Das „Butterfaß des Teufels“ ist aus Stein

Das „Butterfaß des Teufels“ ist aus Stein


Streifzug durch das wildromantische Waldnaabtal in der nördlichen Oberpfalz


Eine Naturlandschaft von wildromantischer Schönheit, die ihresgleichen sucht, ist das Waldnaabtal zwischen Falkenberg und Windischeschenbach/Neuhaus in der nördlichen Oberpfalz. Eine erholsame Stille, fernab vom Verkehrslärm der Straßen, empfängt den Wanderer und Spaziergänger, wenn er dieses Naturschutzgebiet mit seinen großartigen Felsgruppen aus Granit betritt. An beiden Eingängen wird das Tal von mächtigen Burgen überragt, im Norden von der Burg Falkenberg und im Süden von der Burgruine Neuhaus.

Beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Waldnaabtal ist der Markt Falkenberg, den man ebenso wie Windischeschenbach auf der A 93 erreicht. Schon von weitem grüßt die Burg ins Land, die im 11. Jahrhundert auf einem Granitfelsen erbaut wurde. In ihrer langen Geschichte wurde sie wiederholt umgebaut und renoviert. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie in den Jahren 1936/41, als die bis dahin dem Verfall preisgegebene Ruine durch Graf von der Schulenburg erworben und wieder aufgebaut wurde.

Die Länge des Tales der Waldnaab beträgt rund zwölf Kilometer. Abwechselnd begleiten den Wanderer dabei tosende Wasser, das sich mit aufschäumender Gischt durch die Felsgebilde hindurchzwängt und wieder Strecken, auf denen der Fluss fast träge dahinplätschert. Am Eingang des Tales, südlich von Falkenberg, begegnet uns gleich die erste fantastische Felsgruppe, der sogenannte „Kammerwagen“. Etwas später treffen wir dann auf den „Sauerbrunnen“, eine Quelle, bei der ein fingerdicker Strahl eisenhaltigen Mineralwassers aus dem Felsen kommt.

Auch das „Teufels-Butterfaß“, bei dem das tosende Wasser jedes gesprochene Wort übertönt, ist von einer Sage umrankt, wie so manch andere Felsenformation hier im Tal. Nach einer etwa fünf Kilometer langen Wanderung kommt man zum Gasthaus „Blockhütte“, wo noch einer der wenigen in der Oberpfalz erhalten gebliebenen alten Wasserschöpfräder steht.

Wenn wir von der Blockhütte in Richtung Süden weiter gehen, treffen wir auf den Standort zweier alter, nicht mehr bestehender Burgen, den Felsen von Altneuhaus (Burgstall) und Schwarzenschwall. Von letzterer ist nicht einmal mehr der genaue Standort der Burg bekannt. Während wir jetzt links am Flussufer einen bequem zu begehenden Weg vor uns haben, führt uns westlich des Tales der „Jägersteig“ auf der steilen Talseite in Richtung Süden. Hier treffen wir auch noch auf eine interessante Felsgruppe, den sogenannten „Tischstein“ Beim Exerzitienhaus Johannistal angekommen, ist es dann noch ungefähr ein Kilometer bis nach Windischeschenbach.

Als Wanderhilfe und zur Orientierung eignen sich hervorragend die vom Oberpfälzer Waldverein angebrachten Markierungen. Der Besucher muss aber nicht unbedingt die ganze Wegstrecke durch das Tal gehen, um dieses Naturschutzgebiet kennenzulernen. Schon bei kleinen Spaziergängen wird der Naturfreund von der Stille und Abgeschiedenheit des Waldnaabtales begeistert sein.


Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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