Liebenswerte Nachtgespenster

Die Tiere der Nacht
Liebenswerte Nachtgespenster
Die Tiere der Nacht

Abendstund hat Gold im Mund! Zumindest für Igel, Maus, Eule, Dachs und Co. Ihr Tag beginnt, wenn sich die Sonne schlafen legt. Jeder versucht auf seine Weise von der Dunkelheit zu profitieren. Die einen als Schutz vor Greifvögeln und anderen tagaktiven Räubern; die anderen als Tarnung bei der Jagd. Was bleibt der Wildkatze auch anderes übrig, als sich Nachts auf die Lauer zu legen, wenn die Mäuse am Tage einfach nicht aus ihren Höhlen kommen!

Erfolgreiche Nachtschwärmer brauchen ein empfindliches Gehör und eine feine Nase. Es sei denn, sie haben Augen, die sich der Dunkelheit anpassen können. Die Wildkatze verfügt über beides und ist somit ideal für die nächtliche Jagd ausgerüstet. Mit ihren empfindlichen Ohren kann sie höhere Frequenzen, wie sie von Mäusen benutzt werden, besonders gut erlauschen. Da sich ihre Pupillen stark erweitern können, tappt die Katze auch bei Neumond nicht völlig im Dunkeln. Ein ähnlich gutes Sehvermögen besitzt auch der Luchs. Seine markanten Haarpinsel verstärken zudem den eintreffenden Schall. Auf diese Weise entgeht unserer größten heimischen Raubkatze kein Geräusch. Doch auch die gefiederte Konkurrenz schläft nicht:

Die Schleiereule verfügt über eine regelrechte High-Tech-Ausrüstung für den nächtlichen Einsatz. Ihr verstellbarer Gesichtsschleier bündelt den Schall und leitet ihn an die Ohrenöffnungen weiter. Diese liegen etwas versetzt am Rande des Schleiers. Auf diese Weise entsteht eine Verzögerung von einer hundert-tausendstel Sekunde beim Eintreffen des Schalls. Dieser minimale Zeitunterschied reicht der Schleiereule aus, um die Position der Beute exakt zu bestimmen. Auch andere Eulen nutzen diesen Methode der akustischen Orientierung.

Was der Eule ihr Gehör ist, ist dem Igel seine Nase. Die wandelnde Stachelkugel hat ein besonderes Riechzentrum im Gehirn, mit dem sie selbst kleinste Tiere wie Asseln oder Käfer erschnüffeln kann. Lustig sieht es aus, wie sich die lange Nase des Igels von einer Seite zur anderen biegt, während der Igel stets der Nase folgend die Wiesen durchkämmt. Dabei spielt es keine große Rolle, was ihm vor die Nase kommt. Neben Regenwürmern und Käfern werden auch Mäuse und junge Vögel nicht verschmäht.

Mehr auf pflanzliche Kost haben es die Bilche abgesehen. Im Gegensatz zum Igel können sie die Nahrung direkt von den Bäumen pflücken. Auf der Suche nach Leckerbissen turnen Siebenschläfer, Baumschläfer und Haselmäuse von Ast zu Ast. Ihr buschiger Schwanz dient ihnen dabei als Balancierstange.

Selbst die winzigen Nachtfalter sind mit erstaunlichen Sinnesorganen ausgestattet. Oft werden sie als "Motten" bezeichnet, obwohl es nachtaktive Schmetterlinge sind. Eulen- und Bärenspinner besitzen "Ohren", mit denen sie Geräusche im Ultraschallbereich wahrnehmen können. Diese dienen nur einem einzigen Zweck: Dem Aufspüren von Fledermäusen.

Fledermäuse orientieren sich mit Ultraschalltönen, die sie im Flug ausstoßen. Die Schallwellen werden von Gegenständen reflektiert. Durch das so entstandene Echo kann das Tier auch bei absoluter Dunkelheit "sehen", wo sich Hindernisse oder schmackhafte Falter befinden. Doch auch die Nachtfalter wissen sich zu helfen. Die Bärenspinner sind nicht nur "ganz Ohr", sondern senden ebenfalls Ultraschallsignale aus.
Wildkatze (Portrait) - Nationalpark Bayerischer Wald, Deutschland
Igel
Sie funken den Fledermäusen quasi auf gleicher Welle zurück und teilen ihnen mit "Achtung, ich bin ein Bärenspinner und schmecke nicht!". Nur eine unerfahrene Fledermaus würde noch zuschnappen, denn in der Tat sind Bärenspinner ungenießbar. Selbst für Fledermäuse.

Gelegenheit macht Diebe. So kommt es, dass sich manche Nachtschwärmergelegentlich als regelrechte Kleinganoven entpuppen. Der Steinmarder stibitz sich schon mal ein Hühnerei aus dem Verschlag. Noch frecher sind allerdings die Waschbären. Sie plündern Obstgärten, naschen heimlich vom Katzenfutter und machen sich Nachts an Mülltonnen zu schaffen. Die kleinen Bären sind außerordentlich geschickt, schlau, neugierig und scheinbar sogar unsichtbar. Kaum jemand hat sie je gesehen. Und das obwohl es nach neuesten Schätzungen über 150.000 Waschbären in Deutschland gibt. Tagsüber verstehen es die drolligen Bären perfekt, sich zu verstecken. Erst wenn es dunkel wird, werden sie richtig munter.

Das gilt auch für den Feldhamster. Er ist der wohl seltenste heimische Nachtschwärmer. Da sich Hamster keinen Winterspeck anfressen, müssen sie genügend Vorräte "hamstern". Dafür benutzen sie ihre großen Wangentaschen. Der Hamster zerkleinert die gefundene Nahrung, schluckt sie jedoch nicht herunter, sondern verstaut sie in seinen Wangentaschen. In seinem unterirdischem Bau legt er sich damit Vorratskammern an. Bis zu 50 Kilogramm Nahrung können wilde Feldhamster auf diese Weise anhäufen! Die Sache hat nur einen Hacken: Moderne Maschinen lassem dem Hamster kaum etwas über, geschweige denn seinen Bau unversehrt. So kommt es, dass der einstmals weit verbreitete Feldhamster unlängst zur Rarität geworden ist. Nur wo es breite, ungeflügte Ackerrandstreifen oder unbestellte Felder gibt, hat der Hamster eine Überlebenschance.

Nächtliche Nervensägen
Die meisten Nachtschwärmer bemühen sich möglichst wenig akustischen Spuren zu hinterlassen. Schließlich hängen davon ihre Überlebenchancen ab. Manche Tiere scheinen dies jedoch nicht nötig zu haben. Siebenschläfer machen mitunter einen Radau, das an Schlafen nicht mehr zu denken ist. Ihre stimmreichen Laute reichen von Pfeiftönen bis zu Gurren und Murmeln. Der Krawall hat schon manchen Hausbesitzer an den Rand der Verzweiflung getrieben. Mit Hilfe einer Lebensfalle können die kleinen Kobolde zur Not zurück in den Wald verfrachtet werden. Auch die nächtlichen Geräusche der Schleiereulen sorgen mitunter für Unannehmlichkeiten. Ihre Unterhaltungen klingen wie lautes Schnarchen und es kommt vor, daß dafür der Nachbar - und nicht die Eule auf dem Boden - zur Verantwortung gezogen wird.

Sollten auch Sie einmal Besuch von nächtlichen Plagegeistern bekommen, vergessen Sie bitte nicht, daß viele Tiere unter Naturschutz stehen und unsere Hilfe benötigen. Wenn Ohropax und Isolierungen nicht helfen, wenden Sie sich an einen örtlichen Naturschutzverein, damit die Tiere fachgerecht umgesiedelt werden können.


Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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