SAO MIGUEL VII: Sete Cidades mit Lagoa Azul und Lagoa Verde

PART VII der AZOREN-SERIE
Azorenreise – Tag 6: Sete Cidades mit Lagoa Azul und Lagoa Verde

An unserem letzten Tag auf Sao Miguel, vor der Weiterreise nach Terceira, haben wir das im Nordwesten von Sao Miguel liegende Sete Cidades und die beiden Kraterseen Lagoa Azul und Lagoa Verde besucht.

Von Vila Franca do Campo führt die Strecke auf der Küstenstraße in Richtung Ponta Delgada und von dort aus weiter nach Relva. Hinter Relva geht es dann ins Inselinnere in Richtung Covoada und von dort aus dann weiter nach Sete Cidades. Die Route über Covoado ist sehr reizvoll, die Straßenränder sind mit den für die Azoren typischen Hortensien gesäumt und die Straße führt vorbei an anderen Kraterseen, den Lagoas Empadadas und dem Lagoa do Canário, durch dunkle Nadelbaumwälder und an saftigen Weideflächen entlang. Überall sind kleinere Vulkankrater zu sehen.

Kurz vor Sete Cidades gibt es noch einen besonders bemerkenswerten Aussichtspunkt am Straßenrand. Von hier aus ist der Lagoa do Santiago, ein tief dunkelgrün schimmernden Kratersee, zu sehen. Die Hänge des Kraters sind mit Nadelbäumen bewachsen, ein Abstieg zum See ist durch einen Trampelpfad, der durch den Wald führt, möglich.

Vom Aussichtspunkt am Lagoa de Santiago aus geht es weiter hinab nach Sete Cidades. Reine Fahrtzeit – auf gut ausgebauten Straßen – ab Vila Franca: 1 Stunde oder 60 km.

Wir wollten zunächst den Ort Sete Cidades zu Fuß erkunden und eine kleine Wanderung um den Lagoa Verde machen und haben deshalb unseren Wagen an einem Parkplatz am See abgestellt. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt, denn es fing plötzlich an zu regnen. Der Guss dauerte ungefähr 20 Minuten und war so heftig, dass wir uns in den Wagen flüchten mussten. Nachdem der Schauer vorbei waren sind wir wieder aus dem Auto raus und haben uns ein paar Minuten orientiert. Die Wanderwege waren völlig durchnässt, damit war die Wanderung um den See schon auf der Kippe. Hinzu kam, dass sich der Niederschlag aufgrund der hohen Temperatur teilweise in Nebel umgewandelt hat, der sich im Krater sammelte. Die Aussicht auf den See war also mehr oder weniger dahin.

Ein zweiter, wieder sehr heftiger Regenschauer, löste den Nebel jedoch völlig auf und auch das restliche Stück Hoffnung, doch noch eine Tagestour um Sete Cidades und die beiden Seen zu machen.

Von daher sind wir wieder ins Auto gestiegen und zurück gefahren, vorbei am Lagoa do Santiago hinauf zum Aussichtspunkt Visto do Rei. Dieser liegt 550m über dem Meer direkt am Kraterrand - von dort aus gibt es bei gutem Wetter einen tollen Ausblick nach unten auf Sete Cidades und die beiden Kraterseen. Wir haben hier etwa 45 Minuten gewartet, mehrere Touristenbusse kommen und gehen sehen und wurden für die Ausdauer mit zwei guten Aufnahmen belohnt, denn zwischen mehreren Regengüssen klärte das Wetter doch einmal auf und die Sonne blitze durch.

Der Lagoa Verde (Grüner See) ist im Vordergrund, der Lagoa Azul (Blauer See) im Hintergrund. Links im Bild ist Sete Cidades. Nach einem kräftigen Regen unterscheidet sich die Farbe der beiden Seen nicht besonders stark. Dort wo die Sonne auftrifft sticht zumindest das Gründ deutlich hervor.

Am Visto do Rei gibt es noch ein weiteres interessantes Motiv, dem ich mich bei etwas besseren Wetterverhältnissen auch gern gewidmet hätte. Mitte der 1980er Jahre wurde hier oben ein Hotel eröffnet, das jedoch nur ein Jahr in Betrieb war. Das Wetter oben auf dem Berg war zu schlecht, sehr oft Nebel und dann eben kein schöner Ausblick auf Sete Cidades. Heute steht hier eine Bauruine aus Beton in Mitten der Wälder, die bei schlechtem Wetter durchaus als Kulisse für einen Horrorfilm herhalten könnte. Allerdings war das bauwerk bei unserem Besuch total im Nebel verborgen.

Auf dem Rückweg nach Vila Franca gab es dann deutlich weniger Schauer, so dass ich die freie Zeit mit Stopps am Straßenrand nutzen konnte, um Aufnahmen vom Inselinneren zu machen. Der Regen hat aus fotografischer Sicht auch gute Seiten, das Grün wird satter und die Farben wirken generell kräftiger.

Das Wetter bei unserem Ausflug nach Sete Cidades hat uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch ist der Ausblick von oben grandios. Zwei Seen in einem gigantischen Vulkankrater, am Seeufer eine kleine Stadt. Einzigartig.

Bevor es weiter nach Terceira geht soll der nächste Artikel eine kurze Zusammenfassung des Aufenthalts auf Sao Miguel geben.



Text und Fotos: Wolfgang Dengler

ENDE SERIENTEIL SAO MIGUEL,
WEITER GEHT ES MIT DER AZORENINSEL TERCEIRA...