Löwen - Aus dem Leben der geselligen Großkatze

Die ganze Wahrheit über den König der Tiere
Nach dem Tiger ist der Löwe die größte Raubkatze auf der Erde. Viel Falsches ist über den "König der Tiere" in Umlauf: Er gilt als "Herr des Dschungels" oder als "Herrscher der Wüste". Beides ist unsinnig; denn Löwen leben in der Gras- oder Baumsavanne, aber niemals im Regenwald und nur ganz ausnahmsweise in der Wüste. Das Verbreitungsgebiet des Löwen war früher erheblich größer. In geschichtlicher Zeit lebten Löwen noch in Südeuropa, zum Beispiel in Griechenland, und etliche Artgenossen wurden dort bekanntlich von Herakles erschlagen. Heute gilt der Löwe als Bewohner Afrikas. Vor allem in den großen Schutzgebieten im zentralen Südafrika und in der Serengeti, im Ngorongoro-Krater und im Massai-Mara-Schutzgebiet Ostafrikas gibt es noch große Löwenrudel. Außerhalb dieses Kontinents hält sich lediglich ein winziger Restbestand von vielleicht 200 Exemplaren im indischen "Girwald-Reservat".

Unter den Katzenartigen nimmt der Löwe eine Sonderstellung ein. Er ist der einzige gesellig lebende Vertreter dieser Gruppe. Alle seine Verwandten treten  als "Singles" auf: Lux, Leopard, Jaguar, Puma, Gepard. Löwen indes leben in Rudeln, deren Größe zwischen zwei bis drei und 30, ja manchmal noch mehr Tieren, schwanken kann. Alle Löwinnen eines Rudels sind miteinander blutsverwandt als Schwestern, Mütter, Töchter, Großmütter, Urgroßmütter, Tanten, Nichten oder Cousinen. Weibchen verlassen in der Regel ihr Rudel nicht, Männchen dagegen immer, sobald sie geschlechtsreif geworden sind. Zwei oder drei alte Männchen, zuweilen bis zu sechs von ihnen, sind die "Herrscher" einer Löwengruppe. 

Als aufgeklärter Mitteleuropäer - dem Machismo sehr reserviert gegenüberstehend und zunehmend matriarchalischem Druck ausgesetzt - weiß man ja nie so genau: Soll man sie beneiden oder bemitleiden, die ungekrönten Könige der Savanne,  die - voll gefressen - über vier Zentner schweren Löwenmänner mit strammen Muskeln unter praller Haut in ihrem imposanten Mähnenschmuck? Über 22 Stunden am Tag tun sie nichts als Dösen, werden von ihren Weibern mit Nahrung versorgt, müssen (und können vielleicht auch) niemals selbst jagen. Und dürfen mehrmals im Jahr eine Woche lang bis zu 80-mal am Tag eines der Weibchen des Rudels lieben. Und sie teilen alles ohne Streit: Fleisch und Frauen. Wenn das kein Leben ist... Bei näherem Hinsehen entpuppt sich so ein Löwenleben als vielleicht gar nicht so erstrebenswert: Die Tage in Saus und Braus sind nach ein paar Monaten, spätestens nach zwei Jahren meist vorbei. Schon vorher mussten die Herren des Harems ihren exorbitanten Lebensstil mit Zähnen und Klauen unter Einsatz des Lebens gegen andere Löwenmänner verteidigen, die dieses Dolce Vita offenbar ebenfalls für erstrebenswert hielten und das Löwinnenrudel mit Gewalt übernehmen wollten. Und selbst das exzessive Liebesleben der Löwen ist - zumindest für die Männer - anstrengend und nicht einmal ungefährlich. 

Obwohl es keine ernste Rivalität der Löwenmännchen um die Weibchen gibt, sondert sich eine in Hitze geratene Löwin vom Rudel ab und wird mehrere Tage meist von ein und demselben Löwenmann begleitet und begattet. Die Szenen einer Löwenehe sind einem auffallenden Wandel unterworfen. Am ersten Tag: Die Löwin liegt im Schatten eines Baumes, der Löwenmann in respektvollem Abstand daneben, die Augen unablässig sehnsuchtsvoll auf das Objekt seiner Begierde gerichtet. Jede Annäherung beantwortet die Löwin mit tiefem Grollen, was ihn augenblicklich innehalten lässt. Nach wenigen Augenblicken rückt er näher, wird wieder angeraunzt, hat aber schon ein paar Zentimeter gutgemacht. Nun nimmt er allen Mut zusammen und versucht, Körperkontakt aufzunehmen. Mit Tritten der Hinterpranke wird er abgewiesen. Er lässt nicht locker, und schon trifft ihn ein schneller Prankenhieb, zum Glück mitten in die schützende Mähne. Plötzlich steht die Löwin auf, läuft einige Schritte zur Seite und hockt sich nieder. Nun heißt es fix sein: Mit kurzen, schnellen Schritten ist er an ihrer Seite und besteigt sie von hinten. Unter Fauchen, Grollen und Winseln, manchmal auch Gebrüll, wird die Paarung vollzogen. Beide präsentieren dabei ihre Furcht erregenden Raubtierzähne. Nach wenigen Sekunden ist alles vorbei. Und wehe, wenn er jetzt nicht schnell genug absteigt... Fauchend dreht sich die Löwin um und schon setzt es Prankenhiebe und Drohbisse. Sofort dreht sie sich auf den Rücken und rollt sich hin und her. Einige Meter entfernt wartet er erschöpft auf seinen nächsten Aufritt.
Der Löwe - Aus dem Leben der geselligen Großkatze
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Das wird schon in 20 Minuten sein.

Szenen einer Ehe am sechsten Tag: Löwe und Löwin liegen im Schatten eines Baumes. Er schläft. Sie rückt näher. Er öffnet kurz die Augen, um sie gleich wieder zu schließen. Sie legt ihre Pranke auf seinen Rücken, er dreht sich um. Schließlich hockt sie sich auf den Boden, langsam rückt er vor und besteigt sie. Beide verziehen fast keine Miene, kaum Fauchen, kaum Grollen. Nach vollzogenem Akt sackt er zur Seite und fällt um wie ein nasser Sack. 300 Paarungen vorher haben halt ihren Tribut gezollt. 

Nach 100 bis 115 Tagen Tragzeit werden die Folgen des wilden Treibens sichtbar. Eine Löwin wirft zwischen ein und sechs, meist zwei oder drei Junge, die bis zu 10 Monate gesäugt werden. Ihre Aufzucht ist Team-Arbeit: Sie werden von ihren Müttern und ihren Tanten gemeinsam ernährt, gepflegt und erzogen. Selbst von den Harems- Paschas werden sie liebevoll behandelt, ja sogar beim Fressen werden sie von den Männchen geduldet, die sonst jedes schwächere Rudelmitglied unerbittlich durch Bisse von der Beute fern halten.

Bei so viel Pflege muss der Nachwuchs ja gedeihen, muss ständiger Aufzuchterfolg ja gesichert sein. Müsste... Doch das Löwenkinderleben ist härter als man denkt. Solange die Jungen überwiegend von Mutter- oder Tantenmilch ernährt werden, geht es ihnen gut. Allerdings kann es passieren, dass bei Beuteknappheit die Muttermilch versiegt. Dann ist das Schicksal der Jungen besiegelt. Und wenn dem Rudel das Jagdglück nicht hold ist, wenn die Beutetiere zurückgehen, dann verhungern zuerst die Junglöwen. Mehr als die Hälfte aller Löwenbabys erlebt den ersten Geburtstag nicht, und nur jedes vierte wird zwei Jahre alt. Am schlimmsten wird es für die jungen Löwen, wenn es zu einem "Machtwechsel" kommt. Die neuen Männer-Herrscher töten in der Regel kurzerhand alle Löwenbabys eines Rudels und fressen sie zum Teil sogar auf. Der Sinn dieser Form von Kannibalismus leuchtet erst auf den zweiten Blick ein: Männliche Löwen möchten den eigenen Nachwuchs wachsen sehen und haben überhaupt keine Veranlassung, sich für die Kinder ihrer Vorgänger aufzuopfern. Zudem versiegt bei sämtlichen Löwinnen des Rudels der Milchfluss, wenn alle Jungen getötet sind. Dann kommen sie schnell wieder in Hitze und paaren sich umgehend mit den neuen Löwenmännchen, was diese sehr erfreut. Alle diese Vorgänge laufen selbstverständlich nicht überlegt, sondern angeboren ab. Bei fast gleichzeitiger Paarung kommt es dann zu gleichzeitiger Geburt der neuen Löwengeneration. Diese Geburtensynchronisation hat den Vorteil, dass alle säugenden Löwinnen des Rudels jedem Baby bereitwillig Milch spenden. Stirbt eine Löwenmutter, kann das Junge trotzdem überleben, weil es von den anderen Löwinnen mitversorgt wird.

Die Rolle der Männchen im Rudel gab den Verhaltensforschern in der Vergangenheit reichlich Rätsel auf. Bekanntlich jagen sie nicht mit, fressen aber grundsätzlich als erste von der Beute. Zum Jagen sind sie mit ihren vier Zentnern vermutlich zu plump. Große Antilopen oder Büffel umzubringen, ist für drei, vier Löwinnen überhaupt kein Problem. Warum dann die monströsen unnützen Fresser mit durchfüttern? Wenn Löwen Beute gemacht haben, interessieren sich häufig Hyänen für das Fleisch. Sie rücken in Rudeln von 30, 40 oder mehr Tieren an und machen den Löwen die Beute streitig. Und tatsächlich lassen selbst fünf, sechs ausgewachsene Löwinnen den Riss im Stich, wenn die Hyänen nach der bewährten "Bienentaktik" die Löwen umschwärmen und immer wieder zustoßen. Wenn dann ein Jäger mit 200 kg Lebendgewicht, einem Furcht erregenden Gebiss und einer mächtigen Mähne, die auch den gefürchteten Hyänenzähnen standhält, die Beute verteidigt, trauen sich die Leichenfledderer so schnell nicht heran. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Löwenmachos nicht nur mit durchgezogen, sondern sogar bevorzugt behandelt werden. Wie gesagt, lange genießen sie ihre Privilegien nicht. Nach ein, zwei, spätestens aber drei Jahren sind sie nicht mehr auf der Höhe. Dann lösen jüngere, kräftigere Männchen sie ab. Wenn sie nicht sogar getötet werden, müssen sie sich mehr schlecht als recht alleine durchschlagen. Meist geht das nicht lange gut. Bald werden sie ein Fressen für die Geier.



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