Die „Weiße Frau“ in der Wiese

- Kurzgeschichten -
Die „Weiße Frau“ in der Wiese

oder

Frau mit Hund erschreckt einen Autofahrer

Seit einigen Tagen hatte Theresa wieder einen neuen Hund. Es ist ein wenige Wochen alter Bernersenner, den die ganze Familie sofort in’s Herz geschlossen hatte. Den Vorgänger, einen zwölfjährigen Langhaardackel mussten sie aufgrund einer Erkrankung leider schweren Herzens einschläfern lassen.

Nun war also ein neuer Mitbewohner in der Familie, der erst einige Regeln für ein gutes Zusammenleben erlernen musste. Am wichtigsten war jedoch am Anfang, das sich der Welpe bemerkbar macht, wenn sich seine Blase oder sein Darm meldet. Damit er dies auch erlernte, musste man mit ihm häufig in’s Freie gehen, egal ob Tag oder Nacht und auch bei jedem Wetter. Obwohl der große Rest der Familie fest versprochen hatte, sich beim „Gassi gehen“ abzuwechseln, blieb die Verantwortung und die meiste Arbeit wie immer an Theresa hängen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit war sie deshalb mit dem großen schwarzen Wollknäuel Namens „Bella“ unterwegs. Meistens ging sie um ihr Grundstück herum auf die nebenan brach liegende Wiese, an der eine Straße vorbei führte. Hier konnte ihr Hund sein Geschäft in Ruhe machen.

In relativ kurzer Zeit hatte Bella gelernt, sich zu melden, wenn sie das Bedürfnis hatte, sich zu erleichtern. So auch an dieses mal. Es war zwar 3 Uhr mitten in der Nacht, doch was sein musste das muss sein. Da die Nacht nach einem heißen Tag noch relativ warm war, ging Theresa ausnahmsweise mit ihren Nachthemd nach draußen. Da ihr Wohnhaus das letzte in der Straße war und nach der anschließenden Wiese gleich der Wald begann, würde sie schon niemand sehen um diese Zeit! Sie nahm also ihren Welpen, der schon unruhig wurde, an die Leine und ging nach draußen. Nachdem sie sich zuerst davon überzeugt hatte dass sie alleine war, ging sie ihren gewohnten Weg im Schnellschritt zur Wiese. Dort angekommen, ließ sie Bella von der Leine und wartete, bis diese ihr Geschäft beendet hatte.

Plötzlich hörte sie vom Wald her in der Ferne das Geräusch eines sich nähernden Autos. Erschrocken und bewegungslos blieb sie stehen. Gedanken schossen ihr durch den Kopf: „Was mache ich jetzt? Ich kann doch nicht mit dem Nachthemd hier stehen bleiben! Was denkt sich denn der Autofahrer, wenn er mich so sieht. Doch was soll’s. Mir bleibt nichts anderes übrig, als hier unbeweglich mitten in der Wiese stehen zu bleiben, um ja nicht aufzufallen. Hinlegen kann ich mich in das taufeuchte Gras nicht! Vielleicht sieht er mich überhaupt nicht.“ Kaum hatte sie ihre Gedanken zu ende gedacht, war der PKW auch schon auf ihrer Höhe. Abrupt verlangsamte der Wagen seine Geschwindigkeit und kam zum stehen.

Theresa, die etwa 20 Meter von der Straße entfernt stand, traute sich vor Schreck kaum zu atmen. Jetzt legte der Autofahrer auch noch den Rückwärtsgang ein und fuhr einige Meter zurück. Er wollte sich wahrscheinlich die Gestalt mit dem wallenden Gewand, die da mitten in der Wiese stand, etwas näher betrachten. Er konnte zwar aufgrund der Dunkelheit nichts genaues erkennen, doch erschien ihm diese recht unheimlich. Er öffnete die Seitenscheibe etwas und rief hinaus: „Hallo, kann ich ihnen helfen?“ Doch Theresa war wie vor Schreck gelähmt und blieb weiterhin wie angewurzelt stehen. Da sie ihm keine Antwort gab, glaubte der Autofahrer vermutlich, dass es sich bei ihr um die „Weiße Frau“ oder eine andere Geisterscheinung handelte. Denn wenige Augenblicke später gab er Vollgas und war nach einem Kavaliersstart auch schon wieder verschwunden. Theresa stand wieder alleine in der Dunkelheit. Erleichtert atmete sie auf und ging mit ihrem Hund eiligst in ihre Wohnung zurück. Noch solch eine Begegnung musste sie nicht haben!

Wieder in ihrem Bett liegend, versuchte sie nach dieser Aufregung krampfhaft einzuschlafen, als sie hörte, wie ein PKW auf der Straße neben ihrem Grundstück stehen blieb. Gleich darauf ..

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR UND IST LIEFERBAR!

Copyright: Walter J. Pilsak
Fotos Bildagentur Zoonar
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