Zwischen Angst und Hoffnung

Allerhand Bräuche dämpften früher die Vorfreude der Kinder auf Weihnachten
Zwischen Angst und Hoffnung

Allerhand Bräuche dämpften früher die Vorfreude der Kinder auf Weihnachten

Die Weihnachtszeit war früher mit viel Brauchtum verbunden. Heute werden in den größeren Städten allerdings nur noch einige wenige davon gepflegt. Neben dem obligatorischen Weihnachtsbaum, dem Adventskranz und dem Adventskalender kennt man allenfalls noch die Weihnachtskrippe und die Barbarazweige. Etwas besser sieht es auf dem Lande aus. In Kleinstädten und Dörfern gibt es noch den ein oder anderen Brauch, der entweder wieder auflebt oder immer noch gepflegt wird.

Während sich die Kinder in unserer Zeit sorglos auf den Heiligen Abend freuen können, war früher in den Wochen davor immer eine unterschwellige Angst mit im Spiel. Diese konnte die Vorfreude gar manches mal trüben. Neben der Ungewissheit, ob das Christkind überhaupt irgendwelche Geschenke bringen würde, waren es vor allem in Bayern noch verschiedene Bräuche, die gerade um die Weihnachtszeit herum den Kindern nicht ganz geheuer waren. Heute ist es übrigens in vielen Landstrichen nicht mehr das Christkind sondern der aus Amerika kommende Weihnachtsmann, der die Geschenke bringt.

Vom "Krampus" bis zur "Luzier"

Die Angst der Kinder begann schon am Fest des Hl.Nikolaus, an dem der Kinderbischof häufig auch einen kettenrasselnden Begleiter mit dabei hatte. Je nach Landstrich hieß dieser "Knecht Ruprecht", "Krampus", "Wilder Nikolo", "Pelzmärtel" oder "Rauwuckl". Da diese rauen Gesellen überall Angst und Schrecken verbreiteten, waren sie sehr gefürchtet.

Auch die Los und Raunächte waren früher im Brauchtumsreigen der Weihnachtszeit fest verankert. Während dieser Tage um den Jahreswechsel herum sollen Truden, Hexen und andere böse Geister unterwegs sein. Am Abend des 12.Dezembers tauchte in manchen Gegenden Bayerns die "Luzier" als gefürchteter Kinderschreck auf.
Sie ging mit der Sichel umher und drohte Kindern den Bauch aufzuschlitzen.

In Nordostbayern ist es die "Specht", die auch heute noch am 24.Dezember zur Mittagszeit erscheint. Sie ist ebenfalls ein Kinderschreck. Je nach Ortschaft sieht sie etwas anders aus. Meist ist sie mit einem weißen Bettuch und Stroh bekleidet. Im Gesicht hat sie einen großen Schnabel und in der Hand entweder eine Schere, ein Sensenblatt oder eine Sichel. Mit diesen droht sie Kindern und weiblichen Personen, denen sie nicht selten nachläuft.

Hexen in der Christmette

Die Christnacht vom 24. auf den 25.Dezember gehört ebenfalls zu den Losnächten. In dieser Nacht, so glaubte man, rede das Vieh im Stall und man könne in die Zukunft schauen. Der Gang zur Christmette gehört vor allem auf dem Land auch heute noch zum gewohnten Ablauf dieses Tages. Einem alten Aberglauben nach konnte derjenige, der sich während der Messe auf einen Hocker oder Schemel aus verschiedenem Holz setzen würde, sämtliche anwesenden Hexen erkennen. Diese würden nämlich bei der Wandlung mit dem Rücken zum Altar sitzen.

Seltsamerweise sind die Bräuche, mit denen Kindern Angst gemacht wurde, nach dem 25.Dezember zu Ende. Nur noch am Thomastag, am 29.Dezember sollen in der Nacht böse Geister unterwegs sein. Aber dies ist ja zur nachtschlafenden Zeit, in der die Kinder sowieso nicht mehr im Freien sind.

Vielen unserer Altvorderen kamen diese Furcht und Angst einflößenden Bräuche oft nur zu gelegen. Mit dem warnenden Hinweis auf den Nikolaus, die Luzier oder die Specht versuchte man vor allem in den Wochen vor Weihnachten, den kindlichen Übermut zu bremsen oder den Gehorsam zu erzwingen. Nicht selten kam es bei der Ausübung dieser Bräuche zu Auswüchsen, Übertreibungen und Übergriffen. Es scheint deshalb nicht schade zu sein, dass diese angstmachenden Bräuche wenn überhaupt dann nur noch in abgeschwächter Form ausgeübt werden.

Text und Fotos: Walter J. Pilsak
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