Eine Katzenwäsche ist besser als ihr Ruf

Eine Katzenwäsche ist besser als ihr Ruf

von Angelika Lensen

Katzen waschen sich nicht nur, um ihr Fell sauber zu halten, sondern die Katzenwäsche kühlt die Stubentiger auch. Dank ihrer genialen Zunge!

Katzenwäsche macht nicht nur sauber
Der Begriff "Katzenwäsche" hat in unserem Wortschatz eigentlich einen eher schlechten Ruf. Denn damit drückt man aus, dass jemand sich nicht besonders gründlich wäscht. Aber damit tut man den schnurrenden Fellnasen ganz schön unrecht. Denn Katzen gehören zu den saubersten Haustieren und ihre tägliche Fellpflege nimmt einige Stunden in Anspruch. Katzenforscher haben nun herausgefunden, dass die Katzenzunge nicht nur wie eine Bürste funktioniert, sondern auch trickreich zur Abkühlung genutzt wird.

Rätselraten um die Papillen
(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR !

Katzenwäsche zur Abkühlung
Zwei amerikanische Forscher berichten nun, dass sie den Sinn der Papillen entdeckt haben: Katzen können mit dieser Spezialzunge den Speichel tief ins Fell einarbeiten, bis auf die Haut. Das ist nicht nur praktisch als Reinigungsmethode, sondern auch zur Abkühlung. Nach einer Runde Katzenwäsche ist die Haut der schnurrenden Samtpfoten bis zu 17 Grad kühler als die oberste Fellschicht. Das kann bei Sommerhitze schon mal ganz angenehm sein. Denn Katzen können überschüssige Körperwärme sonst nur über die Schweißdrüsen an der Unterseite ihrer Pfoten loswerden.

Katzenwäsche in vier Schritten
Die Katzenforscher filmten für ihre Untersuchungen zunächst das Leckverhalten von drei Hauskatzen in Zeitlupe, um den Vorgang ganz genau studieren zu können. Alle Katzenwäschen einer Katze - was insgesamt mehrere Stunden täglich ausmacht - scheinen aus vier Phasen zu bestehen.

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Größere Papillen auf der Zungenspitze
Nach dem Filmen der Katzenwäsche untersuchten die Forscher mit Computerbildern den Aufbau einer Zungenkatze bei einer Hauskatze. Dabei stellten sie fest, dass an der Zungenspitze weniger viele, aber dafür größere Papillen sitzen als weiter hinten auf der Zunge. Der Film zeigte, dass nur diese Papillen auf der Zungenspitze das Fell während der Pflege berühren.

"Strohhalm" aus Keratin
Anschließend analysierten die Wissenschaftler die Zungen von sechs verschiedenen Katzenarten: Hauskatze, Luchs, Puma, Schneeleopard, Tiger und Löwe. Die Papillen auf der Zunge all dieser Arten ähneln einander, sowohl in der Länge von etwa 2,4 Millimetern als auch in der Form. Jede Papille besteht aus dem Eiweiß Keratin, aus dem auch menschliche Haare und die Finger- und Zehennägel gebildet werden. Bei den Samtpfoten haben die Papillen an der Seite, die zum Kehlkopf zeigt, eine längliche Einkerbung. Das funktioniert dann wie ein Strohhalm. Entlang dieses Hohlraums kann Speichel hochgesaugt werden, der wieder herausfließt, sobald die Katzenzunge mit dem Fell in Kontakt kommt.

Langhaarkatzen brauchen Hilfe bei der Katzenwäsche
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Neue Haarbürsten für Mensch und Tier
Die Katzenforscher wollen ihre neuen Erkenntnisse auch dazu nutzen, um für Mensch und Haustier neue Produkte für die Haar- und Fellpflege zu entwickeln. So gibt es schon einen Entwurf für eine neue Haar- und Fellbürste, die einfacher zu reinigen ist als eine normale Haarbürste und mit weniger Kraft durch Haar oder Fell gezogen werden muss. Die Bürste ist einer Katzenzunge nachempfunden und hat künstliche Papillen, die sich bei Berührung mit Haaren aufrichten. Die Bürste könnte laut den Forschern auch dazu verwendet werden, um Medikamente oder Hautpflegemittel direkt auf die Katzenhaut aufzubringen.

Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (Jannis Tzimopulos, Katho Menden, Claudia Moeckel lucyliu, Nailia Schwarz, Igor Zakowski)

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