Exoten aus dem heimischen Garten

Kiwis kann man auch in Deutschland züchten
Kletterpflanzen mit essbaren Früchten - Kiwis kultivieren (Actinidia arguta und A. chinensis)

Die braunen Früchte haben sich in wenigen Jahren auf den Obstmärkten etabliert. Die meisten Kiwis kommen aus Neuseeland. Sie lassen sich aber auch im Garten kultivieren.

Der "Zander", das Handbuch der Pflanzennamen, in dem fast alle bekannten Gewächse aufgelistet sind, nennt 6 verschiedene Actinidia-Arten. Die bekannten Kiwis gehören zu Actinida chinensis. Die neueren "Weihenstephaner Kiwis" stammen von Actinida arguta ab. Beide sind asiatische Gewächse. Sie wachsen vorwiegend in China wild. Für den Garten kommen sowohl die großfrüchtigen Actinida chinensis, als auch die kleinfrüchtigen Actinida arguta - Pflanzen in Frage. Letztere werden übrigens schon lange Zeit als Kletterpflanzen kultiviert und zwar unter dem Namen "Strahlengriffel". Die Entscheidung für große oder kleine Kiwis ist von der Lage abhängig. Die großfrüchtige Actinidia chinensis ist frostempfindlicher als die kleinfrüchtige A. arguta. Allerdings werden die Pflanzen mit den Jahren robuster. Junge Kiwipflanzen sollten in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen Frostschutz bekommen. Sobald sie verholzt sind, stehen sie auch strenge Winter schadlos durch.

Selbstunfruchtbare Schlinger

Beide Arten und natürlich auch alle Sorten sind Schlingpflanzen (anders als etwa Weinreben, die Ranken entwickeln). Sie brauchen ein Gerüst, das sie umschlingen können. Ideal sind etwa Pergolen oder Wandspaliere. Beide Arten sind gleichermaßen zweihäusig. Das heißt, es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Um Früchte zu bekommen müssen also mindestens zwei Exemplare verschiedenen Geschlechts gepflanzt werden. Allerdings kann man die Geschlechter erst an den Blüten unterscheiden. Deshalb ist es günstig mehrere Kiwis zu pflanzen oder aber ausgewählte Jungpflanzen von einer Gärtnerei zu besorgen. Dort werden die Kiwis ungeschlechtlich vermehrt, so dass gezielt weibliche und männliche Pflanzen entstehen. Auch die Weihenstephaner Kiwi alias ´Weiki` ist zweihäusig. Auch davon sind also weibliche und männliche Exemplare nötig. Nur einige neue Actinidia chinensis Sorten sind einhäusig; so etwa ´Boskoop`, eine holländische Züchtung. Bei ihnen sind die weiblichen und männlichen Blütenorgane voll ausgebildet und funktionsfähig. Bei den Wild-Arten und den meisten Sorten sind entweder die Staubgefäße verkümmert oder die Narben. Weibliche Blüten haben nur vollausgebildete Narben, die männlichen nur Staubgefäße. Bei diesen Sorten (z.B. ´Hayward`, oder ´Bruno`) werden meistens je eine weibliche und eine männliche Pflanze zusammen in einen Topf gesetzt. So genügt auch davon ein Exemplar. Das enge Zusammenpflanzen beider Geschlechter hat zudem den Vorteil, dass der Blütenstaub nur über kurze Strecken von Bienen und anderen Insekten transportiert werden muss. Wenn die Pflanzen weit auseinander stehen, kann es geschehen, dass die Blüten nicht bestäubt werden. Natürlich ist es nötig, dass die weiblichen und männlichen Pflanzen zur selben Zeit aufblühen. Sonst ist die Bestäubung nicht möglich. Einhäusige Sorten sind diesbezüglich unproblematisch. Sie werden ungeschlechtlich durch Stecklinge oder durch Veredelung vermehrt. Veredelte Pflanzen sind an einer Verdickung in Bodennähe erkennbar. Wie bei allen Obst-Arten kann die Befruchtung und damit auch der Ertrag durch die Pflanzung mehrerer verschiedener Sorten wesentlich verbessert werden. Ein Sorten-Mix hat zudem den Vorteil, dass sich die Erntezeit etwas verlängert.
Obgleich alle Kiwis je nach Wetter im Oktober/November ausreifen.

Schneidarbeiten

Die Kiwi ist eine sehr wüchsige Kletterpflanze und braucht ein Spalier. Am besten gedeiht sie an einer sonnigen Südwand, da sie sehr wärmebedürftig ist. Beim Pflanzschnitt schneidet man nur beschädigte, schwache und dürre Triebe zurück. Bei einer Pflanzung im Herbst ist ein Frostschutz erforderlich. Im Jahr nach der Pflanzung wurzelt die Jungpflanze an und bringt noch ziemlich wenig Zuwachs hervor. Im Herbst ist wieder ein Frostschutz nötig. Im Frühjahr darauf werden die erfrorenen Triebe und Triebspitzen zurückgeschnitten und schwache Triebe entfernt. Im Laufe des zweiten Jahres sollte die Jungpflanze bereits gut angewachsen sein und meterlange Jahrestriebe entwickeln, die im Sommer gleichmäßig am Spalier verteilt und geheftet werden. Im dritten Frühjahr wird wieder ausgeputzt, das heißt, erfrorene und schwache Triebe werden entfernt. In diesem Jahr bringen die mehrjährigen Ruten aus seitlichen Knospen beziehungsweise aus den Seitentrieben bereits Blüten hervor. Sobald die Kiwis im Ertrag stehen, sollten sie möglichst wenig geschnitten werden. Allenfalls ist es nötig, im Frühjahr auszulichten und die Frostschäden zu beseitigen und im Sommer die Seitentriebe etwa wie bei Weinreben auf etwa fünf bis sechs Blätter oberhalb der Früchte zu kappen, damit die Pflanze licht und luftig bleibt.

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Kiwi-Rezepte

Kuchen mit verschiedenen Kiwisorten

Zutaten für den dünnen Biskuitteig (kleine Form):
2 Eier
50 g Zucker
50 g Mehl
1 Messerspitze Backpulver
½ Päckchen Vanillezucker
Prise Salz
Marmelade zum Bestreichen
1 Päckchen Tortenguss

Zubereitung:
Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Eigelb mit Zucker schaumig schlagen. Anschließend Mehl, Backpulver und Salz unterrühren. Den Eischnee mit einem Schneebesen vorsichtig unter die Masse unterheben, der Teig sollte luftig bleiben. Eine Kuchenform mit Butter bestreichen und mit Mehl ausstäuben. Den Teig einfüllen und bei 200°C ca. 25 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die Kiwis waschen, je nach Sorte schälen und in Scheiben schneiden. Den fertigen Kuchen aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Mit Marmelade bestreichen und die Kiwis darauf verteilen. Tortenguss nach Packungsanleitung anrühren und über die Früchte geben.

Kiwi-Marmelade

Zutaten:
Kiwis, am besten die kleinen glattschaligen Früchte
Gelierzucker 1:1

Kiwis von den Stielen befreien, waschen und mit dem Mixer zerkleinern. Zu gleichen Teilen mit Gelierzucker verrühren und erhitzen. Kurz köcheln lassen und heiß in saubere Schraubgläser abfüllen.

Hinweis:
Frische Kiwis nicht zusammen mit Milch oder Milchprodukten verwenden. Das in den Früchten enthaltene Enzym Actinidin spaltet Eiweiß, so dass die Milch leicht bitter schmeckt und dickflüssig wird. Ebenso verhindert es, dass Gelatine fest wird (etwa für das Andicken von Nachspeisen). Die Erhitzung der Früchte zerstört das Enzym und die Nachspeisen gelingen. In Ananas (hier: Bromelain) und Papaya (hier: Papain) sind diese Enzyme auch enthalten. Die eiweißspaltenden Eigenschaften kann man sich aber zunutze machen. Wird Fleisch mit Kiwihälften oder Ananasscheiben eingerieben bzw. mariniert, spalten die Enzyme das zähe Bindegewebe auf und es wird weich und zart. Die Industrie nutzt diese Enzyme als Fleischzartmacher.

Text und Fotos: Eva Utz-Hiltl (www.wildpflanzen-genuss.de), Peter Himmelhuber

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