Mittenwald - Im Reich der Gämsen, Murmeltiere und Steinadler

Rund um den Gebirgsort Mittenwald ist der Goldene Oktober ein Naturerlebnis
Im Reich der Gämsen, Murmeltiere und Steinadler

von Andreas Scholz

Rund um den Gebirgsort Mittenwald ist der Goldene Oktober ein Naturerlebnis

Obwohl im Spätsommer und im Frühherbst die Alm- und Bergwiesen nicht mehr so üppig bunt sind wie im Juni oder Juli, lohnt sich ein Naturtrip in die Alpen auch in den Monaten September und Oktober. Vor allem vor dem Hintergrund, dass dann die Gewittergefahr nicht mehr so groß ist. Als Startpunkt für Ausflüge zu den Lebensräumen von Steinadler, Gämse, Steinbock und Co. empfiehlt sich Mittenwald. Von der Marktgemeinde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen – an der Grenze zu Tirol zwischen Karwendel- und Wettersteingebirge im Werdenfelser Land gelegen – sind Abstecher zu den bunten Laubwäldern im Naturpark Karwendel jederzeit möglich.

Wenn im Frühherbst die Bäume im Naturpark Karwendel in den schönsten Rot-, Gelb und Orangetönen leuchten, dann sollten Naturgenießer den Grohen Ahornboden meiden. Auf dem Almboden mit seinem großen Bergahorn-Bestand im Rißtal erreicht der Massentourismus im Goldenen Oktober seinen Höhepunkt. Zum Glück gibt es auch stillere Ecken, um den magischen Herbstzauber rund um Mittenwald zu genießen. Ebenfalls einen Bogen sollten „zivilisationsgeschädigte“ Naturliebhaber um die Zugspitz-Bergbahnen in Ehrwald und Garmisch oder die Karwendel-Seilbahn in Mittenwald machen. Oben auf den Gipfeln winkt zwar eine tolles Alpenpanorama, aber eben auch wieder der Menschenstrom.

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Ob mit dem Drahtesel oder auf Schusters Rappen – ein lohnenswertes Ziel zur Herbstzeit im Karwendel ist Scharnitz (Tirol). Der Ort an der Isar ist nur einen Katzensprung von Mittenwald entfernt. Er ist Ausgangspunkt für zahlreiche Mountainbiketouren und Bergwanderungen im Karwendel. Bei Scharnitz treffen Karwendeltal, Hinterautal und Gleirschtal mit dem Isartal zusammen. Ein erstes Ausflugsziel ist die Gleirschklamm.

Dort ist an sonnigen Wegrändern oberhalb des wildromantischen Gleirschbaches genaues Hinsehen angebracht. Alle paar Meter schwirrt nämlich ein seltsames Tier für ein paar Meter durch die Luft, bevor es dann wieder landet. Viele denken zunächst an eine Heuschrecke. Wer sich aber die Landestelle gemerkt hat und sich dieser nähert, sollte Kamera und Makroobjektiv griffbereit halten: das metallisch schimmernde Antlitz des Berg-Sandlaufkäfers bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Generell gilt im Gebirge bei beweglichen Objekten wie Käfern oder Schmetterlingen immer die Devise: neben Fernglas und einem Weitwinkelobjektiv für grandiose Bergpanoramen sollte stets auch ein Makroobjektiv mit mindestens 100 Milimeter Brennweite im Rucksack stecken. Noch sinnvoller bei Gebirgstouren sind Zoom-Objektive, in denen bereits eine leichte Makrofunktion eingebaut ist.

Der Gleirschbach ist ein Nebenbach der Isar im Karwendel. Er entspringt nahe der Pfeishütte in 1880 Meter Höhe. Das abgeschiedene Gleirschtal schätzen Wanderer und Mountainbiker vor allem wegen seines ursprünglichen Charakters. Langschläfern, die morgens zu spät aus den Federn kommen, sei gesagt: für Wanderer kann sich der Weg von der Forststraße bei Scharnitz über die Möslalm bis zur Pfeishütte in die Länge ziehen. Mountainbiker sind da eindeutig besser dran: Sie können bei mittlerem Schwierigkeitsgrad vom Parkplatz in Scharnitz bis zu 1700 Meter Höhe in die Pedale treten, bevor der Weg immer steiniger und steiler wird. Die 45 Fußminuten bis zum erfrischenden Radler oder Almdudler in der bewirtschafteten Pfeishütte sind dann nur noch ein Klacks.

Wer allerdings schon „im Frühtau zu Berge zieht“, kann sich auf dem Weg zur Pfeishütte viel Zeit lassen, um die Natur am Wegesrand zu entdecken. Über allem strahlt selbstredend die grandiose Herbstverfärbung der Nadelbäume (unter anderem Latschenkiefer, Lerche und Zirbelkiefer). Das Gleirschtal bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum. Hier kommen Alpensalamander und Kreuzotter vor. Der Frühlingsenzian blüht im Herbst oft ein zweites Mal. Auch Mehlprimeln und Silberdisteln sind noch nicht vollständig verblüht. Die Fruchtreife der Alpenrose ist ebenfalls noch im Gange. Trotzdem ist an den Wegrändern der „Tisch“ für Schmetterlinge, Bienen und Käfer nicht mehr so gedeckt wie im Hochsommer. Vereinzelt sind noch Kleiner Fuchs, Gebirgshummel oder Alpenmatten-Perlmuttfalter an den Blüten zu sehen.

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Je näher die Pfeishütte rückt und damit die Baumgrenze, wird das Gelände alpiner. Das macht sich sofort in Form von kleineren Gamsrudeln bemerkbar. Nach einer Stärkung in der Pfeishütte mit Tiroler Speckknödelsuppe oder Kaiserschmarrn nehmen Wanderer im Hochsommer oft die Stempeljochspitze mit, um dort dem Kleinen Fuchs beim „Hilltopping“ zuzusehen. Da aber ab September die Tage immer kürzer werden, steigen die meisten Wanderer wieder hinunter ins Tal. Eine Übernachtung in der Pfeishütte lohnt sich aber: denn wer im Karwendel auch Steinböcken im Sonnjochgebiet oder auf der Nordseite der Gleirsch-Halltal-Kette begegnen möchte, sollte mehrere Tage im Gleirschtal einplanen.

Nach dem langen Fußmarsch durch das Gleirschtal hoch bis zur Pfeishütte und wieder zurück nach Scharnitz brennen am nächsten Tag erfahrungsgemäß die Oberschenkel. Naturfreunde, die es dann ruhiger angehen möchten, sei ein Ausflug von Mittenwald mit dem Bus zum Barmsee bei Krün oder zum Lautersee und Ferchensee oberhalb von Mittenwald empfohlen. Wer in Mittenwald übernachtet, sollte sich über die Kurtaxe nicht ärgern.
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Schließlich ermöglicht die Kurtaxe günstige Eintrittspreise – z.B. für die Kranzberg-Seilbahn oder den regionalen Gäste- und Wanderbusverkehr. Von Mittenwald sind es nur knapp 20 Minuten mit dem Bus bis nach Krün. Von dort führen Fußwege zum Barmsee. Der 1,12 Kilometer lange und bis zu 500 Meter breite See eignet sich bei warmem Wetter zum Baden.

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Ebenfalls artenreich präsentieren sich die Tier- und Pflanzenwelten am Lauter- und Ferchensee. Nur 30 Minuten Gehzeit sind es vom Markt Mittenwald bis zum Lautersee, der auf 1050 Metern Höhe liegt. Der Weg hinauf führt vorbei an kleineren Wasserfällen und Felshängen. Die Wasseramsel wippt aufgeregt mit ihrem Schwanz hin und her. Im schattigen Schluchtwäldchen blühen im Frühsommer viele Orchideen. Im Frühherbst dagegen dominieren Pilze im Landschaftsbild. Am Seeufer des Lautensees befindet sich eine Schautafeln mit den wichtigsten Vertretern aus Flora und Fauna. Vereinzelt blühen im Spätsommer an den Wegrändern des Sees noch Silberdistel und Deutscher Enzian. Die Zeit der Schmetterlinge (und der Wasserratten sowie Badenixen) ist am Lautersee im Frühherbst indes so gut wie vorbei: auf die „Invasion“ von Alpen-Mohrenfaltern müssen Schmetterlingsliebhaber bis zum nächsten Frühsommer warten. Ein Teleoobjektiv lohnt sich trotzdem, da der Haubentaucher am Lautersee ebenfalls heimisch ist.

Wer will, kann vom Lautersee einen kurzen Abstecher zum Ferchensee machen. Der See liegt südlich des Hohen Kranzbergs auf 1060 Meter Höhe. Am Ferchensee gibt es einen kleinen Kiosk. Hier schmeckt als Erfrischung ein Helles der Mittenwalder Brauerei besonders gut. Die Mittenwalder Brauerei ist die höchst gelegene Privatbrauerei Deutschlands. Anschließend wartet eine abwechslungsreiche Seeumrundung. Mit Glück sieht man im September noch Schwalbenwurz-Enziane.

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Traumhafte Alpenblicke und schöne Naturerlebnisse bietet auch eine Wanderung zur Rotmoosalm und den Predigtsein. Der Weg führt vom Parkplatz im Gaistal zunächst an der Hämmermoosalm vorbei. Dann führt der Weg durch dichte Bergwälder: hier sind Tannenmeise, Ringdrossel, Alpenbraunelle, Fichtenkreuzschnabel, Kolkrabe, Schwarzspecht, Rotfuchs und Hermelin zu Hause. Wer um acht Uhr gestartet ist, erreicht spätestens gegen 12 Uhr die Rotmoosalm. Auf knapp 1900 Metern Höhe begegnet der Wanderer hier den ersten Murmeltieren. Fernglas auspacken lohnt sich: mit Glück kreist der Steinadler direkt über dem Gipfel des 2234 Meter hohen Predigtsteins auf der Suche nach Murmeltieren, Hasen oder jungen Gämsen. Hier oben in den zerklüfteten Kalkwänden des Wettersteingebirge hat der Steinadler sein Brut- und Jagdrevier. Nicht selten muss er seine Spähflüge abbrechen, weil ein Alpendohlen-Schwarm sich durch den „König der Lüfte“ bedroht fühlt.

Eine „Bedrohung“ für das Grün sind auch die Almkühe, die auf den Bergwiesen rund um den Predigtstein grasen. An manchen Stellen ist der Weidetrift unübersehbar. Ein ästhetischer Anblick ist dagegen das Rotwild, das sich gelegentlich an der Baumgrenze des Predigtsteins aufhält. Wer Glück hat, kann bei einem Tiroler Speckbrot mit dem Fernglas vom Steinernen Hüttl das Rotwild während der herbstlichen Brunftzeit beobachten. Geologisch interessant sind auch die Geröllhalden – Lawinen und Unwetter haben im Laufe der Zeit die Steinmassen ins Rollen gebracht. Über das Steinerne Hüttl erreicht der Wanderer auf dem Rückweg wieder das Gaistal.


Weiterführende Informationen

Traditionsreicher Markt Mittenwald
Der Markt Mittenwald liegt an alten Römer- und Handelsstraßen. Die Römerstraße Via Raetia verlief in der Antike über Seefeld und den Brenner direkt durch Mittenwald. Einen Boom erlebte das auf 923 Metern hoch gelegene Mittenwald zwischen 1487 und 1679. Zu jener Zeit verlegten venezianische Kaufleute infolge von Konflikten mit der mittelalterlichen Händlerhochburg Bozen den großen Bozner Markt ins Werdenfelser Land. Neuen Wohlstand für den Markt Mittenwald brachte Matthias Klotz, der einst seinen Heimatort verließ, um in Italien das traditionelle Geigenbauhandwerk zu erlernen. Mit großem Fachwissen im Gepäck kehrte er nach Mittenwald zurück und etablierte dort im Jahr 1684 den Geigenbau. Im örtlichen Geigenbau- und Heiamtmuseum wird deutlich, dass Holz lange Zeit der wichtigste Rohstoff und Wirtschaftsfaktor in Mittenwald war. Freilich spielt inzwischen im Markt Mittenwald der Tourismus längst die „erste Geige“. Bei schönem Wetter füllt sich die Fußgängerzone im Markt Mittenwald schnell mit Menschen Dann genießt jeder den Blick auf das Karwendelgebirge oder auf die pittoresken Lüftmalereien an den Hauswänden. Die Lüftmalerei geht auf Franz Seraph Zwick (1748-1792) zurück.

Auch bei schlechtem Wetter gibt es in Mittenwald und Umgebung viel zu entdecken. Falls im Herbst plötzlich der Winter ausbricht und es klirrend kalt wird, dann lohnt sich ein Spaziergang durch die Leutaschklamm. Denn vielleicht haben sich in der wilden Klamm schon „Eisorgeln“ gebildet. Doch bei Regenwetter ist die Klamm ebenfalls sehenswert. Hier wird der „Abbau der Berge“ sichtbar: Wind, Wasser, Hitze, Feuchtigkeit und Kälte setzen Felswänden seit der Urzeit zu. Bei Regenwetter winkt das Karwendelbad als erfrischende Ablenkung. Im nahen Seefeld gibt es Shoppingmöglichkeiten. Kloster Ettal sowie Innsbruck bieten sich für weitere Tagesausflüge an.

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Text und Fotos: Andreas Scholz
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