Die Katze auf hoher See

Die große und lange Geschichte der Schiffskatzen
Die Katze auf hoher See

von Gabriele Müller

Katzen und Wasser? So mancher Mensch mag denken, das ginge doch gar nicht. Das Gegenteil ist der Fall: Die große und lange Geschichte der Schiffskatzen ist die Geschichte von kühnen Expeditionen, fernen Ländern, von Heldenmut und Tragik – und von viel Wasser.

Was wären wohl Vasco da Gama, Christoph Kolumbus oder Fernando Magellan ohne sie gewesen? Wir wissen es nicht genau, aber es spricht vieles dafür, dass ihre Entdeckungsfahrten ohne Schiffskatzen anders ausgesehen hätten – vielleicht auch anders ausgegangen wären. Tatsächlich haben Samtpfoten die ganze Welt bereist, auf den Planken, die jahrhundertelang die große weite Welt bedeuteten – an Bord von Schiffen. Seinen Anfang nahm alles im alten Ägypten: Trotz des strengen Ausfuhrverbotes müssen es die Phönizier geschafft haben, Katzen außer Landes zu schmuggeln – vermutlich auf dem Seeweg. Und damit begann auch die Geschichte der Schiffskatzen, die über drei Jahrtausende reicht. Wie es dann genau weiter ging, davon bleibt vieles im Dunkel der Geschichte verborgen. Vermutlich kamen Katzen über die Römer nach ganz Europa und fanden ihren Weg auch in die Häfen und auf die Schiffe.

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Und sie waren meist nicht die einzigen Tiere an Bord. Je nach Ziel und Auftrag waren oft Pferde oder Schweine, Ziegen, Geflügel oder Hunde mit auf der Reise. Aber die Katzen haben auch in der streng hierarchischen, teils brutalen Welt der Seefahrt schon immer eine besondere Rolle gespielt, weiss der Schriftsteller: „Sie waren frei und ungebunden, einfach selbstbestimmt: Und sie zeigten den Matrosen damit so etwas wie eine Gegenwelt zum harten Alltag auf dem Schiff.“

Neun Bücher über Katzen, unter anderem auch eine Kulturgeschichte der Samtpfoten, hat Detlef Bluhm, bekennender Katzenfan und Kenner, schon veröffentlicht. Nicht nur, weil er seit mehr als 30 Jahren eigene Katzen hat. Der vorläufig letzte einer langen Reihe von Büsis bei Familie Bluhm, der legendäre Paul, hatte bis zu seinem Tod eine eigene facebook-Seite und tausende von Fans, die seine geistreich-kätzischen Betrachtungen der Welt und der Literatur liebten. „Katzen und ihre Geschichte sind einfach auch ein faszinierendes Thema“, findet Autor Bluhm. Und so hat er dann mit detektivischem Spürsinn undAkribie auch vieles über berühmt gewordene Schiffskatzen, ihr Leben und Schicksal herausgefunden.

Vierbeinige Mannschaftsmitglieder mit Spezialauftrag

Da ist zum Beispiel die ebenso berühmte wie tragische Geschichte von „Mrs. Chippy“. Der Kater mit dem irreführenden Namen begleitete den Forscher Ernest Shackleton und seine Expedition bei dem Versuch, als Erster die Antarktis auf dem Landweg zu durchqueren. Am 8. August 1914 stach die HMS Endurance in See mit Mrs. Chippy als Schiffskatze, die sich wohl sehr großer Beliebtheit bei der Mannschaft erfreute. Der Kater ging sogar einmal über Bord, wurde aber von der Besatzung gerettet. Im Oktober 1915 zerbrach das Schiff im Packeis und Shackleton entschied sich für den Versuch, mit drei Beibooten eine rettende Insel zu erreichen. Dabei wurde nur das Lebensnotwendige mitgenommen – und die Hunde, die die Schlitten ziehen konnten. Mrs. Chippy durfte auf Anweisung Shackletons nicht mit. Sie wurde erschossen. Von dem Schiffszimmermann, Henry McNish, der die Katze an Bord gebracht hatte, wird berichtet, dass er Shackleton Mrs. Chippys Tod nie verzieh.

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Der Schriftsteller, dessen Liebe zu Katzen einmal mit zwei griechischen Streunerkätzchen begonnen hat, kennt auch völlig unwahrscheinlich klingende Geschichten wie die von Oskar, der zu dem Beinamen „unsinkable Sam“ kam. Diesen Namen hat der Kater der historisch belegten Tatsache zu verdanken, dass er drei Schiffuntergänge überlebte. Am 27. Mai 1941 war er an Bord der Bismarck, einem deutschen Kriegsschiff, das von den Briten versenkt wurde. Über 2100 Menschen fanden den Tod, nur 116 Matrosen und Oskar wurden gerettet. Danach heuerte Oskar auf einem britischen Zerstörer an, der vor Gibraltar von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Der Kater wurde lebend aus dem Meer gezogen. Und schließlich, kaum zu glauben, überlebte Oskar auch noch den Untergang des Flugzeugträgers Ark Royal, auf dem er Dienst tat. Wie es sich für einen derart tapferen Veteranen gehört, konnte der Kater, dessen „Nom de guerre“ inzwischen „unsinkable Sam“ lautete, dann aber sein Leben friedlich beenden. „Er starb in hohem Alter 1955 in einem Seemannsheim in Belfast“, so Detlef Bluhm.

Bei so viel Dramatik ist es fast schade, dass die Schiffskatzen in der modernen Seefahrt kaum noch eine Rolle spielen. Als Mäuse- und Rattenfänger haben sie heute keine Aufgabe und damit auch keine Bedeutung mehr. Wenn sie auch auf manchem Boot oder Schiff noch die Weiten der Ozeane durchkreuzen, dann hat das mehr mit der Freundschaft zwischen Mensch und Tier zu tun als mit Notwendigkeit. Blum verweist in seinem Buch zum Beispiel auf den Weltumsegler Bernt Lüchtenborg, der fünf Jahre lang unterwegs war, einen großen Teil davon in Begleitung von Kater Socke. Der kann sich wirklich rühmen, ein Globetrotter zu sein. Hat er doch die Ozeane von der Antarktis bis Australien und vom Kap der Guten Hoffnung bis nach Deutschland kennengelernt.

Detlef Blum: Schiffskatzen
Insel Verlag, 165 Seiten, 8,30 €.

Maine Coons – echte Schiffskatzen?
Um die Rasse der Maine Coons ranken sich etliche Geschichten. Unter anderem die, dass ein Handelskapitän namens Coon im 19. Jahrhundert die Neuengland-Staaten bereist, und mit ihm seine langhaarigen Schiffskatzen, die sich bei Landgängen munter fortpflanzten. Auch gerne erzählt wird, dass die Main Coons eingentlich Nachfahren der norwegischen Waldkatzen sind, die mit dem Wikinger Leif Erikson um das Jahr 1000 n. Chr. über das Meer kamen.

Text: Gabriele Müller
Fotos: Bildagentur Zoonar

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