Der Stammbaum der Düfte - SERIE

Duftfamilien – Teil 1: Florale Düfte
Der Stammbaum der Düfte

Duftfamilien – Teil 1: Florale Düfte
von Dr. Susanne Niemuth-Engelmann


Zitrisch, holzig, floral – unter solchen Begriffen kann sich auch der Duft-Laie durchaus etwas vorstellen. Aber wie steht es mit „Chypre“, „ambriert“ oder „Fougère“? Die Welt der Düfte ist ein faszinierendes und facettenreiches Universum unterschiedlicher Duftfamilien, die ganz puristisch für sich stehen oder untereinander interessante Verbindungen, manchmal gar freche Mésalliancen eingehen können. Den Auftakt unserer Reihe machen – passend zum Wonnemonat Mai – die floralen Düfte, bei denen betörende Blütenessenzen wie Rose und Jasmin im Mittelpunkt stehen.

Die Geschichte des Parfums ist Jahrtausende alt. Schon in Mesopotamien und im alten Ägypten verwendete man kostbare Duftstoffe, um den Körper zu parfümieren. Der Umgang mit wohlriechenden Salben und Harzen war Priestern und Angehörigen der Oberschicht vorbehalten, ähnlich wie im alten Indien und im arabischen Raum, von wo aus die seefahrenden Phönizier die Duftessenzen im gesamten Mittelmeerraum verbreiteten. Das erste Rosenöl wurde von dem persischen Arzt Avicenna hergestellt. Durch Destillation entzog er Rosenblüten die Duftstoffe und leitete sie an Wasser weiter. Die Perser machten sein Verfahren in Südfrankreich und Spanien bekannt. Es gelangte durch die Kreuzritter bis nach Nordeuropa und beeinflusste die Parfumherstellung der folgenden Jahrhunderte. Bis heute basiert die Produktion der natürlichen Duftöle, die zu den Grundstoffen vor allem floraler Düfte gehören, auf Avicennas revolutionärer Gewinnung von reinem ätherischem Öl.

Zeitlos und elegant: Blumendüfte

Wie viele Duftfamilien es genau gibt, darüber streiten selbst Experten und profilierte Parfumeure. In vielen Fachbüchern, Lexika und Blogs ist immer wieder von mindestens sieben Grundfamilien die Rede: Zitrisch, Blumig, Fruchtig, Fougère, Chypre, Holzig, Orientalisch. Neben diesen klassischen Begriffen gibt es außerdem viele jüngere Duftfamilien wie „Aquatisch/Transparent“ oder „Gourmand“.

Die Gruppe der floralen, also blumigen Düfte ist vielleicht die beliebteste innerhalb der Duftfamilien. Kein Wunder, handelt es sich hier doch meist um liebliche, elegante und zeitlose Noten, die vor allem in Damenparfums verwendet werden. Gleichzeitig ist die blumige auch eine der größten Duftfamilien, denn sie umfasst sowohl die Düfte, die aus nur einer einzigen Blume geschaffen werden – der Fachausdruck dafür lautet „Soli Flora“ – , als auch aufwendige Kombinationen von Blüteningredienzen mit anderen Inhaltsstoffen wie fruchtigen, würzigen oder grünen Nuancen. Das führt dazu, dass unter den Oberbegriff „Florale Duftfamilie“ ganz einfache und klassische Düfte wie Maiglöckchen ebenso fallen wie äußerst raffinierte Duftkompositionen, bei denen etwa ein Rosen- oder Lilienaroma mit herbalen, also Kräuteraromen, ergänzt wird. Es gibt auch typische Kombinationen von zwei Blüten, die immer wieder gern von Parfumeuren verwendet werden. Dazu gehört die Verbindung aus Rose und Veilchen ebenso wie die Paarung von Tuberose und Orangenblüte.
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hand and rose petals isolated on white
Beautiful white lilies of the valley in the morning.
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Die Vielfalt der blumigen Duftfamilie macht deutlich, dass es zu simpel gedacht ist, die floralen Düfte stets als „verträumt“ und besonders „feminin“ zu bezeichnen. So gibt es Parfums, die blumige Inhaltsstoffe wie Neroli und Jasmin mit spritzigen Noten wie zum Beispiel Mandarine und Aprikose verbinden und dadurch einen strahlenden, großzügigen Charakter erhalten, weit entfernt von „zurückhaltend“ oder „romantisch“. Und sogar Herrendüfte findet man, in denen blumige Duftessenzen verwendet werden und die zur floralen Duftfamilie zählen.

Rosa Centifolia – Die Königin der Duftrosen

Im südfranzösischen Grasse, Welthauptstadt der Parfumherstellung, werden die Blütenblätter von Rose, Veilchen und Jasmin noch immer von Hand geerntet. In Südfrankreich gibt es ganze Dynastien von Blumenpflückerinnen, deren Arbeit hoch geschätzt wird, weil sie Geschick und Ausdauer erfordert. Die kostbarste aller Parfumrosen ist die Rosa Centifolia, eine Rose mit gefüllten Blüten, die auch als „Zentifolie“, „Kohl-Rose“, „Hundertblättrige Rose“ oder „Provence-Rose“ bekannt ist. Ihre Blütensträucher können bis zu anderthalb Meter hoch werden. Sie blüht nur im Mai und muss innerhalb dieser kurzen Blütezeit geerntet werden. Die Stadt Grasse hat der delikaten Schönheit sogar ein eigenes Festival gewidmet, die „Fête de la Centifolia“, die jedes Jahr im Mai stattfindet. Wer diese Blume pflückt, empfindet das als Auszeichnung. So wie Audrey Bortolini, Besitzerin des Mas de l’Olivine, eines Landgutes im Umland von Grasse:
„Wie alle Pflückerinnen steht Audrey im Morgengrauen auf und arbeitet bis zur Erwärmung der Luft gegen zehn Uhr. Verspricht die Ernte besonders üppig zu werden, wird bis zur Mittagszeit durchgearbeitet. Doch die Rose ist dann bereits geschwächt und das berühmte ‚Klicken‘, das beim schnellen Abknipsen der reifen, festen Blüte mit Daumen und Mittelfinger entsteht, klingt deutlich leiser. Der kleine Klick ist Musik in den Ohren der Pflückerinnen. Wer mit Rosen arbeitet, wird sensibel und sinnlich. ‚Die Königin der Blume spricht alle fünf Sinne an‘, strahlt Audrey. Die Fernsinne Gehör und Sehsinn, denn das Auge muss in den engen Rosenreihen auch die unteren und seitlich wachsenden Blüten an den dichten Rosenbüschen erspähen. Die Nahsinne, darunter das Riechen des Duftes. Der Tastsinn ist gefordert beim feinen Erfühlen des Reifegrades der Blütenblätter. Sogar der Geschmackssinn kommt zum Einsatz, denn Rosenblätter sind, wie auch die Blätter einiger anderer Parfumblumen, essbar. Sie bereichern nicht nur die Vier-Sterne-Küche, sondern auch Confiserien wie Marmeladen und Rosenkristallzucker.“ (1)

Verfahren zur Gewinnung von Duftölen

Die Blütenblätter werden nach der Ernte von der Rose gelöst. Um zu vermeiden, dass sie oxidieren oder fermentieren, werden sie auf dem Boden ausgebreitet, wo sie für kurze Zeit einen prachtvollen Teppich bilden, ehe sie zur Weiterverarbeitung abtransportiert werden.

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Text: Dr. Susanne Niemuth-Engelmann
Fotos. Bildagentur Zoonar (arcadi62, rufar, dasha petrenko, Wolfgang Steiner, Dolgachov, Mulikov)

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