Schmetterlinge – bunte Gaukler im Sommerwind

Schmetterlinge – bunte Gaukler im Sommerwind

Die Insekten stellen mit rd. 800.000 Arten die größte aller Tiergruppen dar. Zu ihnen zählen auch die farbenprächtigen Schmetterlinge. Von den 150.000 Arten, die auf der Welt bekannt sind, leben in Mitteleuropa etwa 3.000. Die meisten sind jedoch nur unscheinbar und klein.

Die Schmetterlinge sind ebenso wie viele andere Tierarten vom Aussterben bedroht. Dazu zählen vor allem die etwa 200 auffälligen und schönen Arten, wie der Schwalbenschwanz, Großer Eisvogel, Apollofalter oder Segelfalter, um nur einige zu nennen. Von diesen farbenprächtigen Schmetterlingen sind 45% bereits gefährdet. Schuld daran ist die Verarmung unserer Umwelt. In der Landwirtschaft wurde dafür gesorgt, dass nur noch schnellwachsende Gräser eine Überlebenschance haben und in den Gärten und Rasenanlagen lässt man unter Verwendung von Herbiziden die sogenannten Unkräuter ebenfalls nicht mehr zur Blüte kommen. Die Schmetterlinge benötigen jedoch zur Arterhaltung bestimmte Pflanzen, die nach der Eiablage als Futterpflanze für die Raupe dienen. Die Zahl der abgelegten Eier ist je nach Art verschieden und schwankt zwischen wenigen Dutzend und einigen Tausend. Aus diesen schlüpfen nach ein bis zwei Wochen die Raupen, die sich je nach Art von einer bestimmten Pflanzenart ernährt. Ist diese nicht vorhanden, stirbt die Raupe lieber den Hungertod, bevor sie an anderen Pflanzen frisst. In den folgenden vier Wochen häutet sie sich 4 bis 5 mal, bis sie sich in eine Puppe verwandelt hat. Nach dieser Zeit sucht sie sich in der Erde oder zwischen Pflanze und Erdboden einen Verpuppungsort auf. An diesem Ort geht dann bei den nicht überwinternden Arten in den nächsten 12 bis 20 Tagen die Umwandlung in einen Schmetterling vor sich.

Die Hauptflugzeit unserer Schmetterlinge liegt in den Monaten Juni bis September, wobei die Lebensdauer der meisten Sommerfalter in der Regel zwischen 3 und 5 Wochen beträgt. Am ältesten werden diejenigen, die als Falter den Winter überdauern.

Zu diesen gehört der Zitronenfalter, der 11 Monate alt werden kann. Die Schmetterlinge ernähren sich vorwiegend vom Nektar der Blüten, den sie mit ihrem ausrollbarem Rüssel ansaugen.

Einige wenige Falterarten ziehen ebenso wie die Zugvögel im Herbst über die Alpen in den Süden. Zu diesen Wanderfaltern zählen der Admiral und der Distelfalter. Letzterer kommt noch verhältnismäßig oft bei uns vor. Im Frühjahr wandern von ihnen große Schwärme über die Alpen zu uns, wo sich dann zwei Generationen entwickeln Im Herbst ziehen sie wieder in den Süden zurück, wobei sie Strecken von mehreren Hundert Kilometern im Nonstopflug zurücklegen. Sie erreichen dabei Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometern. Die meisten anderen Arten können dagegen nur kurze Strecken ohne Rast zurücklegen.

Wenn von der Gefährdung dieser Tierart die Rede ist, werden viele einwenden: „Die Schmetterlinge sind zwar graziöse Geschöpfe, die schön anzusehen sind, aber was haben sie für einen Nutzen?“ Dazu ist zu sagen: Die Schmetterlinge tragen ebenso wie alle anderen Tier- und Pflanzenarten einen kleinen Teil zum funktionieren des großen Räderwerkes der Ökologie bei. Fehlt ein Teil, so ist der gesamte Ablauf gestört. Gerade dem Menschen – von dem die tödliche Bedrohung für die gesamte Natur kommt – steht es am wenigsten an, den Nutzen und Schaden bestimmter Geschöpfe zu bewerten. Wenn schon vom Nutzen im menschlichen Sinne die Rede ist, so muss erwähnt werden, dass für die Bestäubung bestimmter Pflanzen (Falterblumen mit langer Blütenröhre), die wegen des besonderen Baues ihrer Blüte von anderen Insekten nicht bestäubt werden können, die Schmetterlinge eine wichtige Rolle spielen. Ohne sie müssten diese Wildpflanzen aussterben. Auch für die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse sind die Nachtfalter lebenswichtig, da sie diesen als Nahrung dienen.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Text: © Walter J. Pilsak
Fotos © Horst Klier und Walter J. Pilsak

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