Mischwälder - wertvolle Biotope

Natürliche Klimaanlagen und Lebensräume für Pflanzen und Tiere
Mischwälder - wertvolle Biotope

Natürliche Klimaanlagen und Lebensräume für Pflanzen und Tiere

Wilde Wälder wachsen in Europa nur noch auf begrenzten Flächen in Schutzgebieten. Diese natürlichen Bestände aus verschiedenen Baum-Arten bleiben weitgehend sich selbst überlassen. Ebenso wertvoll als Biotope sind artenreiche Mischwälder.

Urwälder werden anders als wirtschaftlich genutzte Wälder oder Forste nicht gezielt kultiviert. Die größten Waldflächen in Europa sind daher keine natürlichen Wälder, sondern Forstgebiete. Zum Teil bestehen diese Anpflanzungen aus Fichten, Kiefern oder anderen Arten schon mehr als 300 Jahre, wobei alte Bäume gefällt und durch Jungpflanzen ersetzt werden. Der Beginn der großflächigen Forstwirtschaft hat seinen Ursprung im Mittelalter. Damals wurden die Wälder rücksichtslos ausgebeutet und zum Teil völlig gerodet. Diesem Missbrauch konnte nur durch Verordnungen und eine nachhaltige Erneuerung entgegengewirkt werden. Heute wachsen in Deutschland auf ca. 11 Millionen Hektar der Landesfläche von Menschenhand geschaffene und kultivierte Wälder (etwa 30 % der Gesamtfläche). Davon werden 9 Millionen Hektar durch ca. 28.000 Forstbetriebe und 1,5 Millionen Hektar durch ca. 230.000 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaftet. Nur ein geringer Teil besteht aus Naturwald, so etwa im Naturschutzgebiet Bayerischer Wald, das sich immerhin auf einer Fläche von 24 000 Hektar ausbreitet.

Von der Monokultur zum Mischwald

Auch die geschützten Wälder sind keine echten Urwälder. Vielmehr wurden sie aus bereits forstwirtschaftlich genutzten Flächen ausgegliedert und sich selbst überlassen. Im Zuge der Renaturierung siedeln sich neben den zum Teil reinen Beständen aus Fichten, Kiefern oder Buchen, die vorzugsweise als Nutzholz-Arten gepflanzt wurden, wieder viele andere heimische Bäume an. Dazu gehören Ahorn, Esche, Eberesche, Erle, Linde, Kirsche und andere Laubgehölze, sowie Eiben, Tannen, Lärchen und weitere Nadelbäume. Die Mischwaldgesellschaft richtet sich nach der Lage, nach der Bodenbeschaffenheit und anderen Wachstumsfaktoren. So bilden sich in Bergregionen andere Mischwälder als in feuchten Niederungen. Dementsprechend verändert sich auch der Unterwuchs sowie die Besiedelung durch Tiere. Während beispielsweise in Bergwäldern Steinböcke, Mufflons und Gemsen heimisch sind, suchen in den Auwäldern Rehe, Hasen und Wildschweine Schutz und Nahrung. Unabhängig vom Typ des Mischwalds ist die Artenvielfalt an Gehölzen gleichermaßen förderlich für die Vielfalt an Tieren. Während etwa ein reiner Kiefernwald nur wenigen spezialisierten Arten einen Lebensraum ermöglicht, finden in einem Mischbestand aus Buchen, Hainbuchen und Fichten mehr Tiere Unterschlupf und Nahrung. Förderlich wirken sich unter anderem fruchtende Laubbäume auf die Tierwelt aus. So bieten Wildkirschen, Eichen und Buchen vielen Waldvögeln und Nagetieren ein wertvolles Futter.

Luftfilter und Wasserspeicher

Schon beim abwechselnden Durchstreifen eines Waldgebietes mit Monokulturen und anschließend mit Mischbeständen wird der Unterschied deutlich erkennbar. Beim Wandern durch einen reinen Kiefern-Nutzwald an einem heißen Sommertag ist keine Abkühlung spürbar. Dagegen wirkt sich der Wechsel in einen dichten Bestand an Laub- und Nadelbäumen angenehm erfrischend aus. Während die Kiefern kaum Wasser verdunsten, ist die Luft im Mischwald mit hoher Luftfeuchtigkeit erfüllt. Das hat natürlich nicht nur eine Auswirkung auf das körperliche Befinden, sondern trägt auch zur Klimaverbesserung in der Umgebung bei. Ein einziger großer Laubbaum kann an einem heißen Sommertag ca. 5 kg Sauerstoff produzieren und ebenso viel Kohlendioxid aufnehmen. Während durch kleine Blattöffnungen an der Unterseite Sauerstoff entweicht, dringt durch weitere Öffnungen Kohlendioxid ein. Zudem nehmen die Blätter Stickoxide und andere Schadstoffe aus der Luft auf. Natürlich hat die Filterung der Luft und die Sauerstoffproduktion eines Mischwalds die vielfache Wirkung eines einzelnen Baumes.
So trägt ein Mischwald besonders im Sommer zur Verbesserung des Klimas bei. Im Winter, wenn die Laubbäume kahl sind, bleiben die Nadelgehölze weiterhin aktiv.

Umwandlung von Monokulturen

Die Forstwirte haben im Lauf der Jahre aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. So wurden früher zugunsten der Holzerträge großflächig Baumbestände aus schnellwachsenden Arten gepflanzt. Diese Monokulturen aus Fichten- oder Kiefern brachten zwar schneller mehr schnittreifes Holz, sie zeigten sich aber als wesentlich stärker windwurfgefährdet und anfälliger für spezielle Schädlinge, wie den berüchtigten Borkenkäfer. Zwar bleiben die flachwurzelnden Fichten auch in Mischwäldern nicht von Stürmen verschont, allerdings fallen nur einzelne Exemplare den Stürmen zum Opfer und keine großen Gruppen in breiten Schneisen. Die tiefwurzelnden Eichen und Kiefern in den Mischwäldern bilden wirksame Barrieren und verhindern umfangreiche Schäden.

Wirksame Wasserspeicher

Die Mischwälder zeichnen sich nicht nur durch unterschiedliche Kronen aus, die sich gegenseitig ergänzen, sondern auch durch ein weit- und tiefreichendes Wurzelwerk. So dringen Eichen, Kiefern oder auch Kirschen, die in naturnahen Beständen vorkommen, mit starken senkrechten Pfahlwurzeln in tiefe Schichten vor. Sie verbessern dadurch die Standfestigkeit des gesamten Mischwaldes und vermögen zudem Wasser aus tiefen Schichten zu ergründen. Das wirkt sich vor allem in Trockenperioden auf die Gesunderhaltung aus. Zudem breiten sie zusammen mit anderen Arten, die Senkerwurzeln oder Flachwurzeln bilden, ein dichtes Flechtwerk im Boden, das Auswaschungen bei Regengüssen und die Erosion durch den Wind verhindert. Vor allem in Steillagen der Bergwälder haben solche Bäume eine Schutzfunktion.

Vielfältige Fauna und Flora

Im Dickicht der Mischwälder haben wesentlich mehr Kleinstlebewesen und bodenbewohnende Pflanzen gute Überlebenschancen. Das ständig feuchte Milieu nutzen unter anderem Farne, Moose, Flechten und Pilze zur Ausbreitung dichter Bestände. In dieser krautigen Flora kommen wiederum Kröten, Lurche und andere Kriechtiere gut zurecht.

Holzproduzent

Anders als in naturbelassenen Wäldern, in denen die Bäume nach dem Erreichen ihrer Lebenszeit absterben und verfallen, werden in Nutzwäldern immer wieder erntereife Bäume entnommen. Das schadet dem Bestand nicht, sondern schafft Licht und Freiräume für Jungpflanzen. Mischwälder sind so auch als Holzproduzenten wertvoll, zumal neben Fichten und Kiefern auch seltenere Arten dicke Stämme mit nutzbarem Holz bilden. Dazu gehören Lärchen und Eichen, deren haltbares Holz als Gartenbauholz zum Einsatz kommt. Schöne Stämme von Eichen, Buchen, Ahorn, Kirsche und anderen Arten sind vor allem als Furnierholz für Möbel begehrt.


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Wälder gegen den Klimawandel

Sauerstoffproduktion
Die Sauerstoffproduktion eines Baumes ist von sehr vielen Faktoren abhängig: Baumart, Alter, Klima, Länge der Vegetationszeit etc. Nach aktuellen Forschungen kann man von einer Produktion von etwa 5 kg Sauerstoff (O2) pro Tag und Baum als Durchschnittswert ausgehen.

Kohlendioxidverbrauch:
Auch der Verbrauch von CO2 ist von vielen Faktoren abhängig. Im Durchschnitt kann ein Verbrauch von 5 kg CO2 pro Tag und Baum angenommen werden.

Weitere Fakten zum Thema Holz und Kohlendioxid
Für den Aufbau einer Tonne Holz sind ca. 2000 kg CO2 und 1000 kg Wasser (H2O) nötig. Daraus entstehen neben der Tonne Holz ca. 500 kg sauberes H2O und 1400 kg O2. Eine 100-jährige Fichte hat der Atmosphäre bis zu 1,8 Tonnen CO2 entzogen Allein in den Bäumen des bayerischen Staatswaldes (ca. 780.000 ha) sind fast 80 Millionen Tonnen CO2 gebunden. Jedes Jahr entzieht dieser Staatswald der Atmosphäre ca. 750.000 Tonnen CO2

Quelle: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
Text und Fotos: Peter Himmelhuber

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