Das größte Herz der Erde

Das größte Herz der Erde

Das Herz eines Blauwals schlägt manchmal nur zweimal pro Minute. Das zeigen die allerersten Herzschlagmessungen, die kürzlich beim größten Tier der Erde durchgeführt wurden.

Habt ihr schon mal einen Blauwal im Fernsehen gesehen? Ist es nicht beeindruckend, wie gigantisch sie sind? Und wie gut sie trotz ihrer Größe schwimmen? Diese ruhigen und sanften Meeresriesen werden bis zu 30 Meter lang und 150 Tonnen schwer. Damit sind Blauwale die größten Tiere der Erde. Der Körper des Blauwals ist dunkelblau bis dunkelgrau gefärbt – wie es der Name schon sagt. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren können Blauwale wirklich alt werden – bis zu 90 Jahre schwimmen sie durch die Meere.

Das Herz eines Blauwals ist natürlich auch entsprechend groß und schwer. Es wiegt etwa 600 bis 1.000 Kilogramm – so viel wie ein kleines Auto. Und der Blauwal überrascht mit weiteren Extremen. Denn der Herzschlag des Meereskolosses ist ebenfalls außergewöhnlich. Mit ganz viel Glück haben Wissenschaftler es geschafft, die Herzfrequenz eines Blauwals einen Tag lang zu messen. Die Ergebnisse der Messungen sind erstaunlich und erklären vielleicht auch, warum der Blauwal das größte Tier der Erde ist und warum er nicht noch größer geworden ist.

Wie misst man den Herzschlag eines Blauwals?

Nachdem sie früher schon einmal den Herzschlag von schwimmenden und tauchenden Kaiserpinguinen gemessen hatten, fragten sich Wissenschaftler der Stanford-Universität, ob es möglich sei, das auch bei Blauwalen zu probieren. Dass das nicht einfach sein würde, stand direkt fest. Aber die Forscher glaubten, dass es eine kleine Chance gab, dass es funktionierte. Zuerst muss man einen Blauwal finden, den Sensor an die richtige Stelle auf dem Wal anbringen, auf die richtige Weise Kontakt herstellen mit der Haut des Wals und natürlich sicherstellen, dass der Sensor funktioniert und Daten aufzeichnet. Experimente mit gefangenen Walen haben gezeigt, dass das theoretisch alles möglich wäre. Aber einen solchen Sensor auf dem Körper eines wildlebenden Blauwals anzubringen, ist doch noch einmal etwas anderes. So wird man einen Blauwal nicht schnell bäuchlings aus dem Wasser springen sehen – etwas was man in Gefangenschaft dem Wal noch beibringen kann. Darüber hinaus haben Blauwale eine Haut wie eine Ziehharmonika am Bauch, die sich während des Fressens enorm dehnt und bei der ein zunächst gut angebrachter Messfühler leicht abspringen kann, sobald der Blauwal einen Schluck Wasser nimmt. Die Sensoren mussten also angelegt werden, ohne wirklich zu wissen, ob sie funktionieren würden. Die Forscher mussten es auf gut Glück versuchen. Und das taten sie.

Und zum großen Erstaunen der Forscher hat es sofort geklappt. Der mit Saugnäpfen versehene Sensor wurde auf den Körper eines Blauwals geklebt und rutschte mit der Zeit in Richtung Flosse, wo der Sensor den Herzschlag aufzeichnete.

Mal langsam, mal schnell, je nach Aktivität
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Spezieller Aufbau von Herz und Blutgefäßen
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Mehr geht nicht

Die Wissenschaftler vermuten aufgrund ihrer Forschungen, dass der Blauwal die Fähigkeiten seines Herzens maximal ausnutzt. Das erklärt, warum es keine Säugetiere gibt, die größer sind als ein Blauwal. Die Energiemenge, die nötig ist, um einen noch größeren Körper am Leben zu erhalten, würde das Herz eines Säugetieres überfordern. (..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR


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Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (Powell, J. Pinkawa)