Kokosöl in seiner Vielfalt

Kokosöl in seiner Vielfalt

Vielfältiges Öl für Küche, Gesundheit und Kosmetik


von Katharina Rau, Fachautorin für Ernährung und Diätetik

Kokosöl ist in seiner Verwendung sehr vielseitig. Es verleiht nicht nur Speisen eine besondere exotische Note, sondern lässt sich auch in der Körperpflege einsetzen. Das Multitalent glänzt durch seine wertvollen Inhaltstoffe und der einzigartige Duft schmeichelt den Sinnen.

Inhaltsstoffe von Kokosöl

Der Name Kokosöl lässt vermuten, dass es sich um ein Öl von flüssiger Konsistenz handelt. Da es einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren hat, ist es fest und fängt ab etwa 23 Grad Celsius an zu schmelzen. In vielen Läden ist deshalb ein Glas mit festem Kokosöl erhältlich. Im Sommer, bei hohen Temperaturen, macht das Öl bezüglich seiner Beschaffenheit seinem Namen alle Ehre.

Das Kokosöl ist reich an gesättigten Fettsäuren. Zwei von ihnen sind besonders wertvoll für den Körper.
Die wertvolle Laurinsäure in dem Öl ist ein effektiver Kämpfer gegen Viren, Bakterien und Pilze. So wirkt das Öl über die Nahrung aufgenommen von innen und äußerlich aufgetragen über die Haut gesundheitsfördernd.
Die Caprylsäure ist ein weiterer wichtiger Bestandteil, der die Gesundheit fördern kann.

Kalt gepresstes Kokosöl unterstützt durch seine mittelkettigen Fettsäuren die Verdauung und entlastet die Leber. Ebenso dient es als schneller Energielieferant. Zudem aktiviert es das Immunsystem und kann die Körperfettwerte in ein Gleichgewicht bringen.

Verwendungsmöglichkeiten in der Küche

Kokosöl ist ein richtiges Allround-Talent für die Küche.
Mit seiner cremigen Konsistenz ist es sehr gut für selbst hergestellte Aufstriche geeignet. Je nach Jahreszeit lassen sich geschmacklich passende Zutaten wie beispielsweise Äpfel und Zwiebel für ein vegetarisches Schmalz mit dem Fett kombinieren. Mit Nussmehlen und Gewürzen wie Zimt und Vanille lassen sich ebenfalls leckere Aufstrich-Varianten zubereiten.

Werden die Aufstriche eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen, können sie gut auf eine Brotscheibe gestrichen werden. In der warmen Küche hat Kokosöl einige Vorteile. Es lässt sich sehr hoch erhitzen und entwickelt nicht wie andere pflanzliche Öle einen bitteren Geschmack. Gemüse, Fleisch und Fisch lassen sich in dem Öl sehr gut anbraten und dünsten.

Suppen verleiht das Kokosöl durch sein Aroma das gewisse Etwas. Sehr gut passt der Geschmack zu einem Karotten-Ingwer-Süppchen. Auch süße Beeren-Suppen lassen sich verfeinern.

Zum Backen ist das Öl auch sehr gut geeignet. Es verleiht dem Gebäck einen Hauch von Kokosnussaroma, ohne einen dominanten Geschmack zu entwickeln. Für Naschkatzen ist Eiskonfekt, hergestellt mit Kokosöl, zu empfehlen. Der zarte Schmelz ist ein besonderes Erlebnis.

Zudem hinterlässt das Öl eine angenehme Kühle im Mund, die vor allem im Sommer erfrischt.

Kokosöl zur Körperpflege

Für die Haare ist Kokosöl eine perfekte Ergänzung. Bei trockenen Spitzen ist es hilfreich, das Öl in diese leicht einzumassieren. Auch die Längen können mit einer Kur verwöhnt werden. Im handtuchtrockenen Haar sollte das Kokosöl verteilt werden, dabei wird die Kopfhaut ausgespart. Dann sollte es einige Stunden wirken und anschließend wieder mit einem Haarshampoo ausgewaschen werden. Die Haare fühlen sich danach geschmeidigt und gepflegt an.
Zur Gesichtspflege ist das Öl wie gemacht. Es kann allein seine Wirkung entfalten, wenn es pur auf die Haut aufgetragen wird.

Zur Entspannung ist eine Massage mit dem Öl genau das Richtige. Der zarte Duft verwöhnt die Sinne.
Ein paar Tropfen Kokosöl im Badewasser sind sehr gut für die Entspannung geeignet. Die Haut wird zart, weich und mit ausreichend Wirkstoffen versorgt. Eine weitere Körperpflege ist im Anschluss überflüssig. Bei leichten Verbrennungen durch die Sonne wirkt das Öl kühlend und fördert den Heilungsprozess der Haut.

Aus Kokosöl als Basis und ätherischen Ölen für den Duft, lässt sich einfach eine pflegende Creme für Hände und Füße herstellen. Auch Bienenwachs und Jojobaöl können zusätzlich mit verwendet werden. In einem kleinen, sauberen Döschen aufbewahrt, ist die Creme immer griffbereit.

Dank seiner erfrischenden Wirkung wird Kokosöl gerne in Deo-Rollern verwendet. Es spendet nicht nur einen wunderbaren Duft, sondern kann auch den unangenehmen Schweiß-Geruch neutralisieren. Für die Lippenpflege ist das Öl ideal. Werden sie regelmäßig damit gepflegt, gehören spröde Lippen der Vergangenheit an.

Weitere Möglichkeiten zur Verwendung von Kokosöl

Es gibt Vermutungen, dass die Laurinsäure im Kokosöl vorbeugend gegen Zeckenbisse wirken kann. Vor allem Jogger können von der Wirkung profitieren. Auch Tierbesitzer können mit dem Öl ihre Hunde und Katzen einreiben und diese so vor Zecken schützen.

Durch seine besondere Wirkung kann das Öl, vermischt mit wenig Backpulver oder Natron, auch als Ersatz zur Zahncreme dienen. Da es Bakterien und Viren abtötet, ist es sehr effektiv. Zusätzlich hat es einen angenehmen Duft und Geschmack.

Während des Fastens unterstützt das Öl den Körper beim Entgiften. Schon ein Esslöffel am Tag ist oftmals ausreichend.
Bei kleinen Schnittwunden unterstützt das Kokosöl die Heilung. Cremes in Kombination mit Ringelblumenblüten oder Kamillenblüten sind dann empfehlenswert. In einen kleinen Tiegel gefüllt, ist die heilende Creme immer drinnen und draußen für kleinere Verletzungen griffbereit.

Kokosöl ist also ein sehr vielseitiger Helfer, der gegen kleine Verletzungen hilft, einen wertvollen Beitrag zur Ernährung liefert und perfekt für die Hautpflege geeignet ist. So eine vielfältige Wirkung liefert kein anderes Öl.

Text: Katharina Rau
Fotos: Zoonar (Heike Rau, Simone Voigt, Dar1930)