Ein Besuch im Plattenbau

Ein Besuch im Plattenbau

Exposè von Andreas Scholz

Manchmal ist es Jammern auf hohem Niveau. Während sich in Deutschland mancher mit dem Nachbarn wegen einem zwei Zentimeter zu hohen Gartenzaun streitet oder die Behörde die Energieeffizienz für Gebäude noch weiter anhebt, haben da manche Menschen ganz andere Probleme in ihren Wohnquartieren. Speziell Menschen, die in osteuropäischen Plattenbauten wohnen, können davon ein Lied singen.

Oft funktioniert der Aufzug nicht. Und oft passiert es, dass aus dem Wasserhahn kein Wasser tropft. Für Westeuropäer ist es daher ein ungewohnter Anblick, dass die Badewanne zu jeder Jahreszeit mit Wasser gefüllt ist. Als Badewanne wird sie kaum genutzt, sondern als Wasserreservoir für schlechte Zeiten. Speziell im Winter gibt es in osteuropäischen Plattenbauten nicht immer Wasser aus dem Wasserhahn. Und der Klempner ist leider weit und breit nicht in Sicht. Und überall rieselt der Putz von den Wänden. Der Aufzug funktioniert auch nicht immer und kostet auch noch Geld. Veraltet ist auch die Stromversorgung. Die Straßen sind oft in einem schlechten Zustand und der Verkehr ist sowieso chaotisch.

Es gibt noch mehr zu bemängeln. Aber es gibt auch einige Vorteile in Plattenbauregionen wie in Georgien. Ein ungewohnter Streifzug für verwöhnte Westeuropäer durch postsowjetische Plattenbausiedlungen.

Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz und Bildagentur Zoonar (olgavolodina, totalpics, K.Kolfenbach, R. Soellner)

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