Steinmarder - Geliebte Eierdiebe

Geliebte Eierdiebe
Steinmarder machen uns ganz schön zu schaffen.
Aber sie haben auch ihre guten Seiten

Sie sehen nicht nur aufgeweckt aus, sie sind es auch. Egal ob Stall, Balkon oder Auto: was sich in ihrem Revier befindet, wird marderflink untersucht, angeknabbert und - wenn`s schmeckt - verspeist. Den Tag verschlafen Steinmarder meist in Scheunen, Steinhaufen, Dachböden oder Ställen und nachts starten sie ihre munteren Streifzüge. Eier, Küken und Hühner gehören zwar nicht zu Marders Hauptspeise, werden aber als Leckerbissen immer wieder gerne verputzt. Schon lange haben die Menschen deshalb ein zwiespältiges Verhältnis zum Steinmarder.

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Neuerdings machen sich die Marder auch noch unter den Motorhauben unserer Autos zu schaffen. Als "Automarder" schafften sie, wovon Umweltschützer nur träumen: Das Auto wird stehengelassen, da das geliebte Vierrad vom Vierbeiner vorrübergehend außer Betrieb gesetzt wurde.

Lange Zeit war unklar, was die Steinmarder dazu treibt, Kühlerschläuche und Elektroleitungen im Auto anzuknabbern. Bis der Arbeitskreis Wildbiologie der Uni Gießen des Rätsels Lösung verkündete: Der Marder verteidigt sein Revier. Zwar können auch Neugier und Spieltrieb dazu führen, daß ein Marder Automaterialien anknabbert. Meist hatte an anderer Stelle jedoch zuvor ein frem-der Marder seine Duftmarke hinterlassen. Sobald das Gefährt mit der neuen Duftmarke wieder im Revier des heimlichen Nachbarn steht, sieht dieser darin eine Provokation, der es zu entgegnen gilt.

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Zugegeben, die Lausbubenstreiche des Marders können ganz schön nerven. Trotzdem gibt es keinen Grund, einen tiefen Groll gegen die frechen Tierchen zu hegen. Denn der Steinmarder macht den angerichteten Schaden auf anderem Wege wieder gut. Als wichtigster Vertilger von Kleinnagern ist er für das ökologische Gleichgewicht von großer Bedeutung. Mäuse und Ratten stehen auf seinem Speiseplan ganz oben. Und während andere natürliche Feinde der Nagetiere wie Eulen oder Greifvögel vielerorts selten geworden sind, ist der Marder ein sehr erfolgreicher Kulturfolger des Menschen. Selbst in Großstädten wie Hamburg oder München findet er Reviere. So können Sie es mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen, wenn mal wieder ein Ei fehlt oder ein Kabel durchbissen ist.

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Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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