Wandern im Montafon

Wandern im Montafon

von Jürgen Vogt

Schweißnass und außer Atem erspähen wir, immer den Blick nach oben gerichtet, die erste anvisierte Zwischenstation unserer schon fast zwei Stunden währenden, steil bergauf führenden Wanderroute. Gleich vom Start weg ging es nach einem kurzen Taleinschnitt aufwärts, mit dem Ziel, rund 750 Höhenmeter zu überwinden, um das auf 2505 über dem Meeresspeigel liegende Hochmadererjoch zu besteigen.

Ausgangsunkt unserer Tagestour war der Vermunt-Stausee, der mit 1.743 Höhenmetern rund 300 Höhenmeter tiefer liegt als der Silvretta-Stausee an der bekannten Silvretta-Hochalpenstrasse. Der Vermunt ist eine Tallandschaft im hinteren Montafon im österreichischen Vorarlberg.

Die ersten Tausend Höhenmeter haben wir mit dem vom Tourismusverband des Montafon angebotenen Bustransfers über die steilen Serpentinen der Silvretta-Hochalpenstrasse überwunden. Unser Ziel am Ende der Tour ist der im Tal liegende Ferienort Gaschurn, den wir gegebenenfalls, wenn uns die Kräfte verlassen mit der Vesettla-Seilbahn talwärts erreichen wollen.

Der Pendelbus brachte uns also zum Vermunt-Stausee. Das hier gespeicherte und für die Energieerzeugung von den Vermuntwerken genutzte Wasser wird gespeist von den natürlichen Zuflüssen Ill und Kromerbach. Ebenso gelangt das Wasser des höher liegenden Silvretta-Stausees und aus Überleitungen von verschiedenen gegenüber liegenden Tälern, unter anderem auch aus dem Garneratal, das wir noch erwandern wollen, in den als Wochenspeicher genutzten See.

Wir folgen zunächst dem Hinweisschild in Richtung Saarbrücker Hütte. Aber schon nach kurzem Wegabschnitt heißt es aufgepasst, ein unscheinbarer Wegweiser weist uns den Weg nach rechts in Richtung Tübinger Hütte, die wir über das Hochmadererjoch erreichen wollen. Und schon steigt der schmale Wanderpfad zunehmend immer steiler bergan, der uns den Schweiß auf die Stirn treibt und die Herzfrequenz ansteigen lässt.

Da wir die grandiose Rundumsicht, die sich uns schon beim Aufstieg bietet, genießen wollen, sind uns die kurzen Verschnaufpausen willkommen.

Endlich sind die letzten Meter auf dem sich zwischen Geröll und Felsbrocken windenden Wanderpfad geschafft, und ein neuer beeindruckender Tief- und Fernblick erschließt sich unserem neugierigen Auge. Im Süden und Osten hatten wir schon beim Aufstieg die grandiose Silvretta-Gruppe mit dem Großen Piz Buin im Blickfeld. Nun geht der Blick westwärts, wo in der Ferne die fast Dreitausender ihre Schönheit zeigen.

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR !

Im hintersten Garneratal erblicken wir auf exponierter Stelle die Tübinger Hütte, schon lange bevor wir dort angekommen sind. Die Hütte liegt auf 2.193 Metern Höhe und ist ein beliebtes Ziel für Silvretta-Tourenwanderer. Vom 1. Juli bis 30. September ist sie geöffnet, sowohl für Tagesgäste, die hier eine Mahlzeit zu sich nehmen können, als auch für Übernachtungsgäste, die anderntags eine größere Bergtour unternehmen wollen. Zustiege zur Hütte gibt es sehr viele. Der einfachere, aber sehr lange Anstieg von Gaschurn aus, ist sicher sehr beliebt. Wir haben den Anstieg vom Vermuntsee über das Hochmadererjoch gewählt, der sich alpiner gestaltet und anspruchsvoller ist.

Die etwas längere Rast mit ausgedehnter Verpflegungsaufnahme auf der Tübinger Hütte haben wir uns redlich verdient. Von der Gartenterrasse geht der Blick nordwärts das beschauliche Garneratal hinab.

Die Uhrzeit ist schon längst beachtlich vorangeschritten, so dass wir uns nun sputen müssen, die Versettlabahn, die uns ins Tal nach Gaschurn transportieren sollte, zu erreichen. Aber das Garneratal zieht sich endlos. So schön und voller Eindrücke sich das Tal uns erfreut, die Zeit sitzt uns im Nacken.

Die letzte Bahn fährt um 17:00 Uhr. Leider blieb uns bei der Abzweigung zur Talbahn keine Wahl mehr. Die Zeit war überschritten, und wir mussten nun den letzten Abstieg, der noch gewaltig in die Knie ging, zur Fuß bewältigen.

Text und Fotos: Jürgen Vogt

KOMPLETTE REPORTAGE MIT UNFANGREICHER BILDAUSWAHL IST SOFORT LIEFERBAR !