Ein kostenloser Festtagsschmaus

Kurzgeschichte von Walter J. Pilsak
Ein kostenloser Festtagsschmaus


Es war in einer bayerischen Kleinstadt in der Nachkriegszeit, zu Beginn der 50er Jahre. An einem sonnigen Sonntag Vormittag hatte sich der Michl wieder einmal mit seinem früheren Schulfreund „Egid“ verabredet, mit dem er sich öfters beim Sonntäglichen Frühschoppen traf. In der Regel war es meist das gleiche Gasthaus, wo sie sich mit noch einigen anderen Stammtischbrüdern zusammen fanden und bei anregenden Gesprächen zwei oder drei Halbe Bier tranken. Manchmal spielte man auch einen Schafskopf oder Tarock. Doch an diesem warmen Maitag hatten sie keine Lust, sich schon jetzt in eine düstere Gaststube zu setzen um Karten zu spielen.

„Wir könnten doch unser Bier auch einmal in einer anderen Umgebung trinken?“ - meinte einer von ihnen.

Nach kurzer Diskussion waren sie sich einig, in die etwa 8 km entfernte Nachbarstädtchen zu fahren. Doch wie kamen sie dorthin! Michl hatte zu dieser Zeit noch keinen fahrbaren Untersatz und sein Kumpel Egid hatte sein Motorrad zuhause gelassen. So beschlossen sie, zum nahen Bahnhof zu gehen, um mit der Eisenbahn zu fahren. Diese fuhr zu dieser Zeit noch mehrmals täglich zwischen diesen beiden Orten mit einer Dampflokomotive und einigen alten Waggons hin und her.

Dort angekommen, schlenderten sie zunächst auf den nahen Marktplatz des Ortes. Doch schon bald machte sich ihr quälender Durst bemerkbar. Da die nahe Kirchturmuhr bereits 11 Uhr schlug, wurde es höchste Zeit, hier Abhilfe zu schaffen. Als ihr Blick auf das Wirtshausschild eines in der nähe stehenden Gasthofes fiel, wussten sie auch schon, wo sie ihren Durst löschen würden. Zielstrebig traten die beiden in die fast leere Gaststube ein. Nur hinten im Eck saß ein alter Mann bei einem Glas Bier und rauchte eine Pfeife. Der aromatische Duft des Rauches vermischte sich mit dem von Gänsebraten, der von der Küche hereinzog. Für die beiden, die mittlerweile an einem Tisch Platz genommen hatten, war dieser Wohlgeruch unwiderstehlich. Doch dummerweise reichte ihr Barvermögen, welches sie dabei hatten, für diese deftige Köstlichkeit nicht aus. Sie mussten sich wohl oder übel mit dem Bier begnügen. Es dauerte auch nicht lange und es kam eine kräftig gebaute Frau in die Gaststube. Ihr resolutes Auftreten und der Schurz, den sie umgebunden hatte, ließ die beiden vermuten, dass es sich nur um die Wirtin handeln konnte. Mit kräftiger Stimme meinte sie zu den beiden:

„Grüß Gott - Ihr beiden seit bestimmt von der Hochzeitsgesellschaft, die gestern hier feierte. Darf ich Euch von dem Gänsebraten, der gestern übrig geblieben ist, auch etwas bringen?“

(Zum besseren Verständnis muss hier erwähnt werden, dass es hier, wie wahrscheinlich auch in vielen anderen Landstrichen bei Hochzeiten üblich ist, dass sich die nähere Verwandtschaft der Hochzeitsgesellschaft am Tag nach der Trauung, Mittags noch einmal im gleichen Gasthaus trifft, um das zu essen, was vom Vortag übrig geblieben war.)

Michl und Egid wussten im ersten Moment nicht, was sie der Frau erwidern sollten. Allerdings dauerte ihre Sprachlosigkeit nicht lange an. Michl, der recht schlagfertig war, erwiderte:

„Ja, selbstverständlich - wir haben schon einen Riesenappetit!“

So dauerte es nicht lange, bis die Frau mit dem Bier und dem köstlich duftenden Essen kam. Die beiden ließen sich den köstlich duftenden Gänsebraten mit Knödeln und Sauerkraut so richtig schmecken. Allerdings aßen sie ihren Schmaus etwas eiliger, als wie sie es sonst gewohnt waren! Wenn sie zulange trödeln würden, könnte es ja sein, dass die ersten „echten“ Hochzeitsgäste schon bald hier erscheinen würden! Der große Zeiger der Wanduhr näherte sich schließlich schon dem Sechser. Es war also schon elf Uhr dreißig und höchste Zeit, hier zu verschwinden, um nicht etwa doch noch bloßgestellt zu werden. So wollten sie bei der Wirtin - die sich über die Eile der beiden Gäste wunderte - schnell noch ihr Bier bezahlen. Doch auch dieses ging auf die Rechnung des ihnen unbekannten Hochzeitspaares, dass am Vortag hier ihr großes Fest hatte.

(..) Die Geschichte wurde an dieser Stelle gekürzt. Sie liegt komplett vor und ist sofort für Printmedien lieferbar.

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Text: Walter J. Pilsak
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