Philipp P. Pamer -A Star is born

Jungregisseur Philipp P. Pamer im Interview
A Star is born – Jungregisseur Philipp P. Pamer

So wie es Paddington Bär aus dem finstersten Peru nach London, Bahnhof Paddington, verschlägt, so muss sich wohl auch der junge Psairer Philipp Pamer gefühlt haben, als er dereinst in der großen Stadt München ankam, um dort zu studieren und zu leben. „Es war schon sehr speziell,“ lacht Philipp, „als ich in den Bus einstieg, und den Busfahrer grüßte”. Dem muss hinzugefügt werden, daß solcherlei Riten und Sitten in der Bundesrepublik völlig unbekannt sind. Weitere Lapsi folgten, die aus dem unterschiedlichen Sprachverständnis heraus geboren wurden, ist doch das Südtiroler Hochdeutsch dem Österreichischen wesentlich näher als dem Bundesdeutschen. Zum Beispiel sorgt das aus dem Italienischen übernommene Wort „oral“ im Sinne von verbal in bundesdeutschen Ohren für Verwirrung, umgekehrt wünscht man in Deutschland keine „gute Arbeit“, sondern „viel Erfolg“, während die „gute Arbeit“ ein Lob darstellt, um nur einige kleinere Hürden zum Thema Völkerverständigung aufzuweisen. Nun, Philipp hat dies alles gemeistert, so gut, daß man ihm noch nicht einmal seine Südtiroler Heimat anhört, wenn er hochdeutsch spricht, allein dies ist schon verwundernswert. Noch mehr der Bewunderung möchte man aber zollen, wenn man betrachtet, was der erst Vier- und zwanzigjährige bereits auf die Beine gestellt hat. Im Jahre 2004 schloss er das Realgymnasium in Meran ab und zog nach München, wo er 2004-2005 als Produktionsassistent bei einer Werbefilmproduktion arbeitete. Nebenbei verdingte er sich als Regieassistent und Aufnahmeleiter bei zahlreichen Kurzfilmproduktionen und erstellte freiberuflich Internetspots und Imagefilme. 2005 wurde er als einer der jüngsten Regiestudenten in der Geschichte der Hochschule für Fern-sehen und Film München aufgenommen und studiert seitdem szenische Regie im Studiengang Kino- und Fernsehfilm. Für seine filmischen Arbeiten wurde er schon mehrfach im In- und Ausland ausgezeichnet. Nun hat er seinen Kinofilm, passend für das Andreas-Hofer-Jahr 2010 geht es das „heilige Land Tirol“, fertig.

F.: Philipp, wie hast du als Kind im „hintersten“ Passeiertal deine Liebe zum Film entdeckt?
A.: Ich habe schon als Kind immer viel gelesen, geschrieben und entdeckt. Das Schultheater und die Home-Kamera meiner Mutter haben sich dann für mich ganz gut zusammengefunden. Meine ersten Filme sind autodidaktisch entstanden.
F.: Waren deine Jugenderfahrungen im „europäischen Vergleich“ grundsätzlich anders und wie hat sich das für dich ausgewirkt?
A.: Macht man aus meinem Regiejahrgang an der Münchner Filmhochschule eine Versuchsanordnung, so unterscheidet sich mein bisheriger Weg maßgeblich von den anderen. Ich bin in einem Bergdorf im Hinterpasseier aufgewachsen, war als Kind weder mit Kino noch mit Kunst großartig in Kontakt und habe zum Film einen ganz eigenen Zugang gefunden. Der hohe internationale Anteil an Studenten der Filmhochschule ändert nichts daran, daß wir Südtiroler schon ziemlich speziell sind: Wir sind praktisch veranlagt, denken pragmatisch und finden oft ganz neue Perspektiven und Themen.
F.: Wie definierst du deine Liebe zu deiner Heimat?
A.: In die Heimat zu kommen, bedeutet für mich den Wurzeln Wasser zuzuführen. Gerade beim Schreiben finden sich oft Inspiration und Ausgeglichenheit in der Ruhe unserer Landschaft, in der Herausforderung unserer Berge und in der Petrischale der kulturellen Vielfalt.
F.: Zunächst ein Alien in München, geht das jetzt besser?
A.: Man muss mich seltsam angeschaut haben, als ich vor fünf Jahren in München aufschlug. Ich habe aus Gewohnheit fremde Busfahrer gegrüßt und zur Marende manchmal ein Speckbrettl ausgepackt, da mich die deutschen Kaffeepreise geärgert haben. Inzwischen hat man sich hier in München an die eine oder andere Eigenart von mir gewöhnt, so wie mir die Deutschen jetzt auch ein bisschen klarer geworden sind. Aber egal was ich mache: Von Südtirol geht eine große Faszination auf sie aus.
F.: Was möchtest du mit deinen Filmen erreichen?
A.: Filme sind eine Möglichkeit zu gestalten. Man kann Statements setzen, wichtige Themen in den Vordergrund stellen und die Zuschauer sensibilisieren. Aber all dies geht nur durch Identifikation oder Emotion. Die zwei Faktoren müssen greifen, um Filme mit Gestaltungswillen zu machen.
F.: Welche Visionen hast du?
A.: Südtirol als europäischer Filmstandort liegt mir sehr am Herzen. Der Reichtum unserer Geschichte, unserer Landschaft und unserer Menschen sollte zum einem kulturellen Reichtum für den internationalen Film werden.
F.:Wo siehst du dich im Vergleich mit erstens Gleichaltrigen und zweitens gleichaltrigen Filmschaffenden.
A.: GLEICHALTRIGE: Ich habe meistens längere Arbeitszeiten, weniger Freizeit und war in den letzten beiden Jahren hauptsächlich beruflich in meiner Heimat. Trotzdem kann ich mir im Gegensatz zu vielen Gleichaltrigen bisher kein Auto leisten, da ich wie das restliche Filmteam für „Das Heilige Land Tyrol“ ohne Gage gearbeitet habe, um den Film herstellen zu können.
GLEICHALTRIGE FILMSCHAFFENDE: Ich schließe die Filmhochschule nun demnächst mit einem Alter ab, das viele bei der Erstimmatrikulation haben. Das war schon insgesamt recht zackig, aber es hat sich so ergeben. Ich bin dankbar für die Chance und die vielen Menschen, die mir dabei geholfen haben.
F.: Noch ein paar Worte zum Film, seiner Aussage, die Arbeit mit den Statisten aus dem Passeier, deinem nächsten Projekt.
A.: Der Kinospielfilm DAS HEILIGE LAND TYROL (Arbeitstitel) erzählt die Geschichte der jungen Bayerischen Arzttochter Katharina, die im Jahre 1809 mit ihrem Mann nach Tyrol fliehen muss. Dort durchlebt sie auf einem Bergbauernhof im Passeiertal das Jahr des Volksaufstands um Andreas Hofer in seiner vollen Härte und wird von den Wirren des Krieges erfasst. Wir erzählen dieses international relevante Kapitel unserer Geschichte aus einer ganz neuen Perspektive: Zum einen aus „feindlicher“, bayerischer Seite, zum anderen rücken die Frauen dieser Zeit stark in den Vordergrund und erfahren somit zum ersten Mal eine filmische Würdigung. Auch früher bewies sich oft: Hinter jedem starken Mann steht eine noch stärkere Frau Die Arbeit mit den international besetzten Schauspielern hat genauso viel Spaß gemacht, wie mit den herrlichen Statisten aus dem Passeiertal. Mit viel Engagement, einer großen Authentizität und wahnsinnigem Talent haben sie diesen Film angereichert und komplettiert. Sie wurden deshalb auch schon in München von mehreren Seiten gelobt. Neue Ideen habe ich viele. Nach der Fertigstellung von „Das Heilige Land Tyrol“ werde ich wieder in die Stoffentwicklung gehen und meinen Debütfilm vorbereiten. Vielleicht kann ich mir dann auch mein erstes Auto leisten.

Da drücken wir ganz fest die Daumen!

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Text: Viola Eigenbrodt
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