Tür und Tor

Tür und Tor

Visitenkarte des Hauses

Die Türe ist die Verbindung von außen nach innen. Als Zugang zum Privatbereich stellt sie einen wichtigen Schutz dar. Gleichzeitig soll sie aber den Besucher nicht abschrecken, sondern ihn willkommen heißen. Deshalb ist das Tor oder die Türe von jeher schon das Schmuckstück eines Hauses.

Der Eingang prägt die Vorderfront eines Gebäudes maßgebend mit. Ihm widmete der Besucher schon immer seine Sorgfalt. Das handwerkliche Können des Schreiners, Schmieds oder Glasers und der individuelle Geschmack des Bauherrn machen die Haustüre gleichsam zu einer „Visitenkarte“ der Hausbewohner. Besonders galt kunsthandwerkliche Sorgfalt stets auch den Türen von Kirchen, Schlössern, Parkanlagen und Friedhöfen.

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Alte Türen sind oft eine Augenweide

Wie freundlich wirken doch so manche Türen an alten Bauernhäusern. Hier spiegelt sich die ganze Frömmigkeit und Lebensfreude, aber auch die harte Arbeitswelt seiner Bewohner wider. Manche Kostbarkeit findet man unter den Kirchen- und Sakristeitüren. Deren kunstvoll geschmiedeten Metallbeschläge sind oft eine Augenweide. Ebenso ist manches Friedhofseingangstor ein Prachtstück der Schmiedekunst.

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Anonyme Massenware

Wie kalt und abweisend wirken dagegen die sogenannten „modernen“ Türen! Diese anonyme Massenware, vieltausendfach hergestellt, nimmt uns ein Stück unserer Lebensqualität. Zu dem heutigen Einheitshaus mit seiner unpersönlichen, monotonen Fassade mögen diese Türen ja noch passen. Doch was für eine Herausforderung ist es, wenn manche Vorderfront eines alten Bauernhauses durch solch eine Türe verstümmelt wird! Glücklicherweise ist in den letzten Jahren das Stilbewusstsein der Bevölkerung gewachsen, so dass man für die Zukunft wieder mehr Geschmack und Individualität erhoffen kann.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak