Hummeln - fleißige Arbeiter im Obstgarten

Hummeln - fleißige Arbeiter im Obstgarten

Kein Obst ohne Insekten

Apfel-, Birnen-, Süßkirschenbäume und andere Obstgehölze sind auf die Bestäubung angewiesen. Neben den Honigbienen sind die Hummeln maßgeblich daran beteiligt.

Eine Hummel besucht bei günstigem Wetter und einer üppigen Trachtquelle bis zu 1000 Blüten am Tag. Hummeln oder auch Wildbienen sind weniger kälteempfindlich als Honigbienen und haben deshalb bei kühlem Wetter oder bei Regen während der Blütezeit einen besonderen Wert als Bestäuber. Ohne die Übertragung von Blütenstaub von Baum zu Baum kommt es nicht zur Befruchtung. Insbesondere sind selbstunfruchtbare Obstgehölze auf den Blütenstaub von anderen verträglichen Sorten angewiesen. Dazu gehören alle Apfel-, Birnen-, Kirschen und weitere Obst-Arten. Selbstfruchtbar sind Quitten und Mispeln. Aber auch deren Befruchtung wird durch Insekten gefördert. Selbst Wildblütler wie Haseln, Walnussbäume und Esskastanien, die nicht auf Insekten angewiesen sind, werden von Bienen und Hummeln aufgesucht. Sie erhalten dafür wertvollen Blütenstaub und tragen zur Bestäubung bei.

Hummeln gehören zu den Bienen

Die Unterscheidung zwischen den Bienen- und Hummel-Arten ist nicht immer eindeutig möglich. Manche Bienen, wie die Sandbienen (Andrena fulva) oder die Pelzbienen (Anthophora acervorum), sind stark behaart und eher Hummeln ähnlich als den typischen Honigbienen. Es gibt weltweit mehr als 20 000 verschiedene Arten, deren Unterscheidung selbst für Spezialisten schwierig ist. Hummeln (Bombus), die ebenfalls zur Familie der Bienen (Apoidea) gehören, lassen sich durch ihren meist plumpen Körper und den typischen Flug von den Honigbienen unterscheiden. In Europa sind etwa 70 verschiedene Arten heimisch, die vorwiegend in Erdhöhlen, Steinhaufen oder Holzstapeln nisten. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die Lebensweise. Hummeln bilden wie Honigbienen Völker, die jedoch wesentlich kleiner sind (mit etwa 50 bis 500 Tieren). Anders als bei den Bienen sterben die Völker im Herbst. Nur die befruchteten Jungköniginnen überwintern an einem geschützten Ort vorzugsweise in Erdhöhlen. Sie fliegen bei mildem Wetter schon im Spätwinter aus, um Futter zu suchen. Hummeln tragen dadurch schon früh im Jahr zur Bestäubung der ersten Blütenpflanzen bei. Bei den Bienen bilden fast alle Wildarten - anders als die Honigbienen (Apis) - keine Staaten. Die Weibchen bauen ohne Unterstützung von Artgenossen ihre Bruträume und versorgen die Brut selbst mit Nektar und Pollen. Die Waben dieser sogenannten Solitärbienen sind oft wie bei Hummeln im Boden untergebracht. Manche Arten nutzen auch leere Schneckenhäuser, hohle Holzstämme und andere Räume als Nisthöhlen. Sie lassen sich im Garten in speziellen Nistwänden ansiedeln. Von den ca. 500 Wildbienen-Arten, die in Deutschland heimisch sind, gibt es ca. 250 Arten, die Erdhöhlen aufsuchen. Dazu gehören die Sandbienen (Andrena-Arten). Die Mörtelbienen (Chalicodoma muraria) wiederum stellen aus Sand und Speichel einen Mörtel her. Damit bauen sie ihre Bruthöhlen an Felsen. Die Holzbienen (Xylocopa) haben sich dagegen auf morsches Holz spezialisiert. Sie nagen lange Röhren in Baumstümpfe, Äste oder Balken und legen darin ihre Nistkammern an. So vielfältig die Arten der Bienen sind, so unterschiedlich ist deren Lebensweise.

Wildbienen und Erdhummeln erhalten

Während Wespen, Hornissen und Hummeln nur eine Saison leben, bleiben Bienen mehrere Jahre aktiv. Bei den Wespen und Hornissen sucht nur die befruchtete Königin ein Winterquartier auf. Sie gründet dann im nächsten Frühjahr wieder einen neuen Staat. Ebenso verhalten sich die Hummeln. Bei diesen äußerst nützlichen Insekten bleiben nur die befruchteten Jungköniginnen am Leben. Sie überwintern - je nach Art im Boden oder in Baumstümpfen - und legen dann oft schon im März ihre Eier in selbst gebauten Wachskammern ab.
Es empfiehlt sich zum Schutz der Hummeln und anderer nützlicher Tiere auf Erdarbeiten und Renovierungseingriffe insbesondere in Randbereichen oder verwilderten Ecken zu verzichten oder bis zum Frühjahr zu warten. Wenn sich solche Arbeiten nicht vermeiden lassen, ist auf eingenistete Tiere zu achten. Sie werden vorsichtig evakuiert und an andere Ruheplätze gebracht.. Steinhaufen oder Holzstapel, die gezielt für Wildbienen, Hummeln und andere Nützlinge angelegt wurden, sind im Herbst tabu. Solche Nistplätze sollten ohnehin nicht gestört oder umgeschichtet werden.

Hummeln ansiedeln

Hummel suchen je nach Art spezielle Nisthilfen über der Erde etwa in Baumhöhlen (Baumhummeln) oder Steinhaufen (Steinhummeln) oder aber im Boden (Erdhummeln) auf. Wenn sie günstige Bedingungen im Garten vorfinden, siedeln sich Hummelköniginnen selbst im Garten an. Dazu brauchen sie je nach Art alte Baumstämme oder Stümpfe, Steinhaufen oder Holzhaufen, sowie eine Fülle an Futterpflanzen. Die einfachste Methode Hummeln in den Garten zu holen ist deshalb ein gewisses Maß an “Unordentlichkeit”. Ein ungenutzter Holzstapel oder ein Bruchsteinhaufen bieten beste Bedingungen. Wenn noch dazu Salbei, Katzenminze, Lavendel und andere Lippenblütler wachsen, dauert es oft nicht lange bis sich Hummeln einfinden und Nachwuchs bringen. Wer will kann die Ansiedlung auch gezielt durch solche Brutstätten und Futterpflanzen fördern. Gerne werden auch systematisch aufgeschichtete Steingärten aufgesucht, die Hohlräume bieten. Im Handel sind zudem spezielle Hummelnistkästen erhältlich, die sich auch nachbauen lassen. Ob sie bebrütet werden, ist jedoch nie ganz sicher - wie übrigens bei allen Brutstätten, die für Nützlinge geschaffen werden.

Futterpflanzen

Natürlich lässt sich die Ansiedlung auch durch die Aussaat und Pflanzung von Blütengewächsen begünstigen. Vor allem sind Edeldisteln bevorzugte Nektarquellen. Arten wie etwa Echinops (Kugeldistel), Eryngium (Alpendistel) oder auch Carlina (Silberdistel) und Dipsacus (Wilde Karde) werden mit ziemlicher Sicherheit von Hummeln angeflogen. Eine besondere Anziehungskraft wirken auch Mohngewächse und die Echinacea aus. Neben Asterngewächsen (früher Korbblütler) sind Rachenblütler wie Salbei, Lavendel und Minze gute Nektarquellen, zumal sie im Sommer blühen, wenn sonst wenig zu finden ist. Selbstverständlich sollte der Tisch während der ganzen Saison gedeckt sein. Schon im Spätwinter bieten Eriken, Winterlinge und andere Frühblüher wertvolle Nektarquellen. Weitere Bienenweiden gibt es mit Haseln, Salweiden und Kornelkirsche bereits zu Beginn der Saison. An der Besenheide (Calluna) und Bartblume (Caryopteris) können sie sich noch im Herbst laben. Zwischenzeitlich steht der Flor der Frühjahrsblüher reichlich zur Verfügung und im Sommer bieten unter anderem Wiesenblumen und Blütenstauden Nahrung. Vorzügliche Bienenfutterpflanzen sind der gelbe Senf und die blaue Phacelia. Die beste Lebenshilfe für Hummeln und natürlich auch für andere nützliche Insekten ist ohnehin ein vielfältiger Garten mit einem bunten Sortiment an Stauden, Sommerblumen, Kräutern und Gehölzen.

Tipp: Nisthilfen günstig platzieren

Ein Hummelbau passt am besten neben eine Blumenwiese oder einen gemischten Staudengarten. Natürlich darf auch der Abstand zum Obstgarten nicht zu groß sein. Immerhin sollen die dicken Brummer keine langen Strecken zu den Obstbäumen fliegen müssen. Nebenbei tragen sie auch zur Bestäubung von Tomaten, Kürbissen und anderen Gemüsepflanzen bei.

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Hinweis: Auch Hummeln können stechen

Hummeln sind wesentlich friedfertiger als etwa Wespen. Hummeln meiden den Kontakt und fliegen weg. Nur bei einem unachtsamen Tritt, etwa auf eine Hummel im Klee oder beim Öffnen einer bewohnten Hummelhöhle, kann der Stachel bzw. das Gift gefährlich werden.

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Text: Peter Himmelhuber
Fotos: Himmelhuber / Zoonar: Walter J. Pilsak


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