Cheval de Mérens: Die schwarzen Pyrenäenpferde

Da hinunter? Ungläubig schaue ich auf den steilen, mit Geröll übersäten Felspfad, der sich plötzlich vor den Hufen auftut. Ich spüre den dringenden Wunsch in mir aufkeimen, abzusitzen und den Hang auf allen vieren rückwärts hinunterzukrabbeln. Der vor mir reitende Thierry lacht mir nur über die Schulter zu und ruft "Laisse aller- lass ihn gehen!" Also Augen zu und festhalten. Die Sorge war unbegründet - das schwarze Muskelpaket namens "Onyx" unter mir setzt mit Bedacht Huf vor Huf und bringt uns sicher ins Tal.

Nur hier in der Ariège, der zerklüfteten Bergwelt der französischen Pyrenäen an der Grenze zu Andorra kann man wirklich begreifen, welche Umwelt diese kleinen schwarzen Pferde geprägt hat und was sie wirklich ausmacht.
Die Ursprünge der Rasse verlieren sich im Dunkel der Geschichte, irgendwie, so sagt man hier, waren sie schon in den Bergen, solange man sich erinnern kann. Es gibt Stimmen, die eine frappierende Ähnlichkeit der Mérens zu den Pferdedarstellungen in den steinzeitlichen Höhlenmalereien der Grotte von Niaux zu erkennen glauben. Darüber lässt sich sicher streiten, fest steht aber, dass sie sich in der Abgeschiedenheit dieser unzugänglichen Bergregion sehr lange Zeit ohne fremde Einflüsse erhalten haben und einen recht urtümlichen Typ präsentieren. Schon der römische Kaiser Gaius Iulius Caesar hat die schwarzen Pyrenäenpferde in seinen Kriegsnotizen beschrieben.
Damals wie heute wachsen Mérens halbwild im Hochgebirge auf. Die Herden verbringen den ganzen Sommer auf riesigen, von keinen Zäunen begrenzten Almflächen und werden erst im Oktober wieder zu Tal getrieben. Klare Höhenluft, würzige Kräuter, eine große Herdengemeinschaft und viel Bewegung im schwierigsten Gelände schaffen ideale Aufzuchtbedingungen. Aber gleichzeitig auch eine harte Auslese, denn "der Berg frisst die Herde," wie man in der Ariège sagt. Wer kopflos scheuend davon galoppiert, riskiert den Sturz in den Abgrund und kranke Pferde oder schwächliche Fohlen werden auch durchaus schon einmal das Opfer von Bären. Seit das Mérenspferd in den letzten Jahren immer stärker als Freizeitpferd entdeckt wird, gibt es aber auch im Ursprungsgebiet leider zunehmend mehr Züchter, die ihre Jungpferde in Boxen halten und mit Kraftfutter hochpäppeln - so sehen sie als Zwei- oder Dreijährige glatter, glänzender und fertiger aus als die verschrammten Wildlinge aus den Bergen und erzielen höhere Preise. Sicher für die Zukunft der Rasse eine ungünstige Entwicklung!
Traditionell diente das Mérenspferd den Menschen der Ariège als typisches Vielzweckpferd: Zum Transport von Eisenerz in riesigen Tragkörben aus den Bergen zu den Schmelzhütten im Tal, zum Befördern von Schmuggelware über unwegsame Pässe in Richtung Spanien und als Zugpferd in der bescheidenen Landwirtschaft, die in den Hanglagen nur mit viel Mühe überhaupt möglich war. Nachdem all diese Aufgaben wegfielen, drohten den Mérens wie so vielen anderen Rassen auch das Aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch 13 Hengste, und bis zum Jahr 1976 war der Gesamtbestand auf weniger als zweihundert Tiere zusammengeschrumpft. Glücklicherweise gab es auch weiterhin Bergbauern, die im Stillen weiterhin "ihre" Pferde züchteten, so wie es schon ihre Großväter und Urgroßväter getan hatten. Erst sehr viel später wurden die kompakten Schwarzen, die im übrigen nach dem winzigen Dörfchen "Mérens les Vals" an der Straße nach Andorra benannt sind, zum Geheimtipp unter Freizeitreitern. 

Heute liegt die Hauptverwendung des Mérenspferdes ganz eindeutig im Freizeit- und Wanderreiten, da hier seine Talente am besten zur Geltung kommen. Das schnellste und wendigste ist es sicher nicht, dafür aber trittsicher, tragfähig, besonnen und ausdauernd. "Un Mérens, ca passe partout - Ein Mérens kommt überall durch," sagen die Franzosen mit Bewunderung für diesen Allradantrieb auf vier Hufen. In kniffligen Geländesituationen, so berichten Mérensbesitzer immer wieder, scheinen die Pferde zunächst die Lage zu betrachten und sich dann einen Plan zurechtzulegen, wie man hier wohl am besten vorgeht. Um erst dann, ganz überlegt, einen Huf nach dem anderen zu heben und sich hindurchzulavieren, während andere längst nervös zu zappeln beginnen.

Auch zum Fahren sind die nervenstarken Schwarzen gut geeignet und geben darüber hinaus wegen ihres einheitlichen Aussehens im Zweier- oder Viererzug ein schmuckes Bild ab. Im therapeutischen Reiten und Voltigieren werden Mérens mit Erfolg eingesetzt, einige machen auch unter dem Dressursattel eine passable Figur und springen auch einmal, wenn es denn unbedingt sein muss.
Cheval de Mérens: Die schwarzen Pyrenäenpferde
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Cheval de Mérens: Die schwarzen Pyrenäenpferde
Grundsätzlich tut ein Mérens für seinen Besitzer so gut wie alles - wenn dieser ihn von der Notwendigkeit überzeugen kann!

So berichten erfahrene Mérensbesitzer, dass die Schwarzen sich neuen Menschen gegenüber oft erst abwartend und eher reserviert verhalten, ehe sie Freundschaft schließen. Bis zu einem halben Jahr oder länger kann es dauern, bis ein Mérens mit seinem neuen Besitzer wirklich richtig "warm" wird - weshalb er häufige Besitzwechsel nicht gut verträgt! 
Trotz seiner Ruhe und Gelassenheit ist das Mérens nicht unbedingt ein typisches Anfänger- oder Kinderpferd. Es hat durchaus seinen eigenen Kopf, den es bei mangelnder Konsequenz des Reiters (nicht zu verwechseln mit Härte!) auch durchzusetzen weiß. Anfänger sind deshalb mit Angehörigen dieses eigenwilligen Bergvölkchens auf vier Beinen oft überfordert, wenn sie nicht unter erfahrener Anleitung und Aufsicht stehen. Zwangsmassnahmen und Gewaltanwendung führen bei einem unwilligen Mérens nur selten weiter, eher wird er sich noch mehr entziehen oder wirklich den Kampf aufnehmen. Die beste Methode bleibt eiserne Konsequenz und viel Geduld ! Hat man sich aber in den Augen eines Mérens erst einmal als ernst zu nehmen und vertrauenswürdig erwiesen, wird er einen nie mehr im Stich lassen und sich eng an "seinen" Menschen binden. Dann kann er sich auch als sehr sensibel erweisen!
Die drei größten Feinde des Mérens sind Übergewicht, Nichtstun und mangelnde Autorität von Seiten des Menschen. Am glücklichsten und gesündesten ist er, wenn er auf langen Ritten viele Kilometer unter die Hufe nehmen kann, gefordert und vielseitig beschäftigt wird. Für ständiges Bahnreiten ist er nicht geschaffen - er muss seine Nüstern in den Wind strecken!

In der Literatur geistert immer wieder die Behauptung umher, Mérens hätten als typische Bergpferde eisenharte und unverwüstliche Hufe. Leider ist das aber reines Wunschdenken, denn die große Mehrheit der Mérens hat eher kaltblutähnliche, das heißt relativ große und flache Hufe mit wenig Sohlenwölbung und eher mürber Hornqualität. Entsprechend schlecht und wüst ausgebrochen sehen auch die Hufe vieler Pferde in den Pyrenäen aus, die im Herbst aus den Bergen ins Tal kommen. In steinigem Gelände und bei längeren Ritten ist ein Hufschutz deshalb meist unumgänglich.

In Deutschland gibt es heute schätzungsweise 200-300 Mérens, die aber noch von keinem eigenen Rassezuchtverband, sondern von den jeweils regionalen deutschen Zuchtverbänden betreut werden. Von einer planmäßigen Zucht kann hierzulande noch keine Rede sein, da die Population noch viel zu gering ist. 
Wer ein Mérens erwerben möchte, hat es deshalb nicht leicht. Es werden nur selten Pferde von privat angeboten, wobei das Preisniveau relativ hoch liegt. Ein dreijähriger, angerittener Wallach kostet schon um die drei- bis viertausend Euro. Vom Kauf beim Händler ist eher abzuraten, da hier oft Mérens minderer Qualität hingeraten. Die größte Auswahl hat man bei einem Kauf in Frankreich, der französische Zuchtverband SHERPA veröffentlicht regelmäßig aktualisierte Verkaufslisten. Wer nicht bis in die Pyrenäen fahren möchte, kann mitunter auch im benachbarten Elsass fündig werden. Günstiger als in Deutschland sind die Pferde hier aber in Regel auch nicht. Alternativ kann man sich in Holland umsehen, wo es bereits ein von Frankreich anerkanntes Tochterstutbuch und eine ansehnliche Population gibt. Persönlich würde ich aber immer ein in den Bergen aufgewachsenes Mérens bevorzugen - denn grasreiche, grüne Niederungen bringen nun einmal ein anderes Pferd hervor als Bergweiden in über 2000 Metern Höhe.
Das Mérens ist ein Vielzweckpferd mit Charakter für Menschen mit Charakter, die das Ursprüngliche, Robuste und Geradlinige mögen und am liebsten auf langen Touren in der freien Natur unterwegs sind. Denn Sie wissen ja - ein Mérens kommt überall durch!

 "Wo ist mein Mérens? Meiner ist schwarz!"
So scherzen die Franzosen gern, wenn sie ihr Pferd aus einer großen Herde wieder herausfinden müssen. Alle Mérens sind ausnahmslos Rappen, nur im Sommerfell zeigt sich manchmal ein rötlicher Schimmer an den Flanken. Weiße Abzeichen an den Beinen sind verpönt, nur kleine weiße Abzeichen am Kopf sind erlaubt. Früher waren die Bauern dankbar, wenn sie ihr Arbeitspferd mit einem kleinen Stern leichter wieder aus der Herde herausfinden konnten.

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