Wunderschöne Wildblumensträuße - Soll ich Pflücken oder nicht?

Nur einen Handstrauß mitnehmen
Wildblumensträuße - Nur einen Handstrauß mitnehmen

Im Frühjahr blühen in den Wiesen, an Waldrändern und neben den Wanderwegen viele Blumen, Gräser und Kräuter auf. Das reizt schon zum Zugreifen. Allerdings ist nur ein „Handstrauß“ erlaubt.

Wenn der Bauer mit seinem Traktor und dem rotierenden Mähwerk über die Wiese fährt, bleibt keine der zarten Blumen verschont. Beim Anblick dieser radikalen Vernichtung der Blüten kommen schon Zweifel auf, warum das Pflücken von Pflanzen auf einen „Handstrauß“ beschränkt ist.

In § 39 Absatz 3 des Bundes-Natur-Schutz-Gesetzes ist die sogenannte Handstraußregelung bundesgesetzlich festgelegt und zwar heißt es:

(3) Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.

Anders als die freie Natur braucht die landwirtschaftlich genutzte Wiese eine regelmäßige Pflege. Wenn sie nicht abgemäht wird, verbuscht sie mit der Zeit. Die Pflanzen werden durch das Abmähen nicht nachhaltig beschädigt. Die ausdauernden Stauden wie Lichtnelken, Butterblumen oder Glockenblumen, sowie Gräser wie Wiesenfuchsschwanz, Rispengras und Seggen treiben nach dem Rückschnitt wieder aus dem mehrjährigen Wurzelstock aus. Bemerkenswert ist, dass der Bauer mit dem Traktor so über die Wiese fährt, dass die Pflanzen nicht umgeknickt werden. Er überfährt sie erst, nachdem sie abgemäht wurden. Das schadet ihnen nicht. Dagegen ist das Betreten einer Wiese zu vermeiden. Die Blüten werden dabei umgetreten und richten sich nicht mehr auf.

„Pfleglich entnehmen“

Der Hinweis im Gesetz ist zum Schutz der Pflanzen zu beachten. Keinesfalls dürfen die Blütenstände mit den Wurzeln ausgerissen werden. Bei den Stauden und Gräsern ist das oft nicht einfach. Die Halme sind zäh und nicht leicht abzubrechen. Es empfiehlt sich deshalb bei Wanderungen und insbesondere zum Blumenpflücken ein Messer einzustecken. Noch einfacher geht die Ernte mit einer scharfen Schere. Vor allem dürfen Zweige von Bäumen und Sträuchern nicht abgebrochen werden, insofern sie für einen Strauß aus holzigen Pflanzenteilen, für einen Kranz oder ein Gesteck dienen sollen. Wer beispielsweise beabsichtigt einen Frühlingsstrauß aus Kätzchenweiden zu gestalten, sollte eine Gartenschere mitnehmen. Für dickere Zweige ist eine Klappsäge noch besser geeignet, die sonst beim Bäumeschneiden im Garten nützlich ist. Wenn die Zweige dagegen einfach abgebrochen werden, bleiben rissige Wunden oder ausgefranste Zweigstummel stehen, die nicht heilen und zwangsläufig vertrocknen. Solche Schadstellen sehen schlimm aus und bieten Eintrittspforten für Schadpilze. Wie beim Gehölzschnitt im Garten ist auch beim Schnitt einzelner Zweige in der Natur jeweils auf den „Astring“ zu achten. Der Rückschnitt erfolgt stets an der Austriebstelle oder direkt an einer Gabelung.

Nicht plündern

Besonders zur Blütezeit im Frühjahr sind viele Insekten auf den Blütenstaub der Gehölze angewiesen. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Arten suchen dann Weidenkätzchen, Hartriegel, Schlehen und die Blüten weiterer Bäume und Sträucher auf.
Im Sommer sind dann Wildrosen, Holunder und andere Gehölze, sowie die sommerblühenden Stauden und Kräuter an der Reihe. Auch zum Schutz der Insekten dürfen nur kleine Mengen an Pflanzenteilen mitgenommen werden.

Geschützte Arten schonen

Selbstverständlich müssen seltene Pflanzen gänzlich erhalten bleiben. Das gilt natürlich auch für solche Arten, die stellenweise zwar häufig vorkommen, aber trotzdem unter Naturschutz stehen. Dazu gehören etwa Küchenschellen, Enziane oder Silberdisteln. Solche Pflanzen siedeln sich nur gelegentlich an bestimmten Plätzen an. Wer sich nicht sicher ist, sollte unbekannte Arten in jedem Fall schonen und nur solche Pflanzen pflücken, die weit verbreitet sind. Ratsam ist es außerdem keine Blumen mit nach Hause zu nehmen, die stark und noch dazu übel riechen. Das gilt unter anderem für Margeriten, die zwar eine Augenweide sind, die aber kein angenehmes Aroma verbreiten. Abzuraten ist weiterhin von giftigen Pflanzen wie Eisenhut, Fingerhut und Bilsenkraut. Es könnte sein, dass beispielsweise kleine Kinder in Versuchung geraten und von den schönen bunten Blüten kosten. Nach dem Berühren giftiger Pflanzen ist das Händewaschen ratsam - besonders, wenn während der Wanderung ein kleines Picknick geplant ist oder auch wenn Beeren, essbare Blüten oder Kräuter probiert werden. Pflanzenkenntnisse sind beim Blumenpflücken ohnehin wünschenswert. Hilfreich kann ein Pflanzenführer in Form eines Taschenbuchs sein, das sich leicht mitnehmen lässt. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass einige Pflanzenarten nicht als Schnittblumen geeignet sind. Sie halten in der Vase nur kurze Zeit. Die Wegwarte beispielweise schließt ihre schönen blauen Blüten, sobald sie abgeschnitten wird. Wer sich aber an der Fülle der meisten bekannten Wiesenblumen wie Hahnenfuß, Glockenblume, Lichtnelke, Wiesensalbei, Löwenzahn und weiterer Arten bedient, kann sich einige Tage über einen bunten Strauß freuen. Dazu passen blühende Gräser aller Arten - vorausgesetzt, dass kein Mitbewohner unter einer Gräser-Allergie leidet.

Öfter etwas Neues

Statt gelegentlich einen großen Bund an Pflanzen zu sammeln, ist es besser öfter ein kleines Sträußlein zu pflücken. Das Blumenpflücken ist immer wieder eine gute Gelegenheit für Spaziergänge in der Natur. Je nach Saison lässt sich mit den Blütenpflanzen ein kleiner Abdruck der Natur ins Heim holen. Die Vielfalt vom Frühjahr bis zum Herbst ist groß und selbst im Winter gibt es noch Zweige mit farbiger Rindenzeichnung oder immergrünen Blättern. Wenn es der Bestand etwa in einer üppigen Wiese oder in einem Trockenrasen zulässt, können auch Kräuter für Tees, Suppen oder zum Würzen geerntet werden. Sie lassen sich durch das Trocknen oder Einfrieren haltbar machen.

Trockensträuße

Neben blühenden Pflanzenteilen sind auch Samenstände dekorative Gestaltungselemente. Dazu zählen beispielsweise Nachtkerzen, Königskerzen und Weidenröschen, die verwildert auf Brachland und Schuttplätzen vorkommen. Sie bilden nach der Blüte holzige oder fedrige Fruchtstände, die lange haltbar bleiben.

Text und Fotos: Eva Utz-Hiltl (www. wildpflanzen-genuss.de), Peter Himmelhuber


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