Psst! Mücken hören wie ein Luchs

Psst! Mücken hören wie ein Luchs

Luchse sind mit einem ausgezeichneten Gehör ausgestattet, daher kommt auch die Redensart „Ohren wie ein Luchs haben“. Die Wildkatzen mit den lustigen Pinseln auf den Ohren hören das Rascheln einer Maus noch aus einer Entfernung von 65 Metern. Aber hättet ihr gedacht, dass auch Mücken supergut hören? Sie hören Euch noch in zehn Metern Entfernung reden. Das ist unglaublich für so ein winziges Tier und sogar Wissenschaftler haben nicht erwartet, dass die kleinen Blutsauger so ein gutes Gehör besitzen.
Mücken haben „Ohren wie ein Luchs“

Die Gelbfiebermücken Aedes aegypti können über weite Strecken viel besser hören, als bisher vermutet. Das ging aus einer neuen Studie hervor, die in der Zeitschrift „Current Biology“ veröffentlicht wurde. Die summenden Quälgeister haben zwar keine Ohren, so wie wir sie kennen, reagieren aber dennoch auf Geräusche in zehn Metern Entfernung. Damit nehmen sie nicht nur die Flügelschläge von Artgenossen wahr, sondern auch menschliche Sprachlaute. Bisher ging man davon aus, dass Tiere so wie wir Menschen ein Trommelfell im Ohr brauchen, um über weite Strecken hinweg zu hören. Die kleinen und feinen Härchen, die Mücken und andere Insekten benutzen, würden nur bei kurzen Abständen von wenigen Zentimetern funktionieren, dachte man. Aber nichts ist weniger wahr!

Warum hören Mücken so gut?

Mücken hören so gut, damit sich die Männchen und Weibchen für die Fortpflanzung finden können. Die Mückenmänner werden vom Geräusch angelockt, dass die Flügel der Mückendamen erzeugen. Dieses Geräusch nehmen sie aber nicht mit Ohren wahr, sondern mit feinen Härchen auf ihren Antennen, die selbst geringste Luftbewegungen und damit auch Schall registrieren. Und das funktioniert nicht nur bei den Gelbfiebermücken, sondern auch bei Springspinnen, hat man kürzlich entdeckt. Auch diese Insekten nehmen Schallwellen mit Härchen an den Fühlern und Beinen noch aus drei Metern Entfernung wahr.

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Finden die Mücken dadurch besser ihre Beute?

Hilft den Mücken ihre gute Hörfähigkeit, um besser die Beutetiere zu finden? Forscher wissen, dass Mücken auf Düfte und Wärme reagieren, die wir Menschen verbreiten. Das gute Gehör könnte natürlich zusätzlich die Suche nach möglichen Opfern zum Blutsaugen unterstützen. Die Insekten könnten vielleicht den Standort eines Menschen anhand der Sprache exakter bestimmen. Ob das wirklich stimmt, müssen die Mückenforscher noch herausfinden. Aber bis dahin bewahrt uns etwas mehr Schweigsamkeit in der Nähe von Mücken vielleicht vor den fiesen, juckenden Quaddeln!

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Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (RealityImages, Frank Hecker, BA-Geduldig)