Lissabon - Stadt der heiteren Wehmut

Lissabon und der Fado
Die Stadt der heiteren Wehmut
von Sabine Wiegand

"Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa!" - "Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat nichts Schönes gesehen"- so ein portugiesisches Sprichwort.

Lissabon (port. Lisboa) ist die Hauptstadt und die größte Stadt Portugals (680000 Einwohner). Sie liegt an einer Bucht der Flussmündung des Tejo im äußersten Südwesten Europas. Die weiße Stadt am Meer auf sieben Hügeln erbaut, wurde von den Phöniziern etwa im 9. -7. Jahrhundert v.Chr. gegründet.

Die einst glänzende Seemetropole weigert sich bis heute, eine typisch europäische uniforme Großstadt zu werden. Noch immer quälen sich die nostalgischen Straßenbahnen aus der Zeit der Jahrhundertwende die Hügel der Altstadt hinauf.

Hoch über dem Tejo erhebt sich das Castelo de Sao Jorge. Eine Allee von Akazien und Olivenbäumen verbirgt die alten Mauerreste der Burg. Hier oben hat der Besucher historischen Boden unter den Füßen: Die Burg war römisches Forum, westgotisches Kastell, Maurenfestung und Residenz der Könige Portugals. Die parkähnliche Ruine bietet einen schönen Ausblick auf die "Stadt der sieben Hügel". Man sieht auf den Tejo, die rote Stahlbrücke Ponte do 25 de Abril und die Jesus-Statue auf der anderen Seite des Tejo.

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Dann sind auch die ersten Klänge des berühmten Fados zu hören. Diese Art von Musik mit einer gewissen Art von Wehmut drückt das Savoir vivre von Portugal aus und weht durch die engen Gassen der Stadt.

Der Fado
Ursprünglich stammt der Fado aus Lissabon und der alten Universitätsstadt Coimbra. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Schicksal“. Damit beschreibt er gut und kurz die Stimmung dieses Musikstils; handeln die Stücke doch meist von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten, und vor allem von der saudade, dem spezifisch portugiesischen Weltschmerz.
Mit vielen arabischen Elementen, verschiedenen Tonhöhen und Molltöne drückt er jenen Schmerz aus, der die Portugiesen miteinander verbindet.

Entstanden ist der Fado in den Kneipen des ältesten Stadtviertels Lissabons, der Alfama. Der Name Alfama geht wohl auf das arabische al-Hama zurück, was die heißen Thermalquellen der Armenviertel von bezeichnete.
Musikhistoriker sind sich nicht einig, ob sich der Fado aus den Gesängen der portugiesischen Seeleute entwickelte oder aus brasilianischen Musikrichtungen wie der Modinha hervorging.

Heute gibt es zwei Richtungen des Fado: den Fado Vadio, der in den Lokalen der portugiesischen Städte spontan gesungen wird, und den Fado Professional, der in Form von richtigen Konzerten vorgetragen wird. Als berühmteste Fado – Sängerin gilt bis heute Amália Rodrigues, die „Stimme“ Portugals.

Im Fado steckt das ganze Universum der Gefühle. Die Lieder handeln von den Fehlern, die wir machen. Von den Tragödien, die sich abspielen. Es geht um das Leben - und um den Tod. Der Gesang drückt keine Auflehnung aus, sondern ein Akzeptieren der Realität. Nicht zufällig erlebte der Fado während der Diktatur eine Blütezeit. Wohlklingende Schwermut war nicht verboten unter Salazar. (1933 -1970 Diktatur durch Salazar) Die Lieder kommen aus dem Volk. Ursprünglich wurden sie in den Kneipen gesungen, von Seeleuten und Prostituierten. Es war eine sehr einfache Musik, nur begleitet von der zwölfsaitigen guitarra.

In den 80ern und 90ern war es sehr schlecht um den Fado, das portugiesische Kulturgut, bestellt". Es war zur Touristenattraktion verkommen, zu öder Folklore. Heute haben sich junge Sänger etabliert und sind auch über die Grenzen Portugals hinaus bekannt geworden. Neue Stile werden kreiert und eine Durchmischung mit Pop und Rock geschieht. Als Portugals neuester Fado- Star gilt Mariza. International bekannt geworden ist die Gruppe Madredeus mit ihrer Sängerin Teresa Salgueiro; sie entwickelte eine eigene Fadorichtung. Ebenso die deutsche Fadoband Trio Fado. In der Welt des Pops und Rocks arbeitet Nelly Furtado mit Fadoelementen.

Fadosänger – damals und heute
Amália Rodrigues, die Stimme Portugals (* 23. Juli 1920; † 6.
Oktober 1999)
Sie war die wohl bedeutendste Fado-Sängerin und wurde als eines von zehn Kindern einer armen Familie geboren. Mit 15 Jahren stand sie, von ihrem Onkel auf der Gitarre begleitet, zum ersten Mal auf der Bühne. Die Familie Rodrigues war sehr arm und auch Amalia musste auf dem Markt, Cias de Rocha täglich Früchte verkaufen, um die Familie zu ernähren. Amalia war eine gute Schülerin, doch für den Besuch einer weiterführenden Schule reichte das Geld nicht.
1939 begann ihre Karriere als Fado-Sängerin im Nachtclub Retiro da Severa. Rasch wurde sie zur größten Stimme Portugals, während der langen Zeit der Diktaturen unter Salazar und zum Symbol von Tradition und Widerstand. In dieser Zeit unterstützte sie die portugiesische kommunistische Partei PCP.

Gedichte von großen, portugiesischen Poeten schrieb sie zum Fado um. Sie ist bekannt für die Lieder „Uma casa Portuguesa”, “Fado Português” und “Libertação. Egal, ob Amália in kleinen Kneipen oder Konzertsälen auftrat, sie zog das Publikum an. Mit einer Stimme, die das lebte, was sie sang. Unzählige Platten nahm sie auf (die Zahl wird auf über 170 geschätzt) und wirkte in etwa einem Dutzend Filmen mit. Tourneen führten sie um die ganze Welt. Den letzten öffentlichen Auftritt hatte sie im Rahmen der Expo 1998. Amália Rodrigues wurde auf dem Friedhof Prazeres bestattet und wurde am 9. Juli 2001 in den Pantheon überführt.
In ihrer Wohnung in der Rua de São Bento Nr. 193 ist das empfehlenswerte "Museum Amália Rodrigues" untergebracht.

24 Stunden nach Amálias Tod waren alle ihre Aufnahmen in Portugal vergriffen

Fado heute: das Trio Fado
Auch nach Deutschland schwappte der Fado; die Gruppe Trio Fado gründete sich 2002 in Berlin. Sie spielte zunächst in verschiedenen portugiesischen Restaurants, inzwischen geben sie auch Konzerte in Österreich, Schweiz und Italien. Die voluminöse rauchige Stimme von António de Brito, in Kontrast zur weichen, sehnsuchtvollen Stimme von Maria Carvalho und die für den Fado unverzichtbare Guitarra Portuguesa, gespielt von Daniel Pircher, waren die ursprüngliche Besetzung. Inzwischen gehört auch Benjamin Walbrodt mit seinem Cello dazu.

Daniel Pircher, Österreicher, verbrachte seine Kindheit in Portugal und entdeckte dort seine Liebe zum Fado. Er versteht es, der 12-saitigen Guitarra Portuguesa die für den Fado so berühmten und unverzichtbaren Klänge zu entlocken.

Benjamin Walbrodt begann mit dem 5. Lebensjahr Cello zu spielen. Schlug zunächst den Weg einer klassischen Hochschulausbildung ein. Er studierte Violoncello an der Hochschule für Musik „ Carl Maria von Weber “ Dresden und am Konservatorium „ Nikolai Rimskii-Korsakov “ St. Petersburg. Er arbeitete im klassischen Sinfonie-Orchester des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters bis er zum Trio Fado stieß. Maria Carvalho ist in Porto/Portugal aufgewachsen, lebte dann lange Zeit in London und Berlin, bis sie schließlich die Sehnsucht nach Portugal einholte: sie gründete das Trio.

António de Brito stammt aus Lissabon. Auch er lebte und studierte in Berlin. Mitte der Achtziger etabliert er sich in der portugiesischen Gemeinschaft Berlins als Fadosänger. Er gehört ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der Band.
Das Trio Fado interpretiert mit eigenen Arrangements berühmte Fados verschiedener Epochen. In ihren Kompositionen und Texten behält die Gruppe die alte Form des Fados bei, und verstärkt sie durch den Einfluss der musikalischen Erfahrungen der Musiker. Die Vielfalt der Instrumentierung und die lyrischen Anklänge der Texte bereichern die urige, ursprüngliche Form des Fados.

Im Januar 2005 brachte Trio Fado seine erste CD heraus mit dem Titel „Com que voz“. „Der Fado stimmt mich weich und beruhigt meine Seele“ sagt Maria, „Liebe, Arbeit und das Leben bekommen einen ganz anderen Glanz, wenn sie in Fado-Liedern besungen werden“. 
 



Service Lissabon:

Hinkommen:
Flug direkt nach Lissabon von vielen deutschen Städten aus möglich. Mit Germanwings von Köln nach Lissabon ab 49 Euro.

Übernachten:
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Essenstipp:
(..) Text an dieser Stelle gekürzt

Fadobars:
(..) Text an dieser Stelle gekürzt

Musik:
(..) Text an dieser Stelle gekürzt


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Text und Fotos: Sabine Wiegand
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