Pferdebeurteilung für Reiter: So schulen Sie Ihren Blick (Teil 4)

Teil 4: Lahmheitsausschluss und Betrachtung von hinten
Die Beurteilung der Bewegung ist das wichtigste Element der gesamten Beurteilung, denn hier zeigt das Pferd ungeschminkt, wie es ihm zur Zeit wirklich geht. 

Für die gesamte Bewegungsbeurteilung gilt, dass es wichtig ist, sich bei jedem Vorführgang immer nur auf ein Element der Gesamtbeurteilung zu konzentrieren. Je mehr Erfahrung man bekommt, um so eher ist man fähig, mehr Elemente der Gesamtbeurteilung in einem Vorführgang wahrzunehmen.

Lahmheit ausschließen
Der Ausschluss der Lahmheit hat vorrangige Bedeutung. Die Lahmheit, oder besser Bewegungsstörung, kann, aber muss nicht die Auswirkung einer Verletzung oder Erkrankung sein. Es gibt auch unzählige physikalische Ursachen, die eine Lahmheit hervorbringen können: Unterschiedlich lange Hufe (wie sie bei schlechter und unzureichender Hufbearbeitung oft entstehen) führen beispielsweise unweigerlich zu unterschiedlich langen Beinen. Da aber offensichtlich beide Beine immer noch bis zum Boden reichen, wird der Schulter oder Beckenschiefstand diesen Umstand ausgleichen. Ein Taktfehler allerdings wird nicht vermeidbar sein und des weiteren werden sich schleichend Veränderungen am Körper des Pferdes einstellen. Dieses Bedeutet natürlich auch, dass eine Taktunreinheit eventuell noch nicht die Auswirkung einer Erkrankung ist, aber die physikalische Ursache der Taktunreinheit natürlich Ursache für die Entstehung einer Erkrankung sein kann. Die Behandlung vieler Pferde durch einen Osteopathen oder Physiotherapeuten korrigiert hier oftmals eine Auswirkung, nicht aber die Ursache!

Wie bewegt sich ein lahmes Pferd?
Ein lahmes Pferd entlastet mindestens ein Bein. Bei der Stützbeinlahmheit (der weitaus häufigsten Form der Lahmheit) geschieht die Entlastung auf eine ganz spezielle Weise, die bei der Vorhand relativ leicht zu erkennen ist: Das Pferd entlastet das Bein, indem der Kopf beim Auftreten eine Gegenbewegung nach oben ausführt. Parallel dazu wird die Kruppe beim Auftreten nach oben geschoben. Weiterhin ist das betroffene Bein länger am Boden als das nicht betroffene. Dies mag auf den ersten Blick verwirrend wirken! Tatsächlich aber ist ein längerer Bodenkontakt durch die gleichmäßige Gewichtsverteilung schonender für das Pferdebein, als wenn es nur kurz aufgesetzt würde.

Hören Sie mal hin
Eine Beurteilung des Gangwerks mit Hilfe der Ohren kann sehr hilfreich sein! Lassen Sie sich das Pferd von einem Helfer auf Asphalt im Schritt und Trab vorführen und schließen Sie die Augen. Bei einem taktrein laufenden Pferd treten alle Hufe in gleichen Zeitabständen und in gleicher Stärke auf. Sollten Sie bei Ihrem Pferd Abweichungen feststellen, so wissen Sie zwar um die Tatsache, dass Ihr Pferd nicht im Takt läuft, aber Sie wissen noch nicht, durch welches Bein die Taktunreinheit verursacht wird. Diese Methode ist deshalb nicht geeignet, ein stimmiges Gesamtergebnis zu liefern: Das ist in vielen Fällen aber auch nicht notwendig, da sicherheitshalber doch der Tierarzt zur Diagnose hinzugezogen werden sollte, wenn man Unregelmäßigkeiten feststellt. 
Oft hört man auch, dass sich das Auftrittsgeräusch der einzelnen Hufe voneinander unterscheidet - das liegt an einer  Taktunreinheit der paarigen Gliedmaße. Das Pferd fällt auf die "gesunde" (oder wie schon erwähnt auf die kürzere) Gliedmaße. 
(Es ist hier nicht möglich alle Eventualitäten zu berücksichtigen, daher haben wir nur die wahrscheinlichsten Ursachen benannt) 
Unterschiedliche Auftrittsgeräusche können aber auch auftreten, ohne dass eine Taktunreinheit offensichtlich ist. Ist dies der Fall, so sollte der erste Blick den Beinen gelten: Unterschiedliche geformte und unterschiedlich große Hufe können durchaus die Ursache für entsprechend unterschiedliche Auftrittsgeräusche auf dem Boden sein. Noch häufiger allerdings werden unterschiedliche oder diffuse Nebengeräusche aber produziert, wenn die Hufe in unterschiedlicher Weise auf den Boden auffußen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Huf nicht plan, sondern mit einer Seitenwand zuerst aufgesetzt wird: In diesem Fall hört man ein "Klapp-Klapp".

Betrachtung von hinten im Schritt 
Lassen Sie das Pferd im Schritt gerade von sich und betrachten Sie zunächst  NUR die Hinterbeine, Schweif, die Hinterbacken und die Kruppe des Pferdes. Bleibt die Kruppe symmetrisch oder senkt sich die linke Körperhälfte mehr gen Boden als die andere Körperhälfte, oder steht die Kruppe während der gesamten Bewegungsphase schräg? Beim stehenden Pferd sehen Sie, wenn Sie zentral hinter ihm stehen, oft nur den Popo. Setzt es sich nun in Bewegung, erkennen Sie auf einmal auch den Bauch einer Körperhälfte: das Pferd dreht die Hinterhand in der Bewegung weg.

Was macht der Schweif in der Schrittbewegung?
Der Schweif und sein Verhalten in der Pferdebewegung gibt uns einen ersten Hinweis darauf, ob sich das Pferd in seiner Bewegung wohl fühlt oder nicht. Er zeigt uns sehr oft zuverlässig, wenn sich Muskelprobleme ankündigen oder schon existieren. Der Schweif  schwingt dann in die Richtung der verspannten Körperhälfte und verharrt vor der Schwingung in die entspanntere Körperhälfte. 

Die Bewegung der Hinterbacken
Der nächste Gang dient der Beschreibung der Hinterbacken: Vergleichen Sie doch einmal das Muskelspiel der beiden Hinterbacken. Bei einem unauffälligen Pferd sollte eine gleichmäßige Muskelbewegung der linken und rechten Körperhälfte erkennbar sein. Dies ist aber nicht immer der Fall, oft zeigt ein Bein deutlich konturiertere Muskulatur zeigt als das andere. Dann ohnt sich noch einmal ein Blick auf die Hinterhufe: Eventuell weisen auch die Hufe einen vielleicht  nur sehr geringen, aber doch merklichen Unterschied auf. Der Huf des Beines mit der besser konturierten Muskulatur ist etwas schmaler und steiler als der andere. Dieses Hinterbein hat eine stärkere Funktion für den Vorwärtsschub des Pferdes als das andere. Das andere Hinterbein hat entsprechend einen etwas größeren und flacheren Huf und übernimmt stärker stützende Aufgaben.
Interessant ist, dass bei fast allen Pferden, die eine asymmetrische Ausbildung der Muskulatur zeigen, jeweils an den diagonal gegenüberliegenden Vorder- und Hintergliedmaßen entsprechende Veränderungen zu erkennen sind. Der Huf der eher stützenden Vordergliedmaße hat auch eine Aufgabe in der Schubentwicklung und ist dann etwas schmaler und stumpfer als der andere. Sie sehen daran, dass bei der Hufbearbeitung niemals nur ein Huf isoliert betrachtet oder "korrigiert" werden darf, ohne das Gesamtbild und die möglichen Auswirkungen auf das gesamte übrige Pferd zu berücksichtigen! 

Die Führung der Hintergliedmaßen
Die Hintergliedmaßenführung kann entweder gerade nach vorne, um die stützende Gliedmaße und gegen die stützende Gliedmaße erfolgen. In vielen Fällen wird sich zeigen, dass Pferde, deren Hufspitzen eher zueinander zeigen, ihre Beine "um die Stützende" führen und Pferde deren Hufspitzen auseinander zeigen, "gegen die stützende Gliedmaße" laufen.
Ist eine Abweichung von der geraden Gliedmaßenstellung feststellbar, gilt es auszuschließen, ob das Pferd sich streicht. Selbst wenn keine Berührung stattfindet, aber die Gliedmaßen sich sehr dicht aneinander vorbei bewegen, besteht die Gefahr, dass es bei Ermüdung doch zu einem Streichen kommt. Im Zweifelsfall gibt Touchierfarbe oder Kreide an der Innenseite eines Gelenkes oder Hufes Aufschluss. 
Richten Sie nun ihr Augenmerk auf den Auffußungspunkt des Pferdebeines. Es gibt Pferde, deren Beurteilungsergebnis in Ruhe ergab, dass sie mit den Beinen recht eng stehen, aber in der Bewegung die Hinterbeine deutlich weit aufsetzten. Genauso gibt es Pferde, die in der Ruhe als breit stehend bewertet wurden, aber nun die Beine in dichtem Abstand manchmal sogar auf einer Linie auffußen. Beide Umstände können problematisch sein und sind weiter zu ergründen. 
Pferde, die extrem weit fußen, machen sich auf der Hinterhand "kleiner".  Oft ist dieser Umstand bei überbauten Pferden zu erkennen. Hier versucht das Pferd, die unanatomische Rückenbelastung in der Bewegung zu verbessern. 
Auch das sehr enge Aufsetzen der Gliedmaßen ist problematisch. Je enger die Gliedmaßenlinie ist, desto schwieriger ist es für das Pferd die Balance, das Gleichgewicht zu halten. Vor allem bei langsamen Reitgeschwindigkeiten braucht das Pferd dann zur Stabilisierung der Hinterhand die Muskelunterstützung der Rückenmuskeln, vor allem der Lendenpartie. Überprüfen Sie darauf hin die Muskulatur in der Lendenregion noch einmal kritisch und sprechen Sie mit Ihrem Hufschmied, aber vor allem mit Ihrem Reitlehrer über mögliche Verbessungen in der Arbeit.



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