Manchmal muss es sein: Bäume richtig fällen

Bäume richtig fällen

Morsche oder störende Stämme beseitigen

Bäume sollen möglichst lange leben. Dazu erhalten sie die nötige Pflege und Versorgung. Doch leider fällt mancher Baum dem Frost oder einer Krankheit zum Opfer oder er steht beim Hausbau im Weg. Dann muss richtig gerodet und neugepflanzt werden.

Vor dem Ansetzen der Säge ist eine Anfrage beim zuständigen Gartenamt oder bei der Gemeindeverwaltung ratsam. In vielen Städten und Gemeinden gibt es eine Verordnung, die das Roden von Bäumen nur in Ausnahmefällen genehmigt. Diese Baumschutzverordnung verbietet das willkürliche Umschneiden insbesondere von alten, erhaltenswürdigen Bäumen. Die zuständigen Fachberater können beurteilen, ob der betroffene Baum beseitigt werden darf. Wenn etwa eine Gefährdung des Wohnhauses oder eine Verletzungsgefahr für Passanten davon ausgeht und eine Sanierung nicht mehr aussichtsreich ist, erteilen die zuständigen Behörden in der Regel eine Genehmigung. Die Fällung muss dann rechtzeitig im Winter erfolgen bevor die Singvögel mit dem Nestbau beginnen.

Mit oder ohne Wurzelstock roden

Wenn ein kranker oder beschädigter Baum durch einen neuen Baum ersetzt wird oder wenn der Standort als Pflanzfläche beispielsweise für Gemüse genutzt werden soll, ist es nötig den Baum mitsamt dem Wurzelstock zu roden. Das Ausgraben lässt sich vermeiden, wenn die Fläche nach dem Fällen mit Gras oder mit Stauden begrünt wird. Dann genügt es, den Stamm möglichst nah am Boden abzusägen, damit kein störender Stumpf stehen bleibt. Der Wurzelstock verrottet mit der Zeit. Durch das Abdecken mit Erde verschwindet der Stumpf unsichtbar im Boden. Er lässt sich aber auch als Stellplatz für eine Figur, ein Wasserbecken oder ein anderes Dekorationselement nutzen.

Stamm frei stellen
(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Fallrichtung bestimmen

Vor dem Ansetzen die Säge muss die Fallrichtung bestimmt werden. Am besten bietet sich dazu eine Freifläche im Rasen an. Beschädigungen an Gebäuden oder anderen Bäumen sind zu vermeiden. Wenn der Baum in einer Pflanzfläche steht, empfiehlt es sich erst im Herbst oder Winter zu roden, wenn die Stauden eingezogen sind und geschützt in der Erde ruhen. Ein hoher oder schief stehender Baum lässt sich nicht leicht in eine Lücke lenken und sollte gesichert werden. Dazu befestigt man am besten einen Strick in der Krone. Das sollte bereits vor dem Aufputzen geschehen, so dass die Äste noch als Steighilfen dienen können. Sonst ist eine Leiter nötig, damit der Strick möglichst hoch in der Krone festgebunden werden kann. Beim Fällen lässt sich der Baum dann mit dem Strick in die gewünschte Richtung lenken. Selbstverständlich muss der Strick lang genug sein, damit der Helfer nicht gefährdet ist.

Stückweise absägen

In einem Reihenhausgarten oder auf einem kleinen Grundstück kann ein Baum gewöhnlich nicht im Ganzen gefällt werden.

Hier ist es nötig in die Krone zu klettern, um den Stamm vom Gipfel bis zum Boden Stück für Stück abzuschneiden. Dabei ist vor allem ein sicherer Stand etwa auf dicken Ästen wichtig. Bei hohen Bäumen bleibt diese gefährliche Arbeit geübten Baumkletterern vorbehalten. Die ausgebildeten Fachleute erledigen das Fällen und Roden mit Hilfe von Steigeisen, Seilen und einer Motorkettensäge. Wenn die Zufahrt zum Grundstück möglich ist, kann je nach Baum und Gelände eine Hebebühne zum Einsatz kommen. Es gibt Firmen die solche fahrbaren Arbeitsbühnen auch an Privatpersonen verleihen. Allerdings muss der Umgang geübt sein. Beim Arbeiten mit der Hebebühne ist auf Sicherheit zu achten. So müssen die Stützen auf tragfähigem Boden stehen, ist der Aktionsradius einzuhalten, sind Stromleitungen zu beachten etc..

Mit Wurzelstock roden

Wenn der Baum mitsamt dem Wurzelstock gerodet werden soll, damit der Platz beispielsweise für einen neuen Baum frei wird, sollte beim Fällen ein Stumpf als Hebel stehen bleiben. Die Säge wird deshalb nicht zu knapp am Boden, sondern etwa in Brusthöhe angesetzt. Mit diesem Stammstück lässt sich ein kräftiger Druck auf den Wurzelstock ausüben. Der Baumstumpf wird nach dem Fällen des Stamms freigegraben. Sobald alle Ankerwurzeln durchtrennt sind (dicke Ankerwurzeln müssen eventuell mit der Säge abgeschnitten werden), lässt sich der Stumpf umdrücken und aus der Grube heben. Falls dies wegen des großen Gewichts nicht möglich ist, wird der Stumpf zunächst nur umgedrückt und auf einer Seite mit Erde unterfüllt. Danach kann das Umlegen auf die andere Seite und Unterfüllen an dieser Stelle erfolgen. Mit dieser Methode lässt sich der Wurzelstock stückweise aus der Grube hebeln.

Schnittmaterial entsorgen
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Folgepflanzung

Wenn an der selben Stelle ein neuer Baum wachsen soll, ist ein Erdaustausch oder eine Bodenverbesserung mit Humus empfehlenswert. Der Erdaustausch oder der Fruchtwechsel ist vor allem bei Obstgehölzen wichtig, um einer Bodenermüdung vorzubeugen. So sollte etwa nach einem Kirschbaum kein Steinobst, sondern z.B. ein Kernobstgehölz gepflanzt werden.

Hinweis

Manchmal wird empfohlen Baumstümpfe mit Salzsäure zu tränken, damit sie schneller verrotten. Davon ist abzuraten, denn die ätzende Säure kann langwierige Schäden im Boden verursachen. Sie ist außerdem für Mikroorganismen und Bodentiere giftig.

Wurzelfräse

Landschaftsgärtner sind gelegentlich mit einer sogenannten Wurzelfräse ausgerüstet. Sie sind damit in der Lage selbst große Wurzelstöcke im Boden zu zerkleinern. Nach dem Einsatz bleiben vom Stock nur noch kleine Sägespäne übrig.

Text & Fotos: Peter Himmelhuber

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