzen und Neugierde zu wecken“, erklärt der Informatiker.

Technik im Alltag
Sehr häufig seien viele Lehrer und Lehrerinnen technikfern. „Viele unter ihnen haben keine Ausbildung im Bereich Technik“, so Gerhard Peter. Er unterstelle keine Vorurteile oder generelle Ablehnung bei den Lehrern gegenüber technischen Wissenselementen. Fakt sei jedoch, dass bei Technik sich schnell die Teilbereiche im Kopf festsetzen, die eher negativ angesehen werden. „Da denken viele gleich an Gen-, Waffen- und Atomtechnik“, bestätigt der Technikexperte. Es sei deshalb wichtig, sich ein Basiswissen über Technik anzueignen, da dies auch die eigene Meinungsbildung fördere. „Technikfeindlichkeit und -hörigkeit stehen dafür, dass die Technologie nicht hinterfragt bzw. verstanden wird und einzelne Gruppen trotzdem zu einer vollkommenen Ablehnung bzw. uneingeschränkten Bejahung kommen“, erläutert Gerhard Peter. „Den Einsatz der Technologie und ihrer Folgen diskutieren wir täglich: z.B. Energie und Energiepolitik. Welcher Technologie gehört die Zukunft und wie geht es mit dem Klimawandel weiter?“, fragt sich nicht nur Gerhard Peter.

Viele gesellschaftlich relevante Zukunftsthemen basieren auf den Fortschritt und die Nutzung von Technik. In der Telekommunikation und Verkehrspolitik wie auch in der Medizintechnik gebe es daher genug Anlässe für ernste Diskussionen. „Fast jeder nutzt das Handy. Die meisten denken aber wenig darüber nach, ob und wie schädlich die Strahlen sind. In der Medizintechnik wiederum besteht Gesprächsbedarf, wie viel Apparatemedizin aus ethischen Gesichtspunkten gerade noch vertretbar ist“, bekräftigt Gerhard Peter. „Benzinfahrzeuge, Elektrofahrzeuge, Fahrräder und Elektro-Bikes bilden in der Verkehrspolitik hochspannende Themen“, ergänzt er.

Geeigneter Standort
Auf der Suche nach einem Finanzierungsmodell für die geplante Jugendtechnikschule wurde Gerhard Peter schließlich bei der Stiftung von Dr. Karl und Elisabeth Eisele mit Hauptsitz in Fellbach fündig. Der 2005 verstorbene Physiker und seine Ehefrau woll(t)en mit der Stiftung unter anderem junge Menschen für Naturwissenschaften interessieren. Dr. Gerhard Peter steht der Jugendtechnikschule Fellbach Dr. Karl Eisele e.V. als 1. Vorsitzender vor. Unterstützung erhält die außerschulische Bildungseinrichtung auch von der Stadt Fellbach und der lokalen Wirtschaft.
Die Geschäftsführung der Jugendtechnikschule obliegt der VHS Unteres Remstal mit Hauptsitz in Waiblingen.

Kinder als Konstrukteure
Im Programmheft und auf der Website der Volkshochschule findet sich ebenfalls das umfangreiche Kursprogramm der Jugendtechnikschule Fellbach wieder. „Unsere Dozenten an der Jugendtechnikschule sind technikaffin und wissen, wie der pädagogische Zugang zu Kindern funktioniert“, so Gerhard Peter. Neben Lehrkräften, die schon über Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Technik verfügen, geben auch Techniker aus der Praxis ihr Wissen an den Nachwuchs weiter. Kinder und Jugendliche erfahren in einem Kurs beispielsweise, was es mit LEGO Mindstorms auf sich hat. „Bei LEGO Mindstorms handelt es sich um die Einführung von Robotern und deren Programmierung. Sowohl das Bauen der Roboter aus Einzelkomponenten als auch das Programmieren mit einer einfachen Programmiersprache ist Unterrichtsgegenstand“, erklärt Gerhard Peter. Der kleine Roboter könne auch fahren und einfache Aufgaben übernehmen. „Er lässt sich zum Beispiel so programmieren, dass er einen von dem Schüler aufgezeichneten Weg erkennt und diesen Weg entlangfährt“, fügt der Technikexperte hinzu.

In einem anderen Kurse basteln Jugendliche einen Joystick, der per USB an den Computer angeschlossen werden kann. Wer denkt, dass bei diesem Kursangebot das „Zocken“ und Daddeln“ am Bildschirm im Vordergrund steht, der täuscht sich. „Der Joystick ist ein Gegenstand, den fast jeder benutzt. Die wenigsten machen sich aber Gedanken, wie er funktioniert“, so Gerhard Peter. Wir wollen in den Kurs- und Projektangeboten der Jugendtechnikschule Fellbach stets neugierig machen auf Dinge, die wir immer benutzen, aber nicht wissen, wie sie eigentlich funktionieren“, fährt er fort.

Energiekreisläufe und Phänomene
Die Nachfrage an den Kursangeboten und die Neugier der Kinder ist groß. Auch das Interesse der Eltern wächst stetig an. „Eltern sehen mit Freude, dass ihre Kinder im Kurs etwas hinbekommen und auch verstanden haben“, bekräftigt Gerhard Peter. Ein bisschen Stolz schwinge mit, wenn der funktionstüchtige Roboter dann dem Papa oder dem Opa präsentiert werden könne. Die regelmäßigen Technikkurse 'Konstruktion für Grundschulkinder' und 'Naturwissenschaftliche Phänomene für Kindergartenkinder' sind stets gut besucht. „Kinder sind aufgeschlossen und motivierbar. Sie können ohne Scheu an Themen herangeführt werden“, bestätigt Gerhard Peter. Auf technische Phänomene wie Magnetkraft oder elektrischen Strom wird in der Jugendtechnikschule Fellbach ebenfalls eingegangen.

Im Zuge der Energiewende bringen die Dozenten der Jugendtechnikschule den Nachwuchsforschern auch Wissenswertes über Erneuerbare Energien und Energiekreisläufe weiter. So bauen die Technikexperten gemeinsam mit den Kindern Hybridautos oder einen solarbetriebenen Tischventilator. „Das Thema Solarenergie ist völlig problemlos transportierbar“, bestätigt Gerhard Peter den Wissensdurst von Kindern und Jugendlichen. Auch die Bionik spielte in Fellbach inhaltlich schon eine Rolle. Bei der Bionik werden Vorbilder aus der Natur bei der Lösung von technischen Fragestellungen herangezogen (Beispiele: Lupen-Effekt bei Regentropfen).

Sonderveranstaltungen
Ebenfalls erfolgreich lief die Aktion 'Think-Ing' an. „Schüler werden mit Bussen zur Hochschule transportiert und dort einen Tag in den Laboren mit aktuellen Informationen versorgt“, erläutert der Hochschulprofessor. Die Schnupperkurse in den Hochschulen kamen beim Nachwuchs gut an. Mit der Schüler-Ingenieur-Akademie (Abk.: SIA) machten Gerhard Peter und seine Kollegen ebenfalls schon gute Erfahrungen. In der SIA realisieren Schulklassen ein Projekt zusammen mit der Hochschule. Für die Zukunft sind neben der Jugendtechnikschule in Fellbach weitere Standorte in Baden-Württemberg geplant.

Text: Andreas Scholz
Fotos: Jugendtechnikschule Fellbach

Weiterführende Informationen:

Jugendtechnikschule Fellbach Dr. Karl Eisele e.V.
Baumschulenweg 2/3 (Bauknecht-Areal)
70736 Fellbach
Telefon: 07151 / 95 880-60 oder 07151 / 95 880-0
Inernet: www.jts-fellbach.de
E-Mail: info@jts-fellbach.de

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