Neualbenreuth erhilt das Prädikat „Bad“

Neualbenreuth erhilt das Prädikat „Bad“

Erst abgelegener Grenzort – jetzt viel vielbesuchtes Heilbad

Neualbenreuth ist ein Ort im Landkreis Tirschenreuth, der eine außergewöhnliche Wandlung hinter sich hat. Vor über 30 Jahren lag es noch unmittelbar am Eisernen Vorhang und somit am Ende der Welt. Noch einige Jahre früher endete im Gemeindebereich der Bau einer mondänen Badeanlage im Konkurs und somit in einer großen Bauruine. Nach dem späteren Neubau des Sibyllenbades und nach jahrelangen, langwierigen Anstrengungen kam für den schmucken Ort mit seinen schönen Fachwerkhäusern und dem mittlerweile vielfrequentierten Heilbad jetzt die Krönung. Er darf jetzt das Prädikat „Bad“ in seinem Ortsnamen führen. Nach einem langen mühsamen Weg war es endlich so weit. Nachdem im Juni 2019 Neualbenreuth von einer Experten-Kommission besucht wurde, kam am 13. November aus dem bayerischen Innenministerium die erfreuliche Nachricht für Bürgermeister Klaus Meyer.

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Von der Bauruine zum zweiten „Bad“ in der Oberpfalz

Das Sibyllenbad in Bad Neualbenreuth – umgeben von einer idyllischen Landschaft - verwandelte sich von der Bauruine zum beliebten und vielbesuchten Heilbad. Mit seinen hochwirksamen Heilquellen ist es das einzige Heilbad in der Oberpfalz. Der erste Anlauf zu diesem Projekt endete 1972.

Das damals geplante Großprojekt scheiterte nach einer Investition von etwa 16 Millionen Deutsche Mark. Noch heute sind die überwucherten und überwachsenen Bauruinen in unmittelbarer Nähe zu entdecken. Erst 1989 wurde mit dem Bau des jetzigen Sibyllenbades begonnen, das mit seiner staatlich anerkannten Radon-Heilquelle weit und breit einen exzelenten Ruf genießt. Hier kann man Gesundheit tanken mit der in Deutschland einmaligen Kombination von ...

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Wer das erste mal Bad Neualbenreuth besucht, dem fallen sofort die hübschen Fachwerkhäuser auf. Es waren vermutlich die gleichen Zimmerleute wie im nahen Egerland, die diese Fachwerkkonstruktionen schufen. Vom fränkischen Fachwerkstil unterscheidet sich dieser durch mehrere besondere Merkmale. Außer in Neualbenreuth sind diese schönen Fachwerkbauten in den umliegenden Dörfern der näheren Umgebung, sowie rund um die tschechische Stadt Cheb (Eger) zu finden. Diese Bauten sind einzigartig in ganz Bayern. Schon seit jeher hatte ja die Bevölkerung hier enge Beziehungen zum Egerland. In Neualbenreuth wird noch heute der Egerländer Dialekt gesprochen. Es bestand immer ein reger Grenzverkehr, was sich auch in der Gerichtsbarkeit ablesen lässt, die vom 16. bis ins 19. Jahrhundert herein alljährlich zwischen dem Stift Waldsassen und der Stadt Eger wechselte.

Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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