Hortensien - So gedeihen Sie prächtig

Kultur und florale Verwertung der Gartenhortensien
Kultur und florale Verwertung der Gartenhortensien
Hortensien - So gedeihen Sie prächtig

Die Pflanzen-Gattung Hydrangea umfasst verschiedene Arten. Die bekanntesten sind wohl die sogenannten Bauernhortensien. Sie bringen vom Sommer bis zum Herbst ihre großen Scheindolden hervor, die sich auch für Gestecke eignen.

Botanisch gesehen sind die Blüten der Hortensie sogenannte Doldenrispen. Sie prägen die kleinen Sträucher schon im Sommer und bleiben lange erhalten. Mit der Zeit vertrocknen sie am Strauch und wirken auch dann noch dekorativ. Die großen Blütenstände lassen sich gut für Gestecke, Kränze oder anderweitig als Blumenschmuck nutzen.

Hortensien gehören zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Die Heimatgebiete sind kühle und feuchte Bergrücken in Südchina und Japan. Die Wildform der ”Bauernhortensie” wird an ihrem natürlichen Standort bis zu 3 m hoch. An geeigneten Standorten können Kulturformen bei uns 60-200 cm Höhe erreichen. Hydrangea macrophylla wächst in ihrer Heimat unter Klimabedingungen, die in etwa denen heimischer Weinbauregionen ähneln. Sie braucht jedenfalls einen jahreszeitlichen Wechsel von Sommer und Winter. Im Frühjahr, wenn die Pflanzen austreiben, entwickeln sich grüne Sprosse, die im Herbst durch die absinkenden Temperaturen verholzen. An den Triebenden bilden sich Knospen, in denen sich die Blütenanlagen für das nächste Jahr befinden. Die Wintermonate überlebt die Pflanze im Freiland im blattlosen Zustand. Hortensien legen schon im ersten Jahr nach der Vermehrung Blütenknospen an und blühen im darauffolgenden Frühjahr. Erfrieren die Blütenknospen, gibt es in diesem Jahr keine Blüten. In rauen Lagen können die oberirdischen Pflanzenteile auch ganz abfrieren. Diese treiben dann aus dem Wurzelstock wieder neu aus. Ein Winterschutz aus Laub und Fichtenreisig verhindert das Abfrieren. Dabei ist die gesamte Pflanze mit einer 20-30 cm dicken Laubschicht abzudecken. So geschützte Pflanzen halten Temperaturen von -15 bis -20°C aus. Es empfiehlt sich Hortensien an die Westseite des Hauses zu pflanzen, da sie dort einen halbschattigen Platz haben und im Winter nicht den kalten Ostwinden und der Wechselwirkung durch Nachtfrost und Wintersonne ausgesetzt sind. Gute Standorte für Hortensien sind kühle, feuchte, halbschattige Nordwestlagen, die im Sommer nicht austrocknen. Am besten gedeiht die Hortensie in einem pH-Bereich von 3,5 - 4,5, also in einem sehr sauren Boden. Rosa und rote Sorten blühen am schönsten und intensivsten in einem pH-Bereich um etwa 6. Zur Blaufärbung eignen sich nur rosa und rote Sorten, indem sie in einen pH-Bereich von 3,5 - 4,5 gepflanzt werden. Der pH-Wert im Boden lässt sich mit Hilfe von Aluminiumsalzen (z.B. Ammoniakalaun) absenken, die im Gartenfachhandel oder in Drogerien erhältlich sind.

Verwendung als Topfpflanze

Nach dem Krieg waren Hortensien eine Hauptkultur im Topfpflanzen-Sortiment. Die Schwerpunkte für Hortensien liegen in den überwiegend katholischen Gegenden des Rheinlands, Bayerns und Baden-Württembergs. Hier werden diese schönen Blütenpflanzen zum Schmücken der Kirchen zu Ostern oder in den Klöstern zum Dekorieren von Maialtären verwendet. In der Regel werden Hortensien beim Gärtner gekauft. Sind Sie schon in Besitz einer schönen Sorte, können Sie diese auch selbst durch Stecklinge vermehren. Die Pflanzen werden kühl bei ca. 5°C überwintert und im Januar/Februar zum Treiben auf das Fensterbrett gestellt. Die Stecklinge können Sie dann von diesen angetriebenen Pflanzen abnehmen, soweit diese blütenknospenfreie Triebe haben. Geschnitten wird am Triebende ein sogenannter Kopfsteckling. Dieser sollte ca. 10 cm lang sein. Da Hortensien am gesamten Stängel Wurzeln bilden, muss nicht unbedingt 2 mm unter der Blattachsel geschnitten werden, wie bei anderen Pflanzenarten. Nach dem Schnitt kommen die Stecklinge in einen Topf mit Torf-Sand Gemisch. Eine Folien- oder Glashaube fördert die Bewurzelung. Als günstige Schnittzeit haben sich die Monate März bis April erwiesen. Die Vermehrungstemperatur sollte 18 - 20°C betragen. Nach der Bewurzelung werden die Stecklinge in einen 12 bis 13 cm großen Tontopf eingepflanzt. Eine gute Erdmischung für weiße und rosa Sorten besteht aus 1 Teil Torf und 2 Teilen Komposterde plus 10 % Sand, dazu ein wenig organischem Dünger. Blaue Sorten benötigen 4 Teile Torf, 1 Teil Land- oder Komposterde plus einen Mehrnährstoffdünger. Haben die Stecklinge den Topf gut durchwurzelt, werden sie gestutzt, so dass sich bis zum Herbst eine drei bis viertriebige Pflanze mit Blütenknospen entwickelt. Diese kommt nach dem Antreiben im nächsten Frühjahr zum Blühen. Eine Vermehrung durch Samen ist nur bei der Züchtung von neuen Sorten oder von strauchartigen Wildarten üblich. Der Standort von Topfware soll hell aber halbschattig sein.
Während der Sommermonate kann die Hortensie durchaus ins Freie, etwa neben den Hauseingang als Blickfang gestellt werden. Der Wasserbedarf von Hortensien ist im Sommer hoch. Sollte die Pflanze einmal welk werden und schlaffe Blätter bekommen, empfiehlt es sich den Topf zu tauchen, damit sich die Erde richtig voll saugen kann. Im Herbst, wenn die Pflanze verholzt und die Blätter abwirft, müssen die Wassergaben eingeschränkt werden. In den Wintermonaten wird nur soviel gegossen, dass die Pflanze nicht eintrocknet. Im Februar werden Hortensien zum Treiben bei höheren Temperaturen ans Licht gestellt und wieder mit Wasser versorgt. Gedüngt wird wöchentlich mit flüssigem Mehrnährstoffdünger. Vom Beginn der Treiberei an vergehen je nach Sorte ca. 100 Tage bis zur Blüte. Wenn Hortensien einen passenden Standort bekommen, können Sie lange Jahre Freude an diesen großblütigen Pflanzen haben. Wichtig ist bei der Kultur als Kübelpflanzen ein frostfreies, kühles Winterquartier und bei Freilandpflanzen ein luftiger Frostschutz.

Hortensien richtig schneiden

Die “Bauernhortensien” entfalten ihre schönen großen Blüten im Sommer aus vorjährigen Blütenknospen. Das heißt, sie bilden ihre Blütenknospen bereits im Jahr vor der Blüte. Ein Schnitt im Winter oder Frühjahr ist selbstverständlich nicht empfehlenswert und schädlich, weil dabei Blütentriebe vernichtet werden. Allerdings frieren bei strengem Frost die Triebe leicht zurück und damit auch die Blütenknospen. Dann ist ein Rückschnitt bis ins gesunde Holz unvermeidlich. Im folgenden Sommer fällt dann die Blüte spärlich oder ganz aus. Der Strauch bildet aber wieder Blütentriebe für das nächste Jahr. Vorbeugend sollten die Sträucher im Herbst einen luftigen Frostschutz aus Laub oder Stroh erhalten, der mit Fichtenreisig gesichert wird. Nach dem Winter und dem Entfernen des Frostschutzes werden nur die trockenen Blütenstände, sowie abgestorbene Triebspitzen ausgeschnitten. Das Entfernen der Blütenstände kann auch schon im Herbst erfolgen. Allerdings sehen sie im Winter recht dekorativ aus, besonders wenn sie mit Reif oder Schnee bedeckt sind. Beim Schnitt von Blüten für Gestecke im Sommer dürfen nur Doldenrispen geschnitten werden. Ein Rückschnitt der Stängel ist zu vermeiden, weil damit auch bereits vorgebildete Blütenknospen abgeschnitten werden.

Unterschiede je nach Art

Auch die meisten anderen Hortensien-Arten bilden ihre Blütenknospen bereits im Jahr vor der Blüte und bleiben unbeschnitten, so etwa die Kletterhortensie (H. petiolaris), die Baumartige Hortensie (H. arborescens) oder die Samt-Hortensie (H. aspera). Nur die Rispenhortensie (H. paniculata `Grandiflora`) blüht besonders üppig, wenn sie im Frühjahr kräftig gestutzt wird, das heißt, wenn alle vorjährigen Triebe bis auf wenige Knospen (wie bei Edelrosen) zurückgeschnitten werden. Sie bildet ihre Blüten an den einjährigen Trieben, also an den Trieben, die sie bis zur Blütezeit im Sommer hervorbringt.

Kalkunverträgliche Gehölze

Alle Hortensien gedeihen vorzugsweise auf saurem Boden. Ein hoher Kalkgehalt verursacht Blattchlorosen, die sich durch gelbe Blätter abzeichnen. Dagegen hilft ein Eisendünger oder besser eine Umpflanzung in Moorbeetsubstrat. Ältere Pflanzen, die einen Standortwechsel nicht mehr vertragen, sollten mit Rhododendron-Erde versorgt werden.

Besonderheit Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)

Als eine der wenigen Selbstklimmer unter den Kletterpflanzen, die sich mit Haftwurzeln auch am Mauerwerk festhalten, kommt die Kletterhortensie bei der Hausbegrünung zum Einsatz. Sie lässt sich aber auch zur Bepflanzung von Pergolen nutzen. Es dauert zwar einige Jahre bis sie das Dach erreicht und eine Laube bildet. Durch ihre großen grünen Blätter wirkt sie aber recht attraktiv. Das Besondere sind die großen rahmweißen Doldenrispen, die sich im Frühsommer entfalten. Sie duften intensiv nach Bananen und Pfirsich und laden dann besonders zum Verweilen ein. Das Gehölz entwickelt - anders als etwa der vieltriebige Knöterich - einen Hauptstamm. Dieser sollte an einem Pergolapfosten fest geheftet werden. Das erleichtert ihm die Entwicklung der Haftwurzeln. Wie andere Hortensien vertragen Kletterhortensien keinen kalkreichen Boden. Sie sollten deshalb in saures Substrat gesetzt werden. Der Standort sollte halbschattig oder schattig sein.

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Text und Fotos: Eva Utz-Hiltl (www.wildpflanzen-genuss.de), Andreas Graf (Kulturbeschreibung), Peter Himmelhuber

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