Biologischer Pflanzenschutz bei Zimmerpflanzen

Gärtnern ohne Gift
Biologischer Pflanzenschutz bei Zimmerpflanzen

Gärtnern ohne Gift

Die meisten Schwierigkeiten macht den Zimmerpflanzen die lichtarme Zeit. Wenn sie ungünstig platziert sind, haben die Blatt- und Blütenpflanzen im Haus vor allem im Winterhalbjahr mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen.

Der beste Pflanzenschutz ist eine gute Pflege. Wenn der Standort passt und die Pflanzen genügend Licht, Wärme, Wasser und Nährstoffe bekommen, werden sie selten von Schädlingen und Krankheiten befallen oder ohne Hilfe selbst damit fertig. Die häufigsten Schäden sind abiotische Schäden, also nicht durch Tiere, Pilze oder Bakterien verursacht, sondern durch Pflegefehler. Die beginnen oft schon bei der Auswahl ungeeigneter Arten oder beim Transport nach Hause, in dem zum Beispiel frostempfindliche Pflanzen im Winter ohne Schutz der Frischluft ausgesetzt werden. Andere Ursachen für ein vorzeitiges Ende sind Gießfehler, Standortprobleme mit Lichtmangel, Kälte, Zugluft oder zu geringer Luftfeuchte. Erst dann, also wenn sie durch falsches Pflegen geschwächt sind, fallen die Zimmerpflanzen Schädlingen und Krankheiten zum Opfer. Dann hilft auch die Giftspritze nicht mehr, weil damit nur die sichtbaren Tierchen oder Krankheiten bekämpft werden, aber nicht die Ursachen. Natürlich können auch gut gepflegte, vitale Pflanzen von Schädlingen befallen werden oder erkranken. Dann helfen zur Heilung oft ganz einfache Hausmittel wie etwa eine Schmierseifenlösung mit einem Schuss Spiritus gegen Blattläuse und andere saugende Insekten oder nur das Besprühen mit Wasser etwa zur Vertreibung von Spinnmilben. Mittlerweile sind im Handel einige Produkte erhältlich, die keine Nebenwirkungen haben, so etwa Leimfallen, Fungizide aus natürlichen Stoffen (z.B. Algenkalk) oder auch Nutzinsekten wie Raubmilben, Erzwespen oder Florfliegen. Selbstverständlich kommen auch diese Mittel oder Helfer nur im Ernstfall zum Einsatz, so etwa, wenn die Weißen Fliegen in Scharen über die Jungpflanzen herfallen.

Auch biologische Mittel sind giftig

Die ”chemische Keule” hat ausgedient, zumal die Pflanzenschutzmittel-Produzenten mittlerweile auch Wirkstoffe auf pflanzlicher Basis verwenden. Das soll natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass solche biologischen Spritzmittel ebenso tödlich für Schadinsekten sind oder sogar für Menschen gefährlich sein können. So haben sich Pyrethroide, die aus einer wilden Chrysanthemen-Art gewonnen werden, als starke Nervengifte erwiesen. Genauso wie im Freiland dürfen solche Schädlings-Vernichtungsmittel nur im Notfall zum Einsatz kommen. Der Griff zur Sprühdose kann sonst unerwünschte Nebenwirkungen haben. Selbst für Menschen und Haustiere ungefährliche Mittel wie die Kali-Seifen-Lösung, die sich gegen Blattläuse bewährt hat, dürfen nicht willkürlich versprüht werden. Mit den unerwünschten Schadinsekten vernichten auch diese leichten Gifte nützliche Tierchen, die es zu erhalten gilt. Dazu zählen Florfliegen, die sich gelegentlich auch im Haus ansiedeln.

Kranke Pflanzen isolieren

Eine gezielte Behandlung ist besser möglich, wenn die kranke Pflanze isoliert wird. Bevor sie die benachbarten Pflanzen ansteckt, sollte sie unverzüglich in Quarantäne kommen. Das gilt besonders auch für Pilzerkrankungen wie etwa einen Mehltaubefall oder Blattfleckenkrankheiten. Manchmal genügt es schon, einfach die erkrankten Pflanzenteile zu beseitigen.

Wasser als Wirkstoff

Vor einer radikalen Vernichtungsmethode mit irgendwelchen chemischen oder biologischen Wirkstoffen sollten immer erst einfache Mittel erprobt werden. Ein völlig ungefährliches und dennoch wirksames Pflanzenschutzmittel ist Wasser. Das Besprühen verlauster Pflanzen, das Abduschen oder das Tauchen hat sich als erste Hilfe bewährt. Wenn die Läuse, Spinnmilben oder andere saugende Insekten eine mehrmalige Prozedur überstehen, sind immer noch andere Mittel und Methoden möglich. Die Behandlung mit Wasser darf natürlich keine Staunässe verursachen. Sie schadet den Pflanzen mehr als die Schädlinge, die sie befallen haben.

Tapetenwechsel für die Birkenfeige

Die besten Pflanzenschutzpräparate helfen wenig, wenn die Pflanzen einen unpassenden Standort haben oder die falsche Pflege erhalten.
So brauchen beispielsweise Kakteen und Sukkulenten im Winterhalbjahr einen kühlen, hellen Platz. Ähnlich wie am Naturstandort müssen sie auch im Haus eine Ruhephase durchmachen. Sonst kommen diese Wüstenbewohner nicht zur Blüte. Vom September bis zum nächsten Februar sollten Kakteen auf einer Fensterbank in einem unbeheizten oder wenigstens kühlen Raum verbringen. Im Gegensatz dazu brauchen tropische Gewächse wie Baumfreunde, Fensterblätter oder Birkenfeigen das ganze Jahr ein konstantes Klima. Diese Blattpflanzen benötigen keinen südseitigen Fensterplatz. Sie kommen auch an einem hellen Standort im Haus zurecht. Diese und andere genügsame Gehölze, die im Schattendach der Regenwälder an den Baumstämmen nach oben klettern, lassen sich sogar mit Kunstlicht am Leben erhalten. Übrigens sind gewöhnliche Energiesparlampen sehr gut als Pflanzenleuchten geeignet. Sie dürfen aber nicht zu weit weg von den Blättern entfernt sein. An tristen Wintertagen können die Leuchten das natürliche Tageslicht ergänzen. Eine ausreichende Lichtversorgung ist in dieser Zeit ein sehr wirksames Pflanzenschutzmittel, zumal es in warmen Wohnräumen vor kümmerlichem Wachstum bewahrt. Falls nötig lassen sich kränkelnde Pflanzen aber auch durch die Umstellung an einen hellen Fensterplatz wieder auf die Beine helfen.

Lüften, aber Zugluft vermeiden

Immergrüne Tropenpflanzen wie die Birkenfeige, die Schefflera oder das Fensterblatt brauchen normalerweise keine Frischluft. Sie gedeihen ganzjährig in geschlossenen Räumen. Dagegen sollten mediterrane Kübelpflanzen, die im Haus überwintern, gelegentlich belüftet werden. Die Frischluft vertreibt Spinnmilben und andere tierische Schädlinge. Das Kippen der Fenster darf aber nur an frostfreien Tagen geschehen. Natürlich ist das Lüften auch zur Schädlingsabwehr bei tropischen Pflanzen möglich. Sie reagieren aber noch empfindlicher auf Zugluft. Vor allem ist nach dem Durchlüften das Schließen der Fenster in frostigen Nächten nicht zu vergessen. Anders als kurzzeitige Frischluftstöße wirken sich ständig kalte Fensterbänke auf die Gesundheit tropischer Pflanzen aus. Betroffen sind vor allem Topfpflanzen, die auf Marmorplatten stehen. Gegen ”kalte Füße” hilft das Unterlegen von Styroporscheiben. Diese Dämmplatten lassen sich auch zugeschnitten in den Übertöpfen unterbringen.

Ruhen lassen

Das geringe Tageslicht in den Wintermonaten regt die Zimmerpflanzen natürlich nicht zum Wachsen an. Sie brauchen dementsprechend auch wesentlich weniger Wasser als im Frühjahr und im Sommer. Die meisten Zimmerpflanzen gehen übrigens nicht aus Mangel an Fürsorge zugrunde, sondern an Überversorgung. Insbesondere macht ihnen Staunässe in den Übertöpfen zu schaffen. In der Ruhezeit dürfen sie auch keine schnellwirksamen Düngemittel bekommen. Sonst treiben sie aus und bringen mangels Licht nur schwächliche Triebe hervor. Die sind dann besonders anfällig für Krankheiten und Schadinsekten.

Nützlinge gegen Schädlinge

Im Gartenbau arbeiten die Profis schon oft mit Nützlingen beziehungsweise sie lassen für sich arbeiten. Und zwar kommen unter Glas Insekten zum Einsatz, die sich über Pflanzenschädlinge hermachen. So dienen Raubmilben zur Bekämpfung von Spinnmilben und Thrips. Florfliegen haben sich als wirksame Helfer gegen Blattläuse bewährt. Australische Marienkäfer greifen vorzugsweise Woll- und Schmierläuse an. Erzwespen bekämpfen Weiße Fliegen. Diese und andere Nützlinge sind auf Bestellung über den Fachhandel zu bekommen. Natürlich sollten Marienkäfer, Florfliegen und andere Nützlinge geschont werden, die sich selbst auf dem Balkon oder sogar im Haus eingenistet haben.

Tipp:

Von Schädlingen befallene Zimmerpflanzen erholen sich bald wieder, wenn sie ins Freie gestellt werden. Spinnmilben, Blattläuse oder andere empfindliche Schadinsekten vertragen die frische Luft und den Regen schlecht und verschwinden. Natürlich darf das Ausquartieren nur im Sommer geschehen. Auch dann ist ein geschützter Platz etwa unter Bäumen nötig.

(..)

Text und Fotos: Peter Himmelhuber

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