Eine Kindheit in den 50 er Jahren

Eine Kindheit, wie sie heute keiner mehr erlebt
Leben in den Fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts

„Die Kindheit ist prägend für das ganze Leben“, sagen Psychologen. An dieser Aussage ist wahrscheinlich viel wahres dran. Wenn diese auch noch schön war, erinnert man sich sein ganzes Leben gerne daran. Schlechte Erfahrungen dagegen vergisst man leicht oder hat sie nur noch im sprichwörtlichen Hinterkopf gespeichert.

Der Lebensstandart in den Fünfziger Jahren war zwar nicht hoch, doch die meisten waren nach der Zeit des 2.Weltkrieges damit zufrieden. Wurst und Fleisch gab es in den meisten Familien nur am Wochenende zu essen. Während der Wochentage waren dies Raritäten. Das gleiche galt für den echten Bohnenkaffee, den es bestenfalls nur am Sonntag gab und den wir als Kinder ja sowieso noch nicht trinken durften. Um bei den Genussmitteln zu bleiben, unser Großvater väterlicherseits, der ein starker Raucher war, drehte sich seine Zigaretten selber und verwendete während der ersten Nachkriegsjahre dazu das Papier von Zementsäcken. Die Sparmaßnahmen des Großvaters mütterlicherseits in dieser Hinsicht dagegen bestanden darin, dass er sich seinen Tabak im eigenen Garten anbaute.

Eine Kindheit, wie sie heute keiner mehr erlebt

Die meisten Jugendlichen von heute können sich ein Leben ohne Handy, Smartphone, Fernsehgerät, PC und den anderen technischen Errungenschaften nicht vorstellen. Doch auch ein solches Leben gibt oder gab es zumindest. Wir hatten kein Telefon und trafen uns trotzdem mit unseren Freunden draußen in der Natur und spielten in Wald, Feld und Flur, Murmeln, Versteckspiele, Räuber und Gendarm, Fußball oder andere Spiele.

Ein PKW oder ein anderes motorisiertes Fortbewegungsmittel war für die meisten Familien in dieser Zeit nur ein unerfüllbarer Traum. Der Straßenverkehr war so gering, dass wir Kinder im Winter auf der asphaltierten Durchgangsstraße auf einem abfallenden Teilstück mit dem Rodelschlitten fahren konnten, ohne von einem PKW gestört zu werden. An den Sonntagen machten wir oft Spaziergänge mit unseren Eltern. Später dann, als wir Kinder auch ein Fahrrad hatten, fuhren wir öfters zu den Großeltern, die 7 Kilometer entfernt auf einem Dorf wohnten. Auch den zwei Kilometer langen Weg in die Schule mussten wir Sommer wie Winter zu Fuß gehen und wurden nicht bis vor den Schuleingang chauffiert.

Gebadet wurde einmal in der Woche am Samstagabend in der Küche. Es wurde eine Wanne aus Blech oder Holz verwendet, die Eimerweise mit warmen Wasser vom Holzofen befüllt wurde. Nachdem wir Kinder gewaschen wurden und in das Bett mussten, badeten sich die Eltern.

Das erste Fernsehgerät bekamen wir um 1960 herum. Damals gab es nur 1 Programm in schwarzweiß.
Erst ab 1963 gab es zusätzlich das ZDF und ab 1964 das dritte Programm. Die erste Sendung in Farbe wurde 1967 ausgestrahlt. Vor der Fernsehzeit wurde an den Abenden nur Radio gehört. Eine beliebte humoristische Krimi-Serie zur damaligen Zeit hieß „Dicki Dick Dickens". Wenn diese gesendet wurde, saß die ganze Familie mit den Großeltern in der Küche vor dem Radio und verfolgte die Sendung mit Spannung. Von diesem Straßenfeger gab es im Bayerischen Rundfunk 51 Folgen. Auch an den Samstagabenden wurden immer beliebte Sendungen ausgestrahlt. Da durften wir Kinder nach dem Baden öfter länger aufbleiben. Eine dieser Sendungen hieß "Die Weißblaue Drehorgel". Mitwirkende dieser sehr lustigen und unterhaltsamen Radioshow der 50ger Jahre waren populäre Volksschauspieler.

Obwohl wir in einer Kleinstadt wohnten, hielten wir auch Hühner, Stallhasen und Gänse. Letztere mussten wir Kinder hüten, wenn sie auf die nicht-asphaltierte Straße, an deren Rand Gras wuchs, hinausgetrieben wurden. Auch Heilkräuter wurden in unserer Kindheit gesammelt. Dies machte unsere Großmutter väterlicherseits. Mit ihr sammelten wir Kamille und Spitzwegerich auf einer Brachfläche hinter dem Haus. Auch ein bestimmter Wiesenpilz, der "Nelkenschwindling", wurde gesammelt und als Suppenpilz verwendet. Unsere Oma hatte auch immer einige Hausmittel parat, wenn wir krank waren. Bei Fieber waren es, soweit ich mich entsinne, Essigwickel an den Füßen. Hatten wir eine Erkältung mit Husten, machte Großmutter einen Brustwickel mit heißen Pellkartoffeln, die zuvor in ein Handtuch gegeben wurden..

In den Sommermonaten, wenn Heidelbeeren und Preiselbeeren reif waren, ging die ganze Familie mit Kindern, Eltern und Großeltern in den Wald, um Beeren zu sammeln. Diese erntete man Eimerweise und verkaufte sie dann an Beereneinkäufer. Dies war damals ein lohnender Zuverdienst. Auch Brennholz wurde mit einem Handwägelchen aus dem Wald geholt und mit einer Handsäge zerkleinert. Eine Motor- oder Kreissäge hatte zu dieser Zeit kaum jemand.

Eine der wenigen unerfreulichen Erlebnisse dieses Zeit waren die Versuche meines Großvaters, sich als Friseur zu betätigen. So musste ich als Versuchskaninchen herhalten, als er sich eine mit der Hand zu betreibende Haarschneidemaschine gekauft hatte. Mit dieser musste mein Vater auch ihm die Haare schneiden, obwohl er ja sowieso nicht mehr viele auf dem ehrenwerten Haupt hatte! Ich war von den Schneideversuchen meines Opas weniger begeistert, da er mir die Haare noch kürzer schnitt, als es später mein Vater tat. Dies mag vielleicht auch ein Grund dafür sein, dass ich seit meiner Jugendzeit immer nur lange Haare trage?!

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak
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