Studium: Abbrechen oder weitermachen?

Abbrechen oder weitermachen?

Viele Studierende haben keine Ahnung wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll und fragen sich, ob es sinnvoll ist durchzuhalten oder das Studium sausen zu lassen. Eva Maria Brunner, Personal- und Laufbahnberaterin, gibt Denkanstöße, die die Entscheidung erleichtern.

Anita Arneitz

Viele Studenten beschäftigen sich mindestens einmal während ihres Studiums mit dem Thema Studienabbruch. Aber nur ein Teil davon setzt diese Gedanken tatsächlich um und beginnt eine zweite Ausbildung oder steigt direkt ins Berufsleben ein. Letzteres sehr oft aufgrund eines interessanten Jobangebotes. Das bestätigt Eva Maria Brunner, Spezialistin für Personal- und Laufbahnberatung. Doch eine Entscheidung ist nicht leicht und mit Hindernissen verbunden. „Ein wichtiger Schritt zur Entscheidungsfindung ist es, zu erkennen, warum man sich bei der Auswahl einer Alternative so schwer tut“, erklärt Brunner. Das kann an schlechten Erfahrungen, Vorurteilen, zu wenig Informationen oder dem Bauchgefühl liegen. Daher sollten Studierende ..

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Für & wider aufschreiben
Professionelle Beratung gibt die nötige Unterstützung von außen. „Sie hilft zu erkennen, in welche Richtung sich Interessen, Stärken und Schwächen, Fähigkeiten, Leistungsvermögen, intellektuelle Fähigkeiten und Arbeitsfeld bewegen“, erklärt Brunner. Außerdem kann man sich gemeinsam die Berufsbilder genau ansehen und überlegen, was man später wirklich arbeiten möchte. Brunners Tipp: „Erst das Studium abbrechen oder wechseln, wenn ich mir sicher bin, was ich lieber machen will!“ Um sich durch das Für und Wider nicht ständig zu belasten, rät Brunner sich eine Für-und-wider-Liste mit einem Ranking anzulegen. Dazu kommt eine Checkliste mit Aspekten, auf die man besonderen wert legt.

Chancen ohne einen Abschluss?
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Denkanstöße & Entscheidungshilfen

Für alle, die sich unsicher sind, ob das Studium die richtige Wahl ist, hat Eva Maria Brunner einige Fragen zusammengestellt, die man sich in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen kann:

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Warum fällt es mir so schwer mich zu motivieren?
Kann ich mich beim Lernen nicht genug konzentrieren?
Interessiert mich der Lernstoff? Habe ich Probleme beim Merken - weil es mich eigentlich gar nicht interessiert?
Ist der Leistungsdruck (auch der selbst auferlegte) zu groß?
Habe ich Prüfungsangst?
Fehlt mir die nötige Konsequenz zum Durchhalten?
Brauche ich richtiges Zeitmanagement?

Wage ich den Abbruch oder ziehe ich das Studium durch?
Suche nach den Ursachen Deiner Unzufriedenheit!
Liegt es am Studienfach? Dann ist eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Neigungen angebracht.
Sind die Bedingungen der derzeitigen Hochschule schuld? Fehlt der Praxisbezug? In diesen Fällen empfiehlt sich der Wechsel der Hochschule. Für mehr Praxis ist eine Fachhochschule wohl die bessere Studienumgebung. Womöglich ist auch ein direkter Berufseinstieg der richtige Weg. Über Praktika und Trainee-Programme wird der Einstieg ohne Abschluss erleichtert.

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Text: Arnita Arneitz
Fotos: Bildagentur Zoonar (Judith Dzierzawa, Ironjohn, Candyboximages)