Meerschweinchen - Die Superhüpfer aus Südamerika

Meerschweinchen - Die Superhüpfer aus Südamerika

Vor lauter Freude mal in die Luft springen: Das sieht man bei Menschen nicht so häufig. Dafür sollten wir uns die putzigen Meerschweinchen mal als Vorbild nehmen. Sie beherrschen das super und hüpfen sogar mit allen vier Pfoten gleichzeitig in die Luft
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Die Superhüpfer

Die kleinen flauschigen Nagetiere hüpfen bis zu 25 Zentimeter hoch, wenn sie sich gut fühlen und Spaß haben. Und beginnt eins von ihnen zu hüpfen, machen die anderen natürlich mit. Gruppenhüpfen sozusagen, denn Freude wirkt nicht nur bei Menschen ansteckend, sondern auch bei Meerschweinchen. Die kuscheligen Nager können sogar mit allen vier Pfötchen gleichzeitig in die Luft springen und in einer Gruppe wechseln sie sich ab. Mal hüpft der eine und mal der andere. Es erinnert ein wenig an Maiskörner, die in einem heißen Topf zu Popcorn aufploppen. Darum nennen Meerschweinchenbesitzer dieses Verhalten auch „popcornen“.

Nagetiere aus Südamerika

In Deutschland bekommt das Meerschweinchen dieses Jahr besondere Aufmerksamkeit, denn es wurde von der „Stiftung Bündnis Mensch & Tier“ zum Haustier des Jahres 2020 gewählt. Um genau zu sein: das Hausmeerschweinchen. Denn es gibt in der Meerschweinchenfamilie noch ein paar Mitglieder wie den Pampashasen, das Wasserschwein – das aussieht wie ein sehr großes Meerschwein – und das sogenannte Eigentliche Meerschweinchen, zu dem auch das Hausmeerschweinchen gehört. Die Heimat der kleinen Nager ist Südamerika und vor einigen tausend Jahren fingen die Menschen dort an, die wilden Meerschweinchen nicht als Haustiere, sondern als Nutztiere zu halten. Die Tiere lieferten den Menschen Fleisch und Pelze und in einigen Ländern Südamerikas werden die Meerschweinchen bis heute als Fleischlieferant gehalten.

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Meerschweinchen brauchen Artgenossen
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Neugierig und verfressen
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Nicht streicheln bitte

Meerschweinchen sehen ganz unterschiedlich aus: mit langem oder kurzem Fell und manchmal sogar mit lockigen Haaren. Das weiche Fell der flinken Nagetiere lädt natürlich dazu ein, sie zu streicheln. Aber darin unterscheiden sich Meerschweinchen grundlegend von anderen Haustieren wie Hund oder Katze. Sie werden gar nicht gerne gestreichelt, sondern viel lieber nur beobachtet. Deshalb bezeichnet man sie auch als Beobachtungstiere. Der Spaß liegt darin, ihnen beim Spielen untereinander zuzuschauen und wie die Tiere miteinander umgehen. Wer ein Haustier zum Kuscheln haben möchte, sollte sich kein Meerschweinchen zulegen. Wissenschaftler glauben, dass Meerschweinchen das Streicheln nicht lieben, weil sie untereinander keine soziale Fellpflege betreiben, wie andere Gruppentiere. So wie Affen zum Beispiel gegenseitig ihr Fell nach Ungeziefer absuchen und gleichzeitig damit den Zusammenhalt stärken.

Quieken bedeutet Unwohlsein

Meerschweinchen zeigen übrigens, dass sie nicht gerne gestreichelt werden, indem sie quieken. Das Quieken oder Fiepsen wird von Menschen leider oft missverstanden. Viele glauben, dass die Nager sich freuen, so wie eine Katze beim Streicheln schnurrt, weil sie sich wohlfühlt. Bei den Meerschweinchen bedeutet es aber das Gegenteil. Auch wenn die putzigen Tiere beim Popcornen quieken, kann das bedeuten, dass es ihnen nicht gut geht, sie Schmerzen haben oder Stress empfinden. Ein Meerschweinchen, das sich wohlfühlt und dem es gut geht, hüpft immer ganz still und lautlos.

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Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (Petra Wegner, Judith Dzierzawa, Oliver Nowak)