Hamsterer und Hungerkünstler

- Wie Tiere nahrungsarme Zeiten überstehen -
Hamsterer und Hungerkünstler
- Wie Tiere nahrungsarme Zeiten überstehen -


Der Feldhamster ist kein Freund von Diäten. Er geniesst auch in der kalten Jahreszeit die köstlichsten Leckereien der Natur. Das Erfolgsgeheimnis des vierbeinigen Gourmets sind winterfeste "Gefriertruhen", die er sich im Spätsommer gräbt. Die großen Vorratskammern liegen direkt neben seinem Schlafkessel und sind in einer Tiefe von 50 bis 150 cm stets perfekt temperiert.

Nach Beendigung der Buddelei verfällt der putzige Nimmersatt in einen wahren "Hamster-Rausch". Unermüdlich stopft sich er sich Nahrung in seine dehnbaren Backentaschen und trägt sie darin in den Vorratsbau. Auf diese Weise sammeln sich in seinen Kammern bis zu 40 Kilo Getreide, Samen und Sonnenblumenkerne an. Eine gewaltige Menge für ein Tier, das selbst nur 200-400 Gramm wiegt.

Da kann der Eichelhäher nicht mithalten. Im Herbst legt er sich zwar möglichst viele Eicheln zurück. Da die meisten Früchte einzeln vergraben werden, muss sich der Eichelhäher jedoch 300-400 Verstecke merken. Zu viele für den hübschen Vogel mit rauhen Reibeisen-Stimme. Im Winter hat er die Hälfte seiner Verstecke längst wieder vergessen. Auch das flinke Eichhörnchen findet nicht alle vergrabenen Nüsse wieder. So werden die beiden Geheimniskrämer zu unfreiwilligen Aussaathelfern der Bäume und es steht fest: Weltmeister im Hamstern ist auf jeden Fall der Feldhamster.

Das Hamstern ist nur eine Methoden, mit denen Tiere nahrungsarme Zeiten überstehen. Kamele beispielsweise hamstern nicht, sie wachsen. Man könnte sie auch als "wandernde Vorratskammern" bezeichnen. Ihre Höcker enthalten Fettreserven und dienen als Energiespeicher. Wasser lagert das Kamel in seinem Magen und Muskelgewebe ein. Ein durstiges Kamel kann innerhalb von 10 Minuten 150 Liter Wasser trinken und damit mehrere Tage auskommen. Ähnlich ist es bei Seekühen und Walrossen. Sie haben eine grosse Fettschicht ("Blubber" genannt), mit der sie einige Wochen ohne Nahrung auskommen können.

Andere Tiere haben die Kunst des Hungerns perfektioniert. In schlechten Zeiten reduzieren sie ihren Energieverbrauch und warten Wochen oder gar Monate auf Beute. Phythonschlangen können ein ganzes Jahr ohne Futter auskommen. Nach einer so langen Fastenzeit verschlingen sie oft viel zu große Tiere und laufen Gefahr, daran zu ersticken.
Grüne Baumpython , Morelia viridis, Chondropython viridis
A pair of King Penguins cleaning each other, Gold Harbour, South Georgia
Den Rekord im Dauerhungern hält jedoch das gefrässige Nil-Krokodil. Erst nach 620 Tagen frass ein gefangenes Nil-Krokodil im Zoo den ersten Bissen. Anscheinend war das Krokodil aus Protest in einen Hungerstreik getreten. Auch bei freilebenden Krokodilen sind Hungerperioden von bis zu 300 Tagen keine Seltenheit. Zum Vergleich: Menschen können maximal 50 Tage ohne feste Nahrung auskommen.

Unter besonders harten Bedingungen hungern die Kaiserpinguin-Männchen. Während die anderen Tiere der Antarktis im Winter das Weite suchen, beginnen sie mit der Balz und setzen zwischen Mai und September ein Ei aufs Eis. Die rund 30 Kilo schweren Männchen haben zu diesem Zeitpunkt schon seit zwei Monaten keinen Fisch mehr im Schnabel gehabt. Doch das schwerste steht ihnen noch bevor. Das Ausbrüten der Eier ist bei "Kaisers" nämlich reine Männersache. Die Damen dürfen nach der Eiablage erstmal auf Fischfang gehen, um neue Kräfte zu sammeln. Zwei Monate lang müssen die feinen Herren ohne Nahrung regungslos in der Kälte ausharren. Dabei müssen sie die Temperatur im Inneren des Eies auf konstant 30° Grad plus halten. Bei Minus 40-50 Grad gelingt dieses Kunststück, indem die Väter das Ei unter eine dicke Bauchfalte packen. Die ganze Zeit über stehen die feinen Herren nur auf ihren Fersen. Das reduziert die Berührungspunkte zum Eis und minimiert so den Wärmeverlust. Ein schier unglaublicher Kraftakt! Kaum sind die Küken aus dem Ei geschlüpft, kommen ihre Mütter pünktlich von der Futtersuche am Meer zurück. Nach vier Monaten Fasterei haben sich die Männchen den Schichtwechsel nun auch redlich verdient.

Wer weder hungern noch hamstern möchte, hat nur noch die Möglichkeit seine Ernährung umzustellen. Schließlich frisst bekanntlich auch der Teufel Fliegen in der Not. Reinicke Rotfuchs begnügt sich zeitweilig mit Würmern und Heuschrecken und die Wildschweine halten im Winter eine Knollendiät. Da sie im wenig Grün finden, wühlen sie mit ihrer Schnauze hartgefrorene Knollen aus dem Boden. Das muß dann notfalls bis zum Frühling reichen. Na dann, wohl bekommt`s!


Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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