Bauboom am Schwarzen Meer

Bauboom am Schwarzen Meer

Shoppen und Sightseeing in Batumi

Eine sehr gute Infrastruktur, die idyllische Lage am Schwarzen Meer, der kurze Weg über die Grenze in das Nachbarland Türkei und hervorragende Shoppingmöglichkeiten – die georgische Hafenstadt Batumi zieht neben Investoren auch immer mehr Touristen an.

In Osteuropa entdeckt der Tourist aus dem Westen im Alltagh viele Kontraste – vor allem in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Ob Tradition und Moderne, Aufbruch und Zerfall, Armut und Reichtum – auch im Kaukasus werden die Unterschiede täglich sichtbar. Mehr nach vorne statt auf seine bewegte Geschichte zurück blickt jedoch die Stadt Batumi in Südwestgeorgien an der Schwarzmeerküste. In der Hauptstadt der Autonomen Republik Adscharien – knapp 20 Kilometer an der Grenze zur Türkei gelegen – fand in den vergangenen fünf Jahren ein regelrechter Bauboom statt. Eigentlich wird den Georgiern eine gewisse Gemütlichkeit nachgesagt, dies gilt ganz sicher nicht für das atemberaubende Bautempo in Batumi. Zwischen 2012 und 2013 wurde z.B. innerhalb weniger Monate mit der Standseilbahn eine neue touristische Attraktion aufgezogen. An der Kasse der Seilbahn herrscht bei schönem Wetter großer Andrang – schließlich winkt auf knapp 300 Metern Höhe eine atemberaubende Aussicht auf die Skyline und die grüne Hinterlandschaft der Hafenstadt am Schwarzen Meer.

Während in den Alpen viele Euros für die Berg- und Talfahrt hingeblättert werden müssen, kostet die Seilbahnfahrt in Batumi umgerechnet schlappe drei georgische Lari (1 Lari = 50 Cent). Richtig strapaziert wird die Urlaubskasse dagegen bei einer Übernachtung in einem der Luxushotels nahe der Strandpromenade. Das Sheraton-Hotel und das Radisson Blue Hotel mit exklusiven Hotel-Suiten lassen beim luxusorientierten Gast keine Wünsche offen. In absehbarer Zeit wird auch das Kempinski Hotel fertiggestellt sein. Seit dem Machtwechsel in Adscharien 2004 zieht Batumi immer mehr internationale Investoren an. Die Immobilienpreise in der Stadt ziehen daher mächtig an.

Touristisch und geopolitisch interessante Lage
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Turmbau zu Batumi
Mit dem „Donald Trump Tower“ wird auch der bekannte US-amerikanische Multi-Milliardär Donald Trump die Skyline von Batumi zukünftig mit einem prestigeträchtigen Immobilienprojekt bereichern. In unmittelbarer Nähe zu den großen Hotelkomplexen steht der nicht minder beeindruckende „Alphabet Tower“, der mit den Buchstaben des georgischen Alphabets schon von weitem ein Blickfang ist. Der Alphabet Tower ist ein Ausdruck für den Stolz der Georgier auf die eigenen Traditionen und reichen Kulturen. Die Kultur von Batumi reicht bis in die Zeit der griechischen Antike zurück,

Eine Reminiszenz an die griechische Sage vom Goldenen Vlies stellt die Medea-Statue auf dem Freiheitsplatz in der Altstadt von Batumi dar, die 2007 eingeweiht wurde. Die Stadt an der georgischen Schwarzmeerküste bietet aber noch mehr Kultur. Neben einem obligatorischen Theater- mit anschließendem Spielcasinobesuch lohnt auch der Gang ins Staatsmuseum Adschariens. Dort werden Schätze aus der griechischen Antike gezeigt – z.B. Vasen und Schmuck aus Gold und Silber.

Beliebtes Reiseziel am Schwarzen Meer
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Fruchtbare Gegend
In Batumi herrscht subtropisches Klima – im Juli und im August klettern die Temperaturen auch schon mal auf knapp 40 Grad. Die besten Reisemonate: Mai, Juni, September und Oktober. Durch das milde Klima an der Schwarzmeerküste wachsen in Batumi Palmen, sowie Zitronen- und Orangenbäume. Einen guten Einblick in die kaukasische Pflanzenvielfalt liefert der Botanische Garten von Batumi im Norden der Stadt – über 3.000 verschiedene Baumsorten gibt es dort zu bestaunen. Auch in den kleinen Lebensmittelläden in der Altstadt wird die Bedeutung der Landwirtschaft in Georgien sichtbar. Süße Honig- und Wassermelonen, fruchtige Granatäpfel, saftige Birnen und fleischige Feigen aus den kaukasischen Hoch- und Tiefebenen laden zum Reinbeißen ein. Ebenfalls verlockend sehen die Auslagen der Tortenbäckereien aus – Süßes isst der Georgier für sein Leben gern.

Wer lieber Fisch statt Kuchen oder Schokolade isst, kommt in den zahlreichen Fischrestaurants auf seine Kosten. Selbst auf einen Döner muss in Batumi keiner verzichten. Im türkischen Viertel gibt es genug Döner-Läden und türkische Spezialitätenrestaurants. An jeder Straßenecke gibt es zudem leckere traditionelle georgische Snacks für zwischendurch wie „Lubiani“ (Blätterteigfüllung mit Bohnen) oder Chatschapuri (Teigfüllung mit Käse).

Die Georgier sind ein gastfreundliches Volk und für ausladende Tafelrunden bekannt – hungrig muss im Kaukasus niemand ins Bett gehen. Bei einem gepflegten Abendessen in Batumi darf ein Glas Wein – oder auch zwei, drei, vier oder fünf – nicht fehlen. Der Weinanbau besitzt in Georgien eine lange Tradition. Als Mitbringsel für daheim bietet sich daher eine Flasche Wein aus dem Georgien bestens an. Akazienhonig aus Georgien ist ebenfalls ein beliebtes Souvenir. Auf den lebhaften Basaren gibt es Gewürzmischungen in Hülle und Fülle. Besonders empfehlenswert neben Safran ist vor allem das Gewürzsalz aus der georgischen Bergregion Swanetien.

Hot spot für Mode
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Badeort mit Tradition
Batumi war bereits zu Sowjetzeiten der beliebteste Badeort für viele Russen. Bis heute lockt der Kieselstrand und die milden Wassertemperatuen Sonnenanbeter und Wasserratten an die Strandpromenade von Batumi. Die Strandpromenade wurde inzwischen von knapp 800 Metern auf großzügige fünf Kilometer ausgeweitet. Neu ist auch eine Fahrradverleihstation. Mit guter Kondition lässt sich auf dem Drahtesel auch der nächste Sandstrand im Nachbarort Ureki erreichen. Dem magnetischen Sand in Ureki werden Heilkräfte nachgesagt – Ureki ist daher bei Kurgästen sehr beliebt. Ein kleines Naturschauspiel wartet bei Batumi fünfzig Meter vom Ufer entfernt – unermüdlich ziehen Tümmler an der Schwarzmeerküste ihre Runden. Dressierte Große Schwarzmeertümmler zeigt das Delfinanium von Batumi. Die Umgebung von Batumi bietet ebenfalls Reizvolles. Zehn Kilometer vor Batumi steuern die Marschrutkas (russisch: Kleinbusse) gerne Gonio – eine spätrömische Festung – an. Die faszinierende Bergwelt des nahe gelegenen Mtirala-Nationalparks lockt vor allem Naturfreunde und Wanderer nach Adscharien.

Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz

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