Silvesterfeuerwerk an der Nordsee

Winter in St. Peter Ording
Silvesterfeuerwerk an der Nordsee

Spätestens am ersten Advent bewegt viele von uns die jährlich wiederkehrende, existenzielle Frage: Was machen wir Silvester? Wo gehen wir hin und vor allem, mit wem feiern wir - auch wenn wir eigentlich vielleicht am 31.12. des Jahres gar keine Lust auf Feierzwang haben?

Immer mehr Paare und Familien entziehen sich dem Feiergebot und den heimischen Silvesterevents, indem sie eine Reise unternehmen. Viele zieht es in wärmere Regionen oder direkt in den Schnee. Aber auch die Nordseeküste boomt seit einigen Jahren. Während in der Sommersaison bei wechselhaftem Wetter oftmals keine volle Belegung erreicht wird, nehmen die Gästezahlen im Winter kontinuierlich zu.

Denn was gibt es Schöneres, als nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang vereister Brandung ein Café zu betreten, sich dort einen gemütlichen Fensterplatz zu suchen und sich von innen her mit einem waschechten „Pharisäer“ – mit doppeltem Rum, bitte - wieder aufzuwärmen. Zugegeben, der Glühweinstand direkt am Strand ist natürlich auch nicht zu verachten, obwohl der Punsch bei deftigen Minusgraden sehr schnell abkühlt.

Einer der nordfriesischen Kurorte die davon profitieren, ist ohne Zweifel St. Peter-Ording auf der Eiderstedter Halbinsel. Mit weiten Stränden, einer großen Auswahl an Gastgebern und Restaurants aller Preisklassen und nicht zuletzt wegen der guten Erreichbarkeit mit dem Auto und der Bahn kann der Ort seit Jahrzehnten punkten. Ein sehr deutliches Indiz für die Beliebtheit des Kurbads sind die Preise für Ferienwohnungen, die zumeist denen der Hauptsaison gleichen. Allerdings lassen sich die Vermieter oftmals auf eine verkürzte Mietdauer von vier bis fünf Tagen ein, statt der üblichen Woche. Kurzfristige Buchungen sind gut möglich, doch um eine reiche Auswahl zu haben, sollte man sich schon zur Jahresmitte entscheiden.

Wir genießen seit Jahren den herrlichen Ausblick aus einer der Wohnungen im Appartementhaus Atlantic, etwa in der Mitte zwischen St.Peter-Bad und St.Peter- Dorf, dem einzigen echten Hochhaus auf der Halbinsel. Bei guter Sicht, möglichst aus dem 12. Stockwerk, sehen wir morgens die Sonne über den Dünen aufgehen und am Abend im Meer versinken. Wir brauchen keinen Wetterbericht, weil wir die Wetterlage über Stunden im Voraus erkennen können. Für Familien mit Kindern bietet sich dagegen eher eine der vielen, gut ausgestatteten Ferienwohnungen mit eigenem Gartenzugang an, etwa im Ortsteil Ording.

Wo immer sich der Gast einquartiert, er hat es nicht weit zum Deich - aber der Weg zum Strand und zum Meer zieht sich. Das Vorland mit seinen Marschwiesen, Schlick und tiefen Prielen muss überwunden werden, dann ein Dünengürtel, denn der Strand ist eigentlich eine Sandbank. Sie erstreckt sich vom Tümmlauer Koog beim berühmten Westerhever Leuchtturm - den wir alle aus einer Ostfriesischen Bierwerbung kennen - bis zum Ortsteil Böhl.

Vier Ortsteile und Strandzugänge gibt es zu erkunden, für jeden Tag unseres Kurzurlaubs einen. Wir beginnen im Bad, flanieren durch die gleichnamige Hauptstraße, probieren hier eine warme Segeljacke, weil wir unsere vergessen haben, oder besorgen eine neue Strickmütze, weil die alte die Ohren doch nicht ausreichend bedeckt. Auf dem Weg zur großzügigen Promenade und zum hölzernen Steg, der zur Badestelle führt, kaufen wir uns einen Backfisch im Brötchen bei „La Trattoria“. Vielleicht gehen wir auch weiter bis zum Strandübergang um zu sehen, wie voll es heute bei „Gosch“ ist. In diesen Tagen um Silvester ist es zu jeder Tageszeit schwer, dort einen Platz zu finden.

Das gilt auch für das Restaurant in dem Pfahlbau „Arche Noah“, das wir nach etwa einem Kilometer Spaziergang über den Steg bei heftigem Gegenwind erreichen. Hier hat sich ebenfalls ein Sylter einquartiert, das Sansibar mit seiner legendären Currywurst.
Auch wenn sie stolze 10 € kostet, ist sie es dank ihrer Qualität und der üppigen Beilagen wert. Nicht zuletzt aber deshalb, weil wir gemütlich und warm sitzen, noch einen Pharisäer trinken und dabei beinahe die gesamte Sandbank überblicken können. Natürlich kehren wir erst ein, nachdem wir einen langen Spaziergang am Meer hinter uns haben. In diesen Tagen zum Jahresende ist wettermäßig alles möglich. Es kann schneien, Stein und Bein frieren, stürmen oder richtig sonnig und nahezu mild sein. An der Nordsee gibt es eben kein schlechtes Wetter, nur eine unpassende Kleidung. Während wir uns an diesem Tag an der milchig, trüb gefrorenen Wasserkante mit ihren Eisschichten und Verwerfungen nicht satt sehen können, freuen sich die Strandsegler über den konstanten Wind, der sie von einem Ende der Sandbank zum anderen flitzen lässt. Ihr Fahrbereich ist besonders ausgeschildert und Spaziergänger tun gut daran, ihn zu respektieren. Nach Norden hin lockern die bunten Segel der Kitesurfer in Ording den grauen Himmel fröhlich auf. Zurück auf dem Festland empfangen uns in der Abenddämmerung die lodernden Gaslampen auf der Promenade.

Bei strahlendem Sonnenschein und heftigem Sturm aus Südwest entscheiden wir uns am nächsten Tag für den Ordinger Strand, Paradies der Kitesurfer, Kitebuggies, Strandsegler und Nudisten, letztere allerdings nur im Sommer. Den Strandparkplatz in Nähe der Strandkörbe können wir nicht benutzen. Er ist im Herbst und Winter zu oft überspült, weshalb er meistens gesperrt ist. So müssen wir das Auto auf dem Parkplatz hinter dem Deich abstellen und über einen der hölzernen Stege zur Sandbank gehen. Im Norden hebt sich der Westerhever Leuchtturm mit seinen rotweißen Kringeln vom blauen Himmel ab, davor die teilweise schockfarbenen Drachen der Kiter. Wir wenden uns nach links und spazieren an der Wasserkante entlang Richtung Badestelle Bad, gehen meistens gebückt, um eventuell einen „Schatz“ zu finden. Heute waren schon zu viele Leute unterwegs, trotzdem blinkt mich im harten Gegenlicht der tief stehenden Sonne ein Bernstein an, groß wie ein Fingernagel. Glück gehabt. Wir haben noch einmal Glück, denn auf dem Rückweg sehen wir den Glühweinwagen am Strand stehen, einen silbrig glänzenden Ami-Imbisswagen. Zumindest innerlich erwärmt verlassen wir den Ordinger Teil der Sandbank. Der Parkplatz ist inzwischen komplett überschwemmt und wir kommen selbst mit Gummistiefeln nicht überall durch, während die Surfanfänger das knietiefe Wasser für ihre ersten Versuche nutzen.

Für einen Besuch der Badestellen Dorf und Böhl ist es unerlässlich, sich einen Gezeitenkalender zu besorgen. An beiden Ortsteilen trennen breite und tiefe Priele die Strandkorbbereiche von der vorgelagerten Sandbank. Durch teilweise sehr schlickiges Watt kann man durchaus gefahrlos dorthin gelangen, muss sich aber rechtzeitig auf den Rückweg machen. Bei anlandigem Wind laufen die Priele überraschend schnell voll und der ungeübte Nordseegast gerät leicht in Panik, wenn das Wasser schon in die Gummistiefel schwappt, besonders bei trübem Wetter.

Nach Stunden über Stunden am Meer fühlen wir uns fit für eine Silvesterfeier. Im Bad werden einige Veranstaltungen angeboten, zum Beispiel im Hotel Strandgut Resort mit seinem Restaurant „Deichkind“. Zu einem sehr günstigen Eintrittspreis bietet das Haus eine Disko, Speisen und Getränke müssen gesondert bezahlt werden. Bei „Gosch“ sollte man sich unbedingt anmelden, ebenso im „Sansibar“ in der Arche Noah. Uns interessiert nur die Abendveranstaltung auf der Promenade mit dem eindrucksvollen Höhenfeuerwerk um Mitternacht. Die Musik - „Und die Hände zum Himmel...“ ist nicht unbedingt unser Fall, aber wir nehmen gern die Auswahl zwischen Pizza, Fischbrötchen, Glühwein wahr. Den Sekt zum Anstoßen haben wir in Form von zwei Piccolo selbst dabei und einer unserer Wünsche zum Neuen Jahr lautet mit Sicherheit: Nächstes Jahr feiern wir wieder in St.Peter-Ording Silvester.

Text und Fotos: Dietmar Blome
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