Kindheit in Kenia

Stell dir vor, du würdest in Kenia aufwachsen. Was wäre dann anders und wie würde dein Tagesablauf aussehen?

Kenia liegt im Osten Afrikas. Das ist Land ist doppelt so groß wie Deutschland hat aber nur halb so viele Einwohner. Dafür sind die Familien meist sehr groß. Im Durchschnitt leben fünf Kinder in einer Familie. Das ist natürlich ein großer Unterschied: Du hättest also vier Geschwister, wenn du in Kenia aufwachsen würdest. Im Durchschnitt versteht sich. Vielleicht wäre es auch sieben oder nur drei.

Langeweile hättest du sicher selten. Da es viele Kinder gibt, findet sich immer jemand zum Spielen. Außerdem müsstest du oft mithelfen. Beispielsweise bei der Ernte oder dem Vieh. Oder Wasser holen gehen, denn die meisten Hütten auf den Land haben keine Wasseranschlüsse wie wir in Deutschland. In Kenia muss man daher oft lange Wege gehen. Nicht nur zum Brunnen. Manche Schüler gehen auch eine Stunde am Tag zur Schule und wieder zurück. Busse oder Bahnen gibt es meist nur in den Städten.

In Kenia kann sich eine Kindheit stark unterscheiden, je nachdem wo man aufwächst. Kinder die in großen Städten wie Nairobi aufwachsen, spielen oft Fussball auf den Strassen und gucken auch gerne Fernsehen. Kinder auf dem Land spielen meist in der Natur. Aus Stöcken bauen sie sich Bögen. Sie begegnen auch vielen wilden Tieren. Elefanten oder Giraffen zum Beispiel. Wer bei dem Massai, einem nomadischen Wandervolk aufwächst, trägt oft traditionelle Gewänder und lernt die Tänze der Erwachsenen.
Kenia grenzt an viele sehr arme Länder. Im Norden an den Sudan und an Äthiopien und im Osten an Somalia. In diesen Ländern gibt es oft große Hungersnöte. Kenia selber aber geht es recht gut. Es ist eines der am weitesten entwickelten Länder Afrikas. Das ist toll für die Kinder, denn sie müssen nicht hungern.

In Kenia ist vieles anders als bei uns. IPods, Handys oder Fernsehen haben die meisten Kinder nicht.

Stattdessen spielen sie meistens Draußen mit Freunden und Geschwistern Fußball, Baden und Fangspiele sind sehr beliebt. Aber oft müssen die Kinder auch ihren Eltern helfen. Hier auf den Fotos mussten die Kinder sich neben Kamele stellen, damit Touristen Fotos machen konnten. Die kleineren Kinder mochten dies nicht. Einige hatten noch Angst vor den großen Kamelen.

In der Schule muss jedes Kind eine Uniform tragen. Die Schulkleidung soll zeigen, dass alle Kinder gleich sind. Sie soll aber auch dafür sorgen, dass alle etwas zum Anziehen haben und das ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Jede Schule hat nämlich eine eigene Schuluniform. Viele Kinder sind sehr stolz darauf, diese Uniform zu tragen, denn Schule bedeutet die Chance, später mehr Geld zu verdienen.

In der Schule helfen die großen Kinder den Kleineren. Zum Beispiel bei der Essensverteilung. Das ist in Kenia ganz normal. Da die Eltern oft den ganzen Tag arbeiten, kümmern sich die großen Geschwister dann um die kleineren. Vor allem die älteren Mädchen, müssen oft schon viel arbeiten. Man sieht sie auch Holz zum Kochen holen. Das ist nicht immer fair.

Die Schule ist teuer. Eltern müssen Schulgeld für ihre Kinder bezahlen. Deshalb sprechen viele Kinder die Touristen an. Sie fragen nach Stiften oder Papier auf der Straße. Beides brauchen sie für die Schule. Oder sie versuchen einige frische Früchte zu verkaufen um sich etwas Geld zu verdienen.

Obwohl die Kinder in Kenia es nicht so leicht haben wie wir in Deutschland, sind sie meist sehr fröhlich. Es geht ihnen gut, weil sie viele Freunde haben. Jede freie Minute wird dann sofort für lustige Spiele genutzt. Was das angeht, sind die Kinder in Kenia also genau so wie die Kinder in Deutschland.

Viele Fotos sind am Diani Beach an der Südküste Kenias entstanden. Die Hauptstadt Mombassa ist etwa 40 Kilometer entfernt. Die Kinder hier hatten es gut, denn sie haben den Ozean zum Baden und es gab sogar ein aufblasbares Floß zum Spielen...