Brunnen, Wasserspiele und Wasserspender

Brunnen, Wasserspiele und Wasserspender

Ruhebänke an Brunnen sind in den Sommermonaten ein beliebter Sitzplatz. Das unaufhörliche Plätschern und Sprudeln des Wassers übt eine beruhigende Wirkung auf den Rastenden aus. Wasser lebt! Es ist beruhigend und aufregend zugleich, dem fröhlichen Spiel der Wassertropfen zuzusehen und ihren Lauf zu verfolgen: Wasser fasziniert immer – vor allem Kinder sind von Wasser in jeglicher Form begeistert. Weht zudem noch eine kühle Prise – wie es meist an größeren Brunnen der Fall ist - lässt es sich hier stundenlang gut sitzen und träumen oder das Leben ringsum beobachten.

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Unter dem Stichwort Brunnen ist im Lexikon vermerkt: „Anlage zur Sammlung und Förderung von Rein- und Nutzwasser aus wasserführenden Erdschichten“. Brunnen stehen heute jedoch meist nur noch als Zierde in Parkanlagen oder auf Plätzen. Doch bevor sich der Mensch Wasserleitungen baute, versorgte er sich mit frischem Wasser, das er aus Brunnen schöpfte. Es waren meist Zier-, Schöpf- oder Laufbrunnen. Die einfachste Form war und ist der Brunnenstock mit einem Rohr, aus dem Wasser in den Trog fließt.

Brunnen im Mittelpunkt

Die ältesten Brunnen in Mitteleuropa stammen aus der Bronzezeit und wurden bei St. Moritz in der Schweiz gefunden. In der Antike waren die Brunnen schon Gegenstand architektonischer und künstlerischer Ausgestaltung.

In den griechischen Städten und römischen Provinzen waren die öffentlichen Brunnen mit plastischem Schmuck versehen. Bei uns wurden die ersten steinernen Brunnen im Mittelalter gebaut. Sie wurden zu wahren Prachtstücken der Städte. Unter italienischem Einfluss entstanden dann auch nördlich der Alpen während der Renaissancezeit Bronzebrunnen. In der Zeit des Barocks wurden die Brunnen dann monumentaler und reicher ausgestattet. Es entstanden herrliche Anlagen, die heute noch bewundert und bestaunt werden.

Nach einer gewissen Zeit der Stagnation hat die Anlage neuer Brunnen in den letzten Jahren wieder beträchtlich zugenommen. Man hat erkannt, das reine Zweckbauten aus Glas Stein und Beton seelenlos und langweilig sind. Sie brauchen figürlichen Schmuck und „lebendiges“ Wasser, um für die Menschen erträglich zu werden. Die Skala der Möglichkeiten ist dabei sehr groß und reicht von naturalistischen Brunnenfiguren bis zu abstrakten Gebilden. Mit Brunnen ist auch manches Brauchtum verbunden. Allgemein bekannt sind die Osterbrunnen, die vor allem in der Fränkischen Schweiz üblich sind. Hierbei werden die Brunnen zum Osterfest geschmückt. Auch das alljährlich stattfindende Brunnenfest in Wunsiedel im Fichtelgebirge ist den Brunnen gewidmet. Sämtliche 35 Brunnen der Stadt werden dann festlich mit Blumen geschmückt. Gäste aus nah und fern bewundern dann zwei Tage lang die prächtig verzierten Wasserspender.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak