Sárvárer - des Prinzen edle Pferde

Wie jeder echte Adlige, der etwas auf sich hält, hat diese Pferderasse einen komplizierten Namen und eine bewegte Familiengeschichte. Wir haben den alten europäischen Pferdeadel an einem seiner letzten Zufluchtsorte besucht. 

Der Prinz und seine Leidenschaft
Ein echter Prinz - so etwas gibt es in Bayern tatsächlich noch. Der Mann, der uns an diesem Nachmittag an der Gestütspforte empfängt, sieht aber gar nicht besonders königlich, sondern ganz normal aus, vielleicht ein bisschen wie ein Förster mit seiner grünen Lodenjacke. "Treten Sie näher, ich beiße nicht," lacht er. Hier im Gestüt Leutstetten am Starnberger See hütet er einen ganz besonderen Schatz: Die seltenen Sárvárer Pferde, von denen es noch nicht einmal fünfzig Stück in Deutschland gibt. Sie sind die letzten Überlebenden einer alten und früher sehr begehrten Pferderasse.

Ungarn haben Feuer im Blut 
Ungarn? Ja, die Sarvarer Pferde stammen aus der kleinen Stadt Sárvár im Westen von Ungarn, die man wie "Scharwar" ausspricht. Die ungarische Sprache ist eben ein wenig kompliziert. Hier wurde schon im Jahr 1803 ein Gestüt gegründet, in dem besonders gute Pferde für die Kavallerie, also die Reitertruppen beim Militär, und für den königlichen Marstall gezüchtet werden sollte. Später gehörte das Gestüt Sarvar mitsamt seinen Pferden dem bayerischen König. Als der zweite Weltkrieg zu Ende war, mussten Pferd und Mensch ihre alte Heimat verlassen - so kam es, dass aus Ungarn Bayern wurden. Heute nennt man sie manchmal auch Leutstettener Pferde nach ihrer neuen Heimat Leutstetten.

Schnell und schön
"Das hier ist Piroschka," sagt der Prinz und zeigt auf eine hübsche dunkelbraune Stute, die neugierig zu uns herüberschaut.

"Sie ist eine richtige Dame, immer vornehm und ein bisschen zurückhaltend. Wie eine echte Adlige!" Die Sárvárer Pferde können aber mehr als nur schön aussehen. Sie sind besonders schnell, ausdauernd und widerstandsfähig. Das haben sie von den englischen Vollblütern, die zu ihren Vorfahren zählen, und das sind ja bekanntlich die schnellsten Pferde der Welt. "Für mich sind es die besten Pferde , die es gibt," seufzt der Prinz, "eine Schande, dass sich nicht mehr Menschen um sie kümmern." Mit seinen Befürchtungen hat er Recht: Wenn nicht bald etwas geschieht, wird die Rasse einfach aussterben. "Wir haben nur vier Hengste und acht Stuten hier," erklärt der Prinz, das ist viel zu wenig, um für genügend Nachkommen zu sorgen!"

Die Fohlen, die in diesem Jahr geboren wurden, ahnen nichts von der Gefahr, die ihrer Familie droht. Putzmunter fegen sie über die weiten Koppeln und zwicken die älteren Pferde frech in die Hinterbacken. Kinder sind eben überall gleich - sogar bei Adligen mit vornehmer Abstammung und bewegter Familiengeschichte.

Rasse-Check: Sárvárer 
Heimat: Stadt und Gestüt Sárvár in Ungarn, heute das Gestüt Leutstetten in Bayern. 


Körperbau: Edel und schlank, erinnern an Vollblutpferde. Ausdrucksvolle Köpfe mit großen, klugen Augen.


Farbe: Meistens dunkelbraun oder braun. 


Größe: Etwa 1,60 m Stockmaß.


Besondere Eigenschaften: Schnell und sportlich, sehr gute Reitpferde. Besonders robust, langlebig und gesund.


(..)


INTERESSE AN DIESEM THEMA?
Der Text wird für Ihre Zielgruppe umgeschrieben. Sie erhalten ferner eine große Auswahl an erstklassigen Fotos. Bei Bedarf fertigen wir auch Illustrationen an. Die Lieferung erfolgt zur unverbindlichen Ansicht. Zur Kontaktaufnahme klicken Sie bitte unten auf "Bestellen".