Fintech und der neue Zahlungsverkehr - Digitaler Bankschalter

Aktuelle Trends wie Blockchain revolutionieren den Zahlungsverkehr
Digitaler Bankschalter

Aktuelle Trends wie Blockchain revolutionieren den Zahlungsverkehr

Der digitale Wandel hat auch das Finanz- und Bankenwesen erfasst. Im Internet existiert mittlerweile eine Vielzahl an Bezahlmethoden. Bei verschlüsselten Transaktionsgeschäften sind Begriffe wie Bitcoin und Blockchain inzwischen in aller Munde. Finanzexperte Sebastian Müller nimmt den Trend zur Online-Bezahlung genauer unter die Lupe.

Trends wie Bitcoin und Blockchain lösten seit Jahresbeginn ein großes Medienecho aus. Teilweise war im Blätterwald vom Ende des staatlichen Geldes die Rede oder dass das klassischen Bankensystem ausgedient hätte. Auch Finanzexperten wie Sebastian Müller – Professor für Unternehmensfinanzierung an der German Graduate School of Management and Law (GGS) in Heilbronn – registrieren intensiv die digitalen Entwicklungen im Finanz- und Handelssektor.

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Risiken und Chancen

Derzeit lasse sich seiner Meinung nach nicht abschätzen, ob die Bitcoin-Währung technologisch veralten und von einer anderen digitalen Währung dominiert werden könne. „Diese Unsicherheiten führen zu starken Kursschwankungen bei Bitcoins, die selbst im Vergleich zu Aktienanlagen deutlich mehr in ihrem Wert variieren und somit derzeit ein hochriskantes Investment darstellen“, gibt Sebastian Müller zu bedenken. Für eine Währung, die auch Wertstabilität garantieren solle, sei das keine günstige Eigenschaft.

Während Bitcoins kritisch betrachtet werden, steht die Finanzwelt dem aktuellen Hype um die Blockchain positiv gegenüber. „Blockchains bieten eine interessante Möglichkeit praktisch alle Arten von Vermögensübertragungen nach einem digitalen und transparenten Ansatz abzuwickeln“, erläutert Sebastian Müller. Blockchain-Verfahren hätten damit das Potenzial, sich unabhängig von dem Erfolg einer digitalen Währung wie Bitcoins zu etablieren. „Große Börsenbetreiber wie die Deutsche Börse experimentieren bereits mit der Blockchain-Technologie für den Einsatz im Aktienhandel“.

Branchenwandel

Das Finanzwesen und der Handelssektor stehen im elektronischen Zeitalter vor einer Herkulesaufgabe. Der Trend zur Digitalisierung birgt in den Augen von Finanzexperten sowohl Risiken wie auch Chancen. „Die Digitalisierung verringert die Kosten von Finanzdienstleistungen dramatisch. Das bietet insbesondere den Start-Ups im Finanzwesen, die Chance das traditionelle Geschäft von Banken anzugreifen“, betont Sebastian Müller.

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Um den Digitalisierungsprozess kommen kleine wie große Händler nicht herum. Längst bieten Online-Händler viele Bezahlmethoden an wie zum Beispiel Bezahlen per Lastschrift, Bezahlen mit Kreditkarte oder via Paypal, Giropay und Paydirekt. „Auch wenn diese Bezahlmethoden uns das Leben erleichtern, bietet keine einen hundertprozentigen Schutz vor Internetbetrug“, meint Sebastian Müller.

Den „klassischen“ Bankräuber mit Pistole und Maske gibt es in der heutigen Zeit tatsächlich kaum noch, die kriminelle Energie wird verstärkt im Internet sichtbar. „Phishing-Attacken, bei denen die Nutzer auf gefälschte Websites der Zahlungsanbieter geführt werden, um dort ihre Zugangsdaten preiszugeben, nehmen zu“.

Kurswechsel im Personalbereich

Auch auf den Personalbedarf im Bankensektor wird der Digitalisierungstrend in absehbarer Zeit noch stärker einwirken. „Ich gehe davon aus, dass die Automatisierung von Prozessen eher dazu führen wird, dass man zukünftig weniger Bankmitarbeiter benötigt. Gleichzeitig fördert der Trend zur Digitalisierung auch einen enormen Bedarf an IT-Experten“, glaubt Sebastian Müller. „Aber letzten Endes wird es immer einen Bedarf an spezialisierter und auf die persönlichen Verhältnisse zugeschnittener Finanzberatung geben, die nur ein Mensch liefern kann“.

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Text: Andreas Scholz
Fotos: Bildagentur Zoonar (Mechanik, zoom-zoom)

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