Ein Männlein steht im Walde...

Baumschwämme und holzbewohnende Pilze
Ein Männlein steht im Walde...!

Baumschwämme und holzbewohnende Pilze

Die Pilze werden auf Grund ihrer Farbenpracht oft als die „Herbstblumen des Waldes“ bezeichnet. Sie haben jedoch mit Blütenpflanzen nicht das geringste zu tun. Sie sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern nehmen eine eigenartige Mittelstellung ein.

Die Pilze zählen zu den kryptogamen Gewächsen, den sogenannten Sporenpflanzen, welche nie Blüten entwickeln und sich auch nicht durch Samen vermehren. Ihre Verbreitungsorgane – die Sporen – sind wenige Tausendstelmillimeter große Gebilde, deren Verbreitung keine Grenzen gesetzt sind. Wenn diese Sporen auskeimen, dann entsteht nicht etwa gleich ein Pilz, sondern erst ein unterirdisch verzweigtes Geflecht aus dünnen Fäden, das an Spinnengewebe erinnert. Dieses Mycelium, auch „Myzel“ genannt, ist die eigentliche ausdauernde Pilzpflanze und nicht etwa der oberirdisch erscheinende Fruchtkörper, der bei den meisten Arten nur zu einer bestimmten Jahreszeit und bei günstigen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen innerhalb weniger Tage heranwächst.

In irgendeiner Weise leben fast alle größeren Waldpilze von oder mit den Bäumen bzw. Holz. Eine ganze Reihe von Pilzen lebt in einer Art Lebensgemeinschaft (Symbiose) mit Waldbäumen. Bei dieser sogenannten Mykorrhiza ist das Pilzmyzel mit den Wurzeln eines Baumes verbunden. Dabei erhält der Baum vom Pilz bestimmte Stoffe, die für ein gesundes Wachstum wichtig sind. Der Pilz wiederum erhält von seinem Baum, mit dem er zusammenlebt, Nährstoffe. Einige typische Mykorrhizapilze sind der Birkenpilz, der nur mit Birken zusammenlebt; der Lärchenröhrling (wächst nie ohne Lärchen) oder der Elfenbeinröhrling. Letzterer seltener Pilz wächst nur in Verbindung mit Weymouthskiefern. Auch die meisten anderen Waldpilze leben ebenso mit irgendeiner Baumart zusammen.

„Gute“ und parasitäre Pilze

Neben den Mykorrhizapilzen gibt es noch die Saprophyten (Fäulisbewohner). Sie verzehren z.B. Falllaub, Nadelstreu oder Baumstümpfe und fördern dadurch deren Verwesung. Viele dieser Saprophyten stellen sich immer ein, wenn Bäume gefällt oder abgestorben sind. Zu diesen zählen Schwefelköpfe (auf Stümpfen von Laub- und Nadelholz), das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabiles), das nur auf Stümpfen von Laubbäumen lebt, und verschiedene Porlingsarten. Ähnlich leben auch viele der Speise- und Giftpilze unserer Wälder.

Die Parasiten wiederum begnügen sich nicht mit dem Verzehr toter Pflanzenreste. Sie greifen lebende Pflanzenzellen an und können dadurch große Schäden an gesunden Bäumen anrichten. Meist siedeln sie sich aber erst an, wenn ein Baum verwundet oder geschwächt ist, wie etwa durch Blitzschlag, Frost, Sturm, nagende Tiere oder durch Menschenhand.
Gartenbesitzer und Forstmänner sehen diese Parasiten nicht gerne, da sie vor allem in Monokulturen große Schäden anrichten können. So z.B. der Hallimasch und der Schwefelporling. Während der Hallimasch ein Allesfresser ist, schmarotzt letzterer Pilz vorwiegend an Eichen, Weiden, Pappeln und Pflaumen. Apfelbäume werden nicht selten vom Gemeinen Feuerschwamm und vom Sparrigen Schüppling angegriffen. In Fichtenwäldern ist der Wurzelschwamm ein gefährlicher Parasit und an Buchen der Zunderschwamm (Formes fomentarius). In Birkenwäldchen finden wir oft den Birkenporling (Piptoporus betulinus) und an alten Holunderstämmen das Judasohr (Ausicularia sambucina). Der vorhin genannte Hallimasch wurde vom Menschen bereits über die ganze Welt verbreitet.

Wissenschaftler glauben festgestellt zu haben dass die „guten“, zu Symbiose neigenden Pilzarten in den letzten Jahrzehnten vielerorts von „schlechten“ parasitären Pilzen verdrängt worden sind. Es wurde auch festgestellt, dass Bäume ohne „Pilzschutz“ schädliche Umwelteinflüsse schlechter überstehen.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Von den baumbewohnenden Pilzen sind vor allem Baumschwämme (Trameten, Blättlinge, Porlinge) schöne Erscheinungen, die nicht selten wegen ihrer Farbenprächtigkeit auffallen. Früher dienten solche Arten deshalb auch als Hausschmuck oder als Ansteckbroschen. Als Zierde für das traute Heim werden sie heute noch gesammelt. Für diese Zwecke sollte man sie jedoch nicht mehr der Natur entreißen. In ihrer natürlichen Umgebung sind sie viel schöner anzusehen und auch viel nützlicher. Alle mehrjährigen Formen dieser Art weisen anders gefärbte Rand- oder Zuwachszonen auf. Außen sind sie mit Jahreszonen versehen und innen jahrringartig geschichtet. Im allgemeinen sind sie für den Pilzfreund weniger interessant. Einige Ausnahmen sind der Semmelporling und der Schwefelporling, der in seinem Jugendstadium als Delikatesse geschätzt wird. Ein anderer Porling, der Zunderschwamm, wurde vor der Erfindung der Streichhölzer zur Feuerbereitung verwendet. Aus dem zähen Fleisch des Pilzes schnitt man dünne Läppchen, die mit Salpeterlösung getränkt wurden und somit durch einen mit Stahl und Feuerstein erzeugten Funken leicht ins Glimmen gebracht wurde.

Pilze auf Holz im eigenen Garten züchten

Auf Holz wachsende Pilze können auch im Garten gezüchtet werden. Zu diesen gehören u.a. folgende Arten: Stockschwämmchen, Austernseitling, Samtfußrübling und Shitake. Jeder der ein bisschen Geduld mitbringt und in seinem Garten oder im Keller ein kleineres Plätzchen hat, kann es selbst versuchen. Außer der Pilzbrut benötigt man dazu nur reine Naturstoffe wie Holz, Stroh und Wasser. So einfach wie es die Anleitungen jedoch behaupten, ist es auch nicht! Es gehört schon manchmal eine Portion Glück mit dazu, um zu lohnenswerten Ernteergebnissen zu kommen.

© Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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